29.03.2024

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17.08.02 / Hitlers Klo

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 17. August 2002


Kommentar
Hitlers Klo

Im Chiemsee haben Hobby--Archäologen einen massiv goldenen Kessel entdeckt. Ob der Verzierungen hatten sie die Edelterrine für ein 2000jähriges keltisches Kultobjekt gehalten. Wie langweilig! Dann aber kamen Zweifel auf: der Bottich sei viel jünger. Jetzt wurde es richtig spannend.

Wenn es nichts Antikes ist, kann es, derart nah an Obersalzberg und "Alpenfestung", nur aus der NS-Zeit stammen - so die zwingende Logik unserer Zeit. Für den Freistaat Bayern steht fest: Wir haben Hitlers Nachttopf entdeckt! Andere Epochen werden gar nicht erst in Erwägung gezogen. Überhaupt ist ja der Chiemsee eine geheimnisumwobene Stätte schriller Geschichten über Wunderwaffen und sagenhafte Schätze, die dort in der Dämmerung des Tausendjährigen Reiches versenkt worden sein sollen. Und nun entsteigt dem braunen Rungholt tatsächlich Führers Klo-Geschirr aus purem Gold!

Die NS-Manie kommt der Kino-Klamotte "Schtonk" um Kujaus Hitlertagebücher bedenklich nahe. Schon machen Gerüchte die Runde, Hitler habe ganz in der Nähe einen Sohn gezeugt. Genug Stoff für einen Heimatschwank, wäre nur das Rohmaterial nicht so belastet. Hans Heckel