18.04.2024

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26.10.02 / "Rübezahl" und der BdV

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 26. Oktober 2002


"Rübezahl" und der BdV
Präsentation im Rahmen des Usinger Jubiläumsumzugs

Anläßlich ihres 1200jährigen Bestehens hatte der Magistrat der alten Residenzstadt Usingen im Hintertaunus die dortigen Vereine zu einem historischen Festumzug aufgerufen, in dem sich die Geschichte der Stadt widerspiegeln sollte.

Die Ortsgruppe des Bundes der Vertriebenen (BdV) sah darin eine Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen und sich präsentieren zu können. In dem Festumzug, an dem über 100 Gruppen teilnahmen, konnte sich die Ortsgruppe an 68. Position darstellen.

Eine Fußgruppe von 15 Personen wurde angeführt von einem blumengeschmückten, offenen Wagen mit großem Egerländer Wappen auf der einen und wehender Ostpreußenfahne auf der anderen Seite, chauffiert von einem Paar in Egerländer Tracht.

Die Fußgruppe wurde eröffnet von der Ortsverbandsvorsitzenden Gerlinde Groß in Ostpreußentracht, die die schwarzweiße Fahne mit dem Preußenadler trug. Neben ihr schritt wuchtig und imposant der Rübezahl, seines Zeichens Berggeist, mit wallendem Bart und wuchtiger Keule, der vor allem den Kindern neugieriges Staunen abverlangte. Flankiert wurde er von der Trägerin der westpreußischen Fahne in festlichem Schwarzweiß.

Es folgten Mitglieder in den Trachten der Schönhengstgauer und Egerländer in drei Reihen, die auf Schautafeln die Kulturleistungen der Ostgebiete hinter Oder und Neiße aufzeigten, angefangen von Immanuel Kant aus Königsberg über Joseph von Eichendorff, Ferdinand Porsche, Gregor Mendel bis hin zum Pilsener Bier. Den letzten Teil bildete ein Handwagen mit Flüchtlingsgepäck. Die aufgeladenen Säcke, die die übriggebliebene Habe der Vertriebenen symbolisierten, waren beschriftet mit den Namen der Ostprovinzen und ihren dazugehörigen Städten. Anschließend folgte noch ein Handwagen mit einem Fäßchen Pilsener Urquell, das von der Sudetendeutschen Fahne geziert wurde. Den Schluß bildeten die Träger der schlesischen sowie pommerschen Fahne.

Beifall der bei bestem Wetter sehr großen Zahl an Zuschauern belohnte die Gruppe immer wieder bei ihrem dreistündigen Marsch durch die Stadt. Die imposanten Trachten verfehlten ihre Wirkung nicht. Die mit den Ostprovinzen in Verbindung gebrachten bekannten Persönlichkeiten bewirkten manchen Überraschungseffekt - aus dieser Richtung hatte man diese Namen nicht vermutet.

Im nachhinein resümierte Gerlinde Groß: "Ich habe mich gefreut, unsere Gruppe präsentieren zu können, um unter anderem in Erinnerung zu rufen, daß unsere Volksgruppe nach dem Zweiten Weltkrieg viel Aufbauarbeit in das Fundament der Gemeinde gelegt hat. Wir übernehmen auch heute gerne die Aufklärungsarbeit, um die Grauzonen im Geschichtswissen zu beseitigen. Wir haben gezeigt, daß mit uns zu rechnen ist und wir im zusammenwachsenden Europa unsere Rolle übernehmen werden - die des Mittlers und Brückenpfeilers in den Osten. O. U.