20.04.2024

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10.08.02 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 10. August 2002


Leserbriefe

Fundsache: Lange schon hat unsere Leserin Marie Elisabeth v. Redecker dieses Foto der ihr unbekannten Familie Wenk vor deren Gutshaus im Samland zwischen ihren eigenen Bildern. Nun würde sie es aber gerne dem rechtmäßigen Besitzer übergeben, da möglicherweise noch jemand von den auf dem Bild Abgebildeten am Leben sein könnte. Wer erinnert sich?

 

Bäckerlehrling in Königsberg

Betr.: Erinnerungen

Ich habe von 1933 bis 1936 in Königsberg in der vorstädtischen Hospitalerstraße bei Bäckermeister Emil Hempel gelernt. In der Straße gab es noch zwei weitere Bäckereien. Eine gehörte dem jüdischen Bäckermeister Rubinstein. Als er 1934 keinen Gesellen und Lehrling mehr beschäftigen durfte, beschloß er, daß Geschäft ganz aufzugeben, denn auch für den Laden hatte er nur seine Tochter Sara. Mit meinem Meister war er sehr gut befreundet, und da beide im Ersten Weltkrieg für ihre Tapferkeit ausgezeichnet worden waren, verband sie diese Gemeinsamkeit zusätzlich und so half mein Meister Herrn Rubinstein.

Dank einer Sondergenehmigung wurde bei uns das Nachtbackverbot aufgehoben und wir konnten schon vor vier Uhr mit der Arbeit beginnen und für die jüdische Gemeinde mitbacken. Von diesem Teig mußten wir aber immer ein Stück übrig lassen, auch waren die Backformen anders geformt. Zudem kam immer der Rabbiner von der Synagoge am Weidendamm, um beim Anheizen des Ofens ein Stück Holz aus seiner geistlichen Hand selbst in den Ofen zu werfen. Durch diese feierliche Handlung würden die Backwaren angeblich koscher, erklärte er mir.

Manchmal brachte ich die Back-waren zur Wohnung der Rubinsteins, wo seine Tochter, ein bildhübsches Mädchen, mir die Ware abnahm. Sie war zwei Jahre älter als ich, aber wir nutzen immer die freie Zeit, um uns über Gott und die Welt zu unterhalten.

Als ich 1937 in den Reichsarbeitsdienst eintrat, habe ich mich bei dem Rabbiner und den Rubinsteins verabschiedet. Sara sagte mir, daß sie nach Palästina auswandern wollten und sie beabsichtige, in einen Kibbuz einzutreten. Als ich nach eineinhalb Jahren wieder nach Königsberg kam, war keiner mehr von ihnen da. Ich wüßte zu gerne, was aus ihnen geworden ist und ob Gott sie beschützt hat. 

Bruno Halw, Bad Wörishofen

 

 

Zu gutmütig!

Betr.: Folge 25 - "Mit Haß Karriere machen"

Nun noch ein Wort zum Artikel. Gott sei Dank lesen nur ganz Verirrte und sich antifaschistisch Nennende Salzborns Auswüchse. Salzborn kann sich glücklich schätzen, daß er in Deutschland lebt. Kein anderes Land auf unserer schönen Erde hätte sich ähnliches bieten lassen. Er wäre zur unerwünschten Person erklärt worden. Da kann man mal wieder sehen, wie gutmütig und wie wenig nachtragend wir Deutschen sind. Trotz solcher deutschfeindlicher Einstellung gehen wir unserem Tagewerk nach und zur Ordnung über. Von dieser Ordnung, Arbeit und deutschen Moralwerte leben all die vielen Salzborns!

Klaus Detlefs, Hemmerwurth

 

 

Todesspirale unseres Volkes

Betr.: Zuwanderung

Das deutsche Volk ist in seiner biologischen und kulturellen Existenz auf das schwerste bedroht. Der extreme Geburtenrückgang zwischen 1965 und 1975, der seitdem weiter andauert, führte zu Jahrgangsstärken, die zu einem Drittel unter denen der Elterngeneration liegen. Daher ist die Zahl der heute möglichen Eltern viel zu gering und das bedingt eine weitere Abnahme der Geburtenzahlen. Die Todesspirale unseres Volkes dreht sich so immer schneller. Das deutsche Volk überschreitet schon jetzt die Schwelle, jenseits deren die schrumpfenden Erwerbsjahrgänge nicht mehr die notwendigen Leistungen erbringen können, um im weltweiten Wettbewerb zu bestehen oder auch nur den Status quo für die Bevölkerung zu erhalten. Die seit 1965 anhaltende katastrophale Bevölkerungsentwicklung kam nicht wie ein plötzliches Naturereignis, sie ist vielmehr die Folge schwerer Versäumnisse der Regierenden in Deutschland. Und so wären eigentlich alle Anstrengungen auf die Erhöhung der Zahl deutscher Geburten zu richten. Dies darf kein finanzielles Problem für einen Staat sein, der riesige Milliardenbeträge ohne Nutzen für Deutschland verschwendet.

Alexander Klein, Köln

 

 

Auch in Kanada sangen wir deutsche Heimatlieder

Betr.: Folge 21 - "Die Odyssee der Rundfunkspielschar"

Ihr Artikel im Ostpreussenblatt/Preußische Allgemeine Zeitung hat in mir wieder das alte Heimweh wachgerufen. Immer wieder sehe ich mir Ihr Bild an. Ich gehörte nämlich auch zur Rundfunkspielschar, mein Vater hatte meine Mutter und uns sechs Kinder im Oktober l944 weggeschickt, in die Niederlausitz auf ein Gut zu Verwandten. Ich besinne mich, daß die Rede auf Prag kam und wir Kinder enttäuscht waren, daß unsere Mutter uns nicht dorthin ließ. Später waren wir ihr dankbar!

Ich hatte drei ältere Geschwister, Inge (Jahrgang 1925), Gisela (Jahrgang 1927) und Peter (Jahrgang 193l), die schon in der Rundfunkspielschar sangen. Ich wurde l934 geboren. Als ich fünf Jahre alt war, kam Christel Florian zum Geburtstag meiner Schwester Inge. Ich mußte ihr vorsingen, weil meine großen Schwestern mich wohl singen gelehrt hatten und mich stolz vorführen wollten. Ich wurde daraufhin ins Rundfunkhaus geholt und mußte ganz alleine, auf einem Stuhl stehend, zwei Lieder singen. Ich erinnere mich daran, als wenn es vor einem Jahr gewesen wäre. Ich sang "Kindlein mein" und "Am Himmel fährt ein Wagen".

Als ich sieben Jahre alt war, holte man mich in den Kinderchor, in dem alle andern mit zehn Jahren anfingen. Ich kenne noch viele Lieder von damals. Ab und zu habe ich auch bei verteilten Rollen mit Lesen mit gewirkt, wofür ich dann die letzten Male 5 RM bekam, mein erstes selbst verdientes Geld. Wenn Fliegeralarm kam, dann schickte meine Mutter unser Mädchen, mich abzuholen, bei Voralarm mußte ich alleine nach Hause gehen und hatte wohl oft Angst, war damals schon etwas nachtblind und mußte am Tiergarten mit dem langen dunklen Zaun entlang, über die Tiergartenstraße bis fast zum Postamt 9. Habe damals schon immer gebetet - womit ich auch nie aufgehört habe. Gott hat uns durch schwere Zeiten gehen lassen und uns alle bewahrt, auch meinen Vater, der noch in kommunistische Gefangenschaft geriet und, weil "fast tot", entlassen wurde und uns nach der Flucht in Niedersachsen wiederfand.

Ich erinnere mich noch an Besuche in Lazaretten, wo ich dann Blumen austeilen durfte und einmal vor einem blinden Soldaten stand und nicht wußte, was ich machen sollte. Das Mitleid mit diesen Menschen hat mich nie wieder losgelassen.

Später hat meine Mutter oft davon gesprochen, wie dankbar sie war, daß wir alle schon in der Rundfunkspielschar in Ostpreußen waren. Nach der Flucht fing unsere große Schwester Inge an, mit uns kleinen Geschwistern zu singen. Wir sangen drei-, vier- und fünfstimmig und haben über die Jahre viele Menschen damit erfreut. Wenn wir uns zankten, wir hatten ja kein Spielzeug und zudem immer Hunger, dann sagte unsere Mutter "Kinder, zankt euch nicht, singt!" und dann legten wir gleich alle los. Wir kannten Hunderte von Liedern. Als wir l953 nach Kanada auswanderten, sangen wir hier weiter und bei älteren Deutschen, die schon länger hier waren, flossen besonders bei unsern Weihnachtsliedern viele Tränen. Einmal stand hier in einer deutschen Zeitung: "Wer kennt sie nicht, die singenden Ochsen?"

Ich habe leider schon in den fünfziger Jahren meine schöne Singstimme durch eine Schilddrüsen-Erkrankung mit Operation verloren, habe aber dennoch einige Jahre in einem Motettenchor im Alt gesungen. Auch ging der Traum meines Lebens, Musik und Gesang zu studieren, nicht in Erfüllung ...! Ich bekam auch leider nie wieder Klavierstunden (war in Königsberg in der Hugo Hartung Musikschule). In Kanada blieb mir dann nur noch die Blockflöte, auf der ich mich über die Jahre mit Hilfe von guten Professoren in Work-shops für alte Musik gut weitergebracht habe und mich heute noch immer wieder daran erfreue. 

Marianne Krzikalla, geb. Ochs, Sooke/Kanada

 

 

Besuch lohnt sich

Betr.: Folge 28 - "Der Wasserturm steht noch"

Ich kehrte erst kürzlich von meiner Ostpreußenreise zurück. Vorwiegend hat mich das Oberland interessiert, das ich als alter Ostpreuße jetzt zum ersten Mal besucht habe. Mohrungen war für vier Tage der Aufenthaltsort. Dabei konnte ich feststellen, daß doch etwas mehr vorhanden ist, als es im Artikel heißt: "Der Wasserturm steht noch in Mohrungen. Aber alles drumrum ist nicht mehr wie damals zu meiner Jugendzeit."

Sicherlich hat der Autor das alles nicht angetroffen, was zu seiner Jugendzeit vorhanden war. Trotzdem lohnt es sich, in Mohrungen/Morag heute wieder zu verweilen.

Die alte evangelische Kirche steht noch, die allerdings in katholischer Hand ist. Das Geburtshaus des großen Deutschen Johann Gottfried Herder ist zu betrachten und die Polen haben ein besichtigungswertes Herder-Museum eingerichtet. Man fühlt sich dort wie in einem deutschen Museum, sind doch alle Erläuterungen in deutscher Sprache wiedergegeben. 

Horst Radeck, Braunschweig

 

 

Das Volk wird indirekt für unmündig erklärt

Betr.: Folge 24 - "Angst vor dem Volk"

Gerade von der Union hätte man erwarten müssen, daß von ihr die Initiative für mehr Demokratie und die längst überfällige Mitbestimmung des Wählers durch Volksentscheide in grundsätzlichen Fragen ausgehen würde.

Statt dessen erkennt die rot-grüne Regierung den Zwang zum Handeln und legte einen Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes vor, der prompt von der Union als "populistisches Scheinangebot" abgelehnt wurde. Durch diese banale Begründung hat die Union das Volk für unmündig erklärt. Ich denke in diesem Zusammenhang nur an die zwangsweise Einführung des Euro in Deutschland und die bevorstehende EU-Osterweiterung, die das deutsche Volk wiederum stark belasten wird. Das Geschehen um die EU allgemein geht ohnehin am Wahlvolk vorbei.

Die Union wäre ihrer Glaubwürdigkeit wegen gut beraten, sich für mehr Demokratie und Mitsprache des Volkes einzusetzen und sich von der bisher ausgeübten Praxis - der von der repräsentativen Demokratie abgeleiteten Parteiendiktatur - zu verabschieden.

Werner Schittig, Panker

 

 

Hohes Niveau

Betr.: Ostpreußenblatt/Preußische Allgemeine Zeitung

Anläßlich eines Seminars bei den Westpreußen habe ich für das Ostpreußenblatt geworben. Alle Teilnehmer bestätigten mir, daß das Ostpreußenblatt/Preußische Allgemeine Zeitung ein sehr hohes Niveau habe. Somit ist das Ostpreußenblatt/Preußische Allgemeine Zeitung auch bei den Westpreußen ein Begriff. 

Bernd Dauskardt, Hollenstedt