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07.09.02 / Mit den Augen eines Künstlers / Sonderausstellung im Haus Schlesien mit Graphiken von Hans Ulbrich

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 07. September 2002


Mit den Augen eines Künstlers
Sonderausstellung im Haus Schlesien mit Graphiken von Hans Ulbrich

Von Westpreußen bis Ägypten und Schlesien mittendrin" ist der Titel einer Sonderausstellung, die derzeit im Museum für schlesische Landeskunde in Königswinter-Heisterbacherrott zu sehen ist.

Der bedeutende schlesische Künstler Hugo Ulbrich (1867- 1928), in Bad Dirsdorf bei Nimptsch/Niemcza geboren, hat sowohl Impressionen aus seiner schlesischen Heimat als auch aus Ost- und Westpreußen, aus dem westlichen Deutschland, aus Italien und Ägypten zeichnerisch und druckgraphisch festgehalten.

Sein Talent wurde schon früh von Preußens maßgeblichem Künstler dieser Zeit, Adolf Menzel, erkannt und gefördert.

Bald wurde das Schlesische Museum der Bildenden Künste in Breslau auf Ulbrich aufmerksam und übertrug ihm 1891 den Auftrag, Federzeichnungen für das Standardwerk zur schlesischen Kunst - das 1903 erstmals publizierte "Bilderwerk schlesischer Kunstdenkmäler" - zu schaffen. Auszüge aus diesem Sammelwerk sind in der Ausstellung zu sehen.

Zu den herausragenden Arbeiten Ulbrichs gehören die zahlreichen Ansichten aus dem östlichen Deutschland. Dazu gehören die Marienburg an der Nogat in Westpreußen und das preußische Königsschloß in Königsberg. Letzteres ist sowohl als Radierung aus dem Jahre 1908 als auch als Vorzeichnung zu sehen.

Das Rechtsstädtische Rathaus in Danzig, der Schloßhof und der Kaiserkeller in Berlin sind neben einer Vielzahl von Breslauer Motiven und einer Reihe von Impressionen aus Ägypten und Italien ausgestellt.

Ulbrichs Werk zeichnet sich durch eine souveräne und detailgenaue Wiedergabe der dargestellten Objekte mit der sie umgebenden Landschaft aus. Seine Arbeiten besitzen neben dem künstlerischen auch hohen dokumentarischen Wert, denn viele Motive existieren heute nicht mehr oder präsentieren sich dem Betrachter in verändertem Umfeld.

Die vom Museum für schlesische Landeskunde konzipierte Ausstellung ist übrigens das Ergebnis der bereits seit einigen Jahren erfolgreichen grenzüberschreitenden Kooperation zwischen Haus Schlesien und der polnischen Fundacja Lubi/Stiftung Leubus (Breslau) und wurde bereits 2001 im Kloster Leubus, im Rathaus von Breslau sowie im Regionalmuseum Jauer gezeigt. D. M.

Die Ausstellung ist bis zum 27. Oktober zu besichtigen.

Blick in die Vergangenheit: Schöner Blick über den Kaiser-Wilhelm-Platz auf den Schloßturm aus dem 14. Jahrhundert. Foto: D. G..