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07.09.02 / Königshütte/Oberschlesien: Das Revier dankt

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 07. September 2002


Königshütte/Oberschlesien: Das Revier dankt
Denkmal für deutschen Bergbau-Pionier

Im Zentrum des ostoberschlesischen Königshütte wurde am 6. September ein Denkmal des preußischen Bergbauministers Graf Friedrich Wilhelm von Reden (1752-1815) enthüllt.

Anläßlich des 250. Geburtstages des für die regionale Wirtschaftsgeschichte überaus bedeutenden Mannes erinnert die Industriestadt mit dem Standbild an ihren Begründer und Schöpfer der Montanunion Oberschlesien.

Die bereits 1853 und 1940 auf dem sogenannten Redenberg errichteten Denkmäler des Oberbergrates waren im Juli 1939 durch polnische Nationalisten beschädigt bzw. 1945 durch die neue kommunistische polnische Verwaltung zerstört worden. Bei der jetzt - nach Überwindung heftiger örtlicher Widerstände - an anderer Stelle errichteten Statue handelt es sich um eine Nachbildung des vernichteten

Vorgängerwerks des oberschlesischen Bildhauers Theodor Kalide, der künstlerisch in der Tradition Christian Daniel Rauchs steht.

Allerdings ersetzte die Stadtverwaltung die originale Widmung auf dem Sockel ("Dem Begründer des schlesischen Bergbaues die dankbaren Gruben- und Hütten-Gewerke und Knappschaften Schlesiens") durch einen rein polnischsprachigen Text. Darüber hinaus taucht der Name Redens nur in seiner polonisierten Form "Fryderyk Wilhelm Hrabia von Reden" auf.

Letzteres zeigt, daß im heutigen polnischen Staat zwar eine noch vor einem Jahrzehnt undenkbare Offenheit gegenüber dem (ost-)deutschen Kulturerbe besteht, daß diese aber zugleich mit nationalistisch motivierten Verschweigungs- bzw. Aneignungsmechanismen verbunden bleibt. (LvV)