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09.11.02 / Aus den Heimatkreisen

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 09. November 2002


Aus den Heimatkreisen

Angerapp (Darkehmen)

Kreisvertreter: Fritz Pauluhn, Osterbruchweg 3, 30966 Hemmingen, Telefon und Fax (0 51 01) 29 34

Kirchspieltreffen Trempen - Ende August, auf den Tag genau elf Jahre nach dem ersten Treffen unter dem Titel "Treffen Schule Trempen", versammelten sich die Landsleute aus dem Kirchspiel Trempen. Allerdings kamen nicht mehr viele nach Gandersheim im Harz. Diese fuhren jedoch alle über 200 Kilometer und kamen aus Nord, Süd, Ost und West, doch trotz der Strapazen wollten sie nicht verzichten. Wobei hier anzumerken wäre: Auch die Nachkommen der Tremper sind verantwortlich und natürlich herzlich zu den Kirchspieltreffen eingeladen. So findet unser nächstes Treffen am 23. August 2003 wieder in Bad Gandersheim im Harz statt. Laßt uns unsere ostpreußische Heimat und unser schönes Trempen nicht vergessen.

Bartenstein

Kreisvertreter: Wolfgang Wever, Breslauer Straße 42, 35216 Biedenkopf, Telefon (0 64 61) 21 08

Partnerschaft Nienburg-Bartenstein - Die Patenschaft für die vier Städte Bartenstein/Ostpreußen, Friedland, Schippenbeil und Domnau durch Nienburg/Weser wurde am 30. September 2002 ergänzt durch eine Partnerschaft mit Bartenstein/Bartoszyce. In einem feierlichen Festakt im alten Rathaus zu Nienburg unterzeichneten die Bürgermeister Peter Brieber und Marian Wietrack den Vertag für die gegenseitige Zusammenarbeit.

In diesem Jahr gab es neben den Reisen der Politiker und der Zustimmung beider Parlamente schon erfolgreiche Schüleraustausche in beide Richtungen. Eine Bestätigung für die schon laufende gute Zusammenarbeit gab der Bundeswehr-Reservisten-Verband unter der Führung von Oberstleutnant Peter Götze, als er mit zwölf Kameraden einige Tage lang den Kriegsgräberfriedhof in Bartenstein instand setzte und pflegte. Sie verabredeten auch mit dem polnischen Reservisten Verband die weitere Pflege der Anlage. Der Vertreter des Verbandes deutsche Kriegsgräberfürsorge, Oberkreisdirektor Dr. Wilfried Wiesbroch, übergab den Helfern zum Dank eine Urkunde des Verbandes. Nach den reden der Bürgermeister von Nienburg und Bartenstein/Bartoszyce unterzeichneten beide den wegweisenden Partnerschaftsvertrag. Es sprach dann der Konsul der Republik Polen, Witold Krzsinski, und der Sprecher des Komitees Freundeskreis Bartenstein/Bartoszyce, Dieter Lonchant. In allen Reden kam die Mitarbeit der Heimatvertriebenen und der Deutschen Minderheit zur Sprache, wobei die Mitarbeit von Helmut Mischke und Izabela Szulc gebührend gewürdigt wurde. Beide konnten aus gesundheitlichen Gründen nicht dabeisein. Vom Gesamtvorstand der Heimatkreisgemeinschaft Bartenstein konnten der Einladung folgen: der Vorsitzende Wolfgang Wever, Karola Sielmann, Walter Tiedtke und Fritz Schlifski. Auch für uns bietet der Vertag gute Perspektiven.

Ebenrode (Stallupönen)

Kreisvertreter: Paul Heina­cher, Telefon (0 41 83) 22 74, Fax (0 41 83) 23 68, Lindenstraße 14, 21266 Jesteburg. Geschäftsstelle: Brigitta Hey- ser, Telefon (0 51 91) 97 89 32, Billungstraße 29, 29614 Soltau

Diesjähriges Hauptkreistreffen in Winsen (Luhe) - In einer ganzen Reihe von Beiträgen wurde an dieser Stelle seit dem Monat Mai der geplante Ablauf der Veranstaltung durch besondere Hinweise für die Leser der Kreisgemeinschaft zeitgerecht zur Kenntnis gebracht. Es ging der Kreisvertretung ganz besonders um die Bekanntgabe von Tagesordnungspunkten zur Kreistagssitzung und zur Mitgliederversammlung mit herausragenden Stellenwerten. Erneut wurde der Abschluß eines Partnerschaftsvertrages mit der Verwaltung des Rayons Nesterov diskutiert, da die von der russischen Seite vorgenommene Änderung des Vertragstextes von den Kreistagsangehörigen abgelehnt wurde. Einen breiten Raum während der Kreistagssitzung nahm die Vorbereitung der Wahl des Kreistages im September 2003 ein, da Paul Heinacher für das Amt des Kreisvertreters nicht mehr kandidiert. Im Zusammenhang damit wurde die Bildung eines Wahlausschusses beschlossen. Zum Tagesordnungspunkt sieben der Kreistagssitzung - Zukünftige Verwaltung des Bildmaterials der Kreisgemeinschaft - führte der Kreisvertreter aus, daß nach dem erfolgtem Umzug von Lm. Gerhard Metzdorf in eine kleinere Wohnung seit Ende April die Organisation für die Bild/Dia/Videoverwaltung der Kreisgemeinschaft geändert werden mußte. Nach Abstimmung mit dem Vorstand hat Gerhard Metzdorf die Bilder und Dias der Kirchspieldateien an die zuständigen Kirchspielvertreter übersandt. Die Kirchspielvertreter wurden von Gerhard Metzdorf entsprechend unterrichtet. Die Unterlagen aus Eydtkau sind Hans Raeder, Findorffstraße 13, 27721 Ritterhude, Telefon (0 42 92) 15 11, zur Verwaltung übergeben worden. Das gesamte Material von Ebenrode wird auch künftig von Gerhard Metzdorf verwaltet. Kreisvertreter Paul Heinacher dankte Gerhard Metzdorf für seine Bemühungen in den zurückliegenden Jahren für die verantwortungsbewußte Verwaltung des gesamten Bildmaterials. Die Kirchspielvertreter wurden gebeten, dem Kreisvertreter Aktenvermerke über die Übernahme des Bildmaterials zu übersenden. Für Eydtkau liegt ein Aktenvermerk vor.

Mitgliederversammlung der Kreis- gemeinschaft am 14. September - Kreisvertreter Paul Heinacher eröffnete die Versammlung und verlas anschließend das schriftlich übermittelte Grußwort des Oberbürgermeisters der Patenstadt Kassel, Georg Lewandowski: "Liebe Mitglieder der Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen), ich grüße als Oberbürgermeister der Stadt Kassel und gebürtiger Ostpreuße alle ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner und die Mitglieder der Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) sehr herzlich. Zwischen der Stadt Kassel und Ebenrode (Stallupönen) besteht seit 1915 eine enge Patenschaft, nachdem ein Infanterie-Regiment aus Kassel Stallupönen 1915 von russischen Truppen befreite. Diese Patenschaft wurde 1954 erneuert. Unsere Verbindung ist somit eine der ältesten dieser Art in Deutschland, und Kassel ist stolz darauf. Nach dem Unrecht der Vertreibung wurden viele der Flüchtlinge und Vertriebenen in der Bundesrepublik und besonders in Nordhessen integriert. Heute engagiert sich die Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) nicht nur im Erhalt der ostpreußischen Traditionen, sondern leistet auch humanitäre Hilfe in enger Zusammenarbeit mit der russischen Seite, der Rayonverwaltung Nesterov. Aus den ehemaligen Gegnern sind heute Partner und Freunde geworden. Doch die größte Aufgabe liegt noch vor uns: Wir wollen ein Europa des Miteinanders schaffen, in dem jeder leben, arbeiten und seine Heimat haben kann, wo er möchte. Ein Europa, in dem es keine Vertreibungen mehr gibt. Sie haben auf diesem Weg bereits einen großen Beitrag durch die Zusammenarbeit mit den ehemaligen Gegnern geleistet und tragen zu einem neuen Bild und zur Wahrung der alten Kulturgüter im ehemaligen Ebenrode (Stallupönen) bei. Für diese Zusammenarbeit und die Überwindung der alten Gegensätze danke ich Ihnen sehr herzlich. In diesem Sinne wünsche ich der Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) eine gute Zukunft.

Gerdauen

Kreisvertreter: Dirk Bannick, Telefon (0171) 5 27 27 14. Geschäftsstelle: Karin Leon, Am Stadtgraben 33, 31515 Wunstorf, Telefon und Fax 0 50 31) 25 89

Kranzniederlegung am Gerdauen-Stein - Im Rahmen des diesjährigen Volkstrauertages wird unsere Heimatkreisgemeinschaft am Sonntag, dem 17. November 2002, einen Kranz am Gerdauen-Stein in Rendsburg niederlegen. Zuvor nimmt der Vorstand an den Veranstaltungen der Stadt Rendsburg am Paradeplatz (11.10 Uhr Kranzniederlegung am Gedenkstein für die Opfer der Weltkriege), in der Aula der Herderschule (11.20 Uhr Gedenkfeier) und gegen 12 Uhr auf dem Garnisonfriedhof teil, wo wir auch einen Kranz zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges niederlegen wollen. Im Anschluß an die Veranstaltung auf dem Garnisonfriedhof erfolgt die Kranzniederlegung am Gerdauen-Stein, die dankenswerterweise in das offizielle Programm der Stadt zum Volkstrauertag eingebunden wurde und an der auch Vertreter unserer Paten teilnehmen werden. Mit einer Gedenkminute soll derjenigen Menschen - insbesondere unter unseren Landsleuten - gedacht werden, die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wurden beziehungsweise bei den schrecklichen Ereignissen von Flucht und Vertreibung ums Leben kamen. Der 1963 eingeweihte Gerdauen-Stein befindet sich vor dem Gebäude der Rendsburger Musikschule, Berliner Straße 1. Alle Landsleute sind zur Teilnahme an den Gedenkveranstaltungen herzlich eingeladen.

Vorstandssitzung - Am Sonnabend, dem 16. November 2002, trifft sich der Vorstand im Rendsburger Pelli-Hof zu seiner nichtöffentlichen Jahresabschlußsitzung. Neben der Vorbereitung der Wahlen zum Kreistag im Oktober 2003 und unseres nächsten Hauptkreistreffens am 11. und 12. Oktober 2003 in Rendsburg, Hotel Conventgarten, stehen auch die Berichte der einzelnen Vorstandsmitglieder über ihre Arbeit im zu Ende gehenden Jahr und der Ausblick auf das sicherlich wieder sehr arbeitsreiche Jahr 2003 auf der Tagesordnung.

Königsberg-Stadt

Stadtvorsitzender: Klaus Wei­gelt. Geschäftsstelle: An- nelies Kelch, Luise-Hensel-Straße 50, 52066 Aachen. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 03) 2 83-21 51

Ostpreußenreise mit dem Bus -Marienburg, Danzig, Frauenburg, Königsberg-Rauschen, Tilsit, Heydekrug, Memel, Nidden, Goldap, Sensburg, Nikolaiken vom 29. Juli bis 12. August 2003. Eine Übernachtung in Stettin - eine Übernachtung in Danzig, vier Übernachtung in Rauschen, eine Übernachtung in Tilsit, drei Übernachtungen in Heydekrug, eine Übernachtung in Goldap, zwei Übernachtung bei Sensburg, eine Übernachtung in Landsberg a. d. Warthe. 12. August Rückfahrt. Eine erlebnisreiches Programm mit vielen schönen Übernachtungen. Reisepreis pro Person im Doppelzimmer mit Halbpension 990 a, Einzelzimmerzuschlag 120 a, Visa 50 a, Straßenbenutzungsgebühr 10 a. Anmeldungen bis zum 30. November bei Gerhard Thal, Stifterweg 38, 89075 Ulm, Telefon (07 31) 9 50 83 30, am besten zwischen 19 und 20 Uhr. Auf Anfrage wird das komplette Programm zugeschickt.

Ortelsburg

Kreisvertreter: Edelfried Ba­ginski, Tel. (02 09) 7 20 07, Schweidnitzer Straße 21, 45891 Gelsenkirchen. Geschäftsführer: Manfred Katzmarzik, Tel. (02 31) 37 37 77, Am Kirchenfeld 22, 44357 Dortmund

Ortelsburg/Schülertreffen - Die seit 22 Jahren regelmäßig in Bad Harzburg stattfindenden "Ortelsburger Schülertreffen" sind inzwischen zu einer festen Institution geworden: für die ehemaligen Schülerinnen der Ortulfschule, für die Schüler der Hindenburgschule und sogar für den Kurort und das große Kurhaus von Bad Harzburg. Das letzte oder vorletzte Wochenende im September, offiziell für drei Tage von Freitag bis Sonntag jeweils, tatsächlich für viele jedoch für fünf Tage (oder mehr), "gehört" das Kurhaus den ehemaligen Ortelsburger Schülerinnen und Schülern. Seit 1981 treffen sie sich hier. Es ist mehr als ein bloßes Wiedersehenstreffen; es ist so etwas ähnliches wie eine vorübergehende Rückkehr in die alte ostpreußische Kindheit und Schulzeit, in die Jugendzeit vor 1944/45, in die heimatliche Welt. Für viele, besonders für die Schülerinnen von einst, gilt - und wird auch so empfunden - genau das, was in der bekannten Strophe von Theodor Storm treffend zum Ausdruck kommt: "Wieder einmal ausgeflogen, wieder einmal heimgekehrt, fand ich doch die alten Freunde und die Herzen unversehrt." So ist es. Deswegen wird es auch nicht zum Überdruß, wenn bei den Frauen immer und immer wieder, oft auch bei den Männern, Jahr für Jahr diese Strophe zitiert wird. "Wir kennen es auswendig, wir spüren es genau so", sagte eine zum 18. Male in Harzburg einkehrende oder besser nach Ortelsburg auf diese Weise "heimkehrende" Ortulfschülerin. Auch das stimmt: Wirklich "unversehrt" bleiben die Herzen, die Erinnerungen mit dem intensiven Plachandern darüber, die Wiedersehensfreuden. Nicht aber die körperlichen Kräfte. Unübersehbar sind Spuren des Älterwerdens und gesundheitliche Blessuren, so wie auch von Jahr zu Jahr die Zahl derer kleiner wird, die die oft weiten und anstrengenden Reisen aus dem äußersten Norden und aus Süddeutschland, aus Ost und West bewältigen können. Wer es aber schafft, bereut es nicht. So waren auch in diesem Jahr vom 20. bis 22. September 120 Ehemalige (mit Angehörigen) in das Kurhaus gekommen. Erstaunlich und erfreulich ist es, wenn immer wieder - wie diesmal z. T. nach 55 Jahren - "Neuerscheinungen" dazukommen, also ehemalige Ortulfschülerinnen und ehemalige Hindenburgschüler. Erinnerungen werden abgerufen und Gespräche aufgenommen bzw. so fortgeführt, als hätte man sich erst vor einigen Wochen gesehen. Das Programm, jährlich abwechselnd von den Hindenburgern und den Ortulfschülerinnen vorbereitet, verlief traditionell und - so könnte man es sagen - fast schon ritualisiert. Doch Rituale haben durchaus ihr Gutes, sie erleichtern denjenigen, die für Organisation und Programmgestaltung verantwortlich sind, die Arbeit, und denjenigen, die sich erfreuen wollen, das entspannte Genießen.

40 Jahre Schulgemeinschaft Ortulfschule - In diesem Jahr stand für die Ortulfschülerinnen das 40jährige Jubiläum ihrer Schulgemeinschaft im Vordergrund, dessen Gestaltung in den Händen der Sprecherin Liselotte Niklaus-Paschkowski und ihres Teams lag. Das Gesamtprogramm war von Werner Zabel, dem Sprecher der Hindenburgschüler, wie immer hervorragend organisiert: der Freitag mit dem abendlichen geselligen Beisammensein, der "Frühschoppen" am Sonnabend vormittag und die schuleigenen Zusammenkünfte der Ortulfschülerinnen und Hindenburgschüler am Sonnabend nachmittag; sodann der gemeinsame große gesellige Abend mit Essen und Kurorchester und Tanz sowie besonderen Darbietungen bis hin zum offiziellen Abschluß-Höhepunkt, der anspruchsvollen sonntäglichen Matinee. Nur einige Besonderheiten dieses Jahres sollen aus dem umfangreichen Gesamtprogramm hervorgehoben werden. Der erste große und besondere Höhepunkt war für die Ortulfschülerinnen die Feier des 40jährigen Bestehens ihrer Schulgemeinschaft. Dieses Jubiläum wurde als dreistündiges "Geburtstagsfest" fröhlich gewürdigt, zu dem alle 70 Anwesenden zu Kaffee und Kuchen eingeladen waren und zu dem es - wie es sich für eine Geburtstagsfeier gehört - auch Geburtstagsgeschenke und entsprechende Darbietungen gab. Verbunden war dieser 40. "Geburtstag" mit zwei anderen Jubiläen: Drei Schulfreundinnen konnten ihr 60jähriges Abitur feiern, und zur Feier des 67jährigen Abiturs waren zwei Ehemalige anwesend. Wahrlich, ein außergewöhnliches Ereignis". Zu den "Befeierten" gehörten: 60 Jahre Abitur: Inge Greifenberg-Herwig; Friedel Hipler, Christa Renneberg-Anders. 67 Jahre Abitur: Gertrud Döhrel-Lissek; Annemarie Liebelt-Worm.

Präsente - Als kleine Geschenke gab es Alberten, Sonnenblumen und vergrößerte Erinnerungsfotos von vor 60 Jahren. Und dann ging es zum Kern der Sache: Alle dachten daran, wie es 1962 einmal angefangen hatte mit der Schulgemeinschaft, und alle dankten Friedel Hipler, die damals zur ersten Zusammenkunft und damit zur Gründung der "Vereinigung ehemaliger Ortulfschülerinnen" eingeladen hatte. Mit viel Beifall, Umarmungen, Rosenstrauß und einem Buch erntete Friedel ein herzliches Dankeschön für ihre mühsame engagierte Gründungs- und Aufbauarbeit. Diese Arbeit wurde 1975 von Christa Linke übernommen und in vorbildlicher Weise bis 1994 fortgeführt. Auch ihr wurde von der jetzigen Sprecherin gedankt. Leider konnte sie aus gesundheitlichen Gründen Gruß und Dank nicht persönlich entgegennehmen. Einen weiteren Anlaß zum Feiern gab es noch in diesem Jahr für die 13 Senioren zählende Gruppe der 80jährigen und älteren Damen, die alle sehr fit und munter die alljährliche Ehrung und Gratulation erfuhren. Umrahmt wurde das Ganze - festlich, feierlich, fröhlich - von teils laut schmetternden, teils zart-verhaltenen Klängen des aus früheren Matineen bekannten Trompeten-Ensembles: "Happy Birthday" und die Eurovisionsmelodie für die Geburtstagsfeier, "Freude schöner Götterfunken" für die Töchter nicht "aus Elysium", sondern aus Ortelsburg zu ihren Jubiläen und das zu Herzen gehende "Ännchen von Tharau" für alle. Dazu kam die Gesangsdarbietung der Mitschülerin Gisela Kootz, die mit "Die Gedanken sind frei" an die Abi-Situation vor 60 Jahren erinnerte, als genau dieses Lied damals gesungen wurde. Die Erinnerungsgaben ließen sich noch steigern durch Bildkarten und kunstvoll gestaltete Fotografien, vor allem aber durch eine eigens für dieses Fest herausgegebene "Broschüre 2002", die in 47 Seiten mit Texten und Bildern durch die 40jährige Geschichte führte. Hilde Albrecht gab diesmal nur einen verkürzten Kassenbericht, der auch schriftlich vorlag, brachte aber als 2. Sprecherin namens aller Mitschülerinnen die Dankesgrüße an Lilo Niklaus-Paschkowski mit ihrem Team und Mann, dem gut angelernten Ostpreußen, zum Ausdruck.

Jahresversammlung der Hindenburgschüler - Gleichzeitig trafen sich am Sonnabend nachmittag die ehemaligen Hindenburgschüler, die für ihre "Vereinigung" ihre Jahresversammlung durchführten. Ihr Sprecher Werner Zabel konnte in seiner Gruß- und Eingangsrede besonders den Ehrenvorsitzenden Heinz Perlbach und den Vorsitzenden der Kreisgemeinschaft Ortelsburg, Edelfried Baginski, ebenfalls ehemaliger Mitschüler, herzlich begrüßen. Anschließend wurde mit einer ehrenden Erinnerung elf verstorbener Mitglieder des letzten Jahres gedacht. Ein besonderer Glückwunsch galt dem Ehrenvorsitzenden Heinz Perlbach, der 1937, also vor 65 Jahren, sein Abitur bestanden hatte. Zu diesem Anlaß wurde ihm eine vergoldete Alberte überreicht, und zwar die Original-Alberte des verstorbenen, unvergessenen Schulfreundes Hubert Hundrieser. Ebenso hatten vor 65 Jahren Heinz Alexander und vor 60 Jahren Prof. Kurt Konopatzky sowie Herbert Ruttkowski ihr Abitur in Ortelsburg gemacht, wozu sie der Sprecher der Hindenburgschüler beglückwünschte und ihnen für ihre Treue zur Schulvereinigung dankte. Nach dem Kassen- und Kassenprüfungsbericht wurde dem Schatzmeister und dem Vorstand Entlastung erteilt. Anschließend überbrachte der Vorsitzende der Kreisgemeinschaft Ortelsburg Grußworte und berichtete über seine Arbeit. Nach den "getrennten" Schulzusammenkünften ging das "gemischte" Plachandern auf dem gemeinsamen geselligen Abend bei den unterhaltsamen Klängen des Kurorchesters weiter. Mit der Gesangsdarbietung "Heimatland" - der fröhlichen Stimmung angemessen in der Fassung der bekannten Operettenmelodie - grüßten die Ortulfschülerinnen im Blick auf die langjährige Gemeinsamkeit durch ihre Mitschülerin Gisela Ranft die "Hindenburger", die "Jungs" von einst. Und immer noch konnten auch 70- und über 80jährige beeindruckend das Tanzbein schwingen.

Feierlicher Ausklang - Abschluß und Höhepunkt dann die Sonntagsmatinee, die im festlichen Rahmen "ostpreußisch gestimmt" war. Zunächst wurde noch einmal des Festjubiläums der Ortulfschülerinnen gedacht, diesmal durch Grüße und Gaben der "Hindenburger" an die sogenannten "Ortulfinen". Werner Zabel zeichnete in herzlichen Worten die Geschichte der 40 Jahre Ortulfschulgemeinschaft nach, wobei er an die Begründerin Friedel Hipler und ihre Nachfolgerinnen Christa Linke-Fechner und ihren Mann Jochen Linke und Liselotte Niklaus-Paschkowski, die jetzige Sprecherin, erinnerte. In einer weiteren Rede berichtete Edelfried Baginski u. a. von den erfreulichen Aktivitäten der Kreisgemeinschaft im ehemaligen Kreis Ortelsburg und überbrachte sodann Grüße und Dank der Kreisgemeinschaft mit Blumen und einem Buch an Lieselotte und Dietlef Niklaus, damit der angelernte Ostpreuße gut weiterlernen kann.

Prominente Lesung - Richtig ostpreußisch wurde es durch den Hauptgast der Matinee, den ostpreußischen Schriftsteller Arno Surminski, der durch seine Bücher mehr als ein Heimatdichter ist. Das wurde durch die Vorstellung und Einführung in Werk und Leben durch Guido Riemann deutlich und auch durch die Lesungen des Schriftstellers aus seinem neuen Buch "Der Winter der Tiere", die mit viel Beifall aufgenommen wurden. Eingerahmt war die Veranstaltung durch das Jugendkammerorchester der Musikschule Wernigerode unter der Leitung von Peter Wegener. Die jugendlichen Musizierenden beeindruckten mit Werken von Telemann und Mozart, aber auch mit modernen Musical-Melodien. Lieselotte Niklaus-Paschkowski dankte zum Schluß allen: zunächst für die so gelungene Matinee Werner Zabel und seinem Vorstand und dann vor allem den Mitwirkenden, dem gesamten Kammerorchester und seinem Dirigenten sowie dem Schriftsteller Arno Surminski. Er erhielt in besonderer Weise heimatliche Dankesgrüße durch einen Immortellen-Strauß von der Wiese Ernst Wiecherts. Im Rückblick auf das gesamte Treffen 2002 wandte sich die Sprecherin noch einmal an alle und betonte in ihrem Schlußsatz, stolz darauf sein zu können, daß die Gemeinschaft bereits so lange und in so guter Verbundenheit miteinander existiere. Nachdem sie zum nächsten Treffen, voraussichtlich vom 26. bis 28. September 2003, eingeladen hatte, schlossen die Matinee und das diesjährige Treffen mit dem vom Orchester gespielten Ostpreußenlied, das alle im gemeinsamen Singen vereinte.

 

Osterode

Kreisvertreter: Dieter Gasser, Friedrich-Lamp-Straße 8, 24306 Plön, Telefon (0 45 22) 59 35 80. Geschäftsstelle: Kreisgemeinschaft Osterode Ostpr. e. V., Martin-Luther-Platz 2, Postfach 15 49, 37505 Osterode

am Harz, Telefon und Fax: (0 55 22) 91 98 70, e-mail: KGOeV@t-online.de. Sprechstunden: Dienstag 9.00-12.00, Donnerstag 14.00-17.00 Uhr.

Wiedersehen - Lm. Günther Pietrowski, Lessingstraße 12, 25746 Heide, freute sich sehr über das Wiedersehen mit 23 Thierbergern beim Hauptkreistreffen in Osterode am Harz. Wie er dort zum Ausdruck brachte, ist es nach mehr als 50 Jahren seit Kriegsende schwierig, die Namen der Gefallenen zu erfahren. Auskünfte können möglicherweise erteilen: 1. Die Deutsche Dienststelle (WAST), Eichborndamm 51, 13403 Berlin, Telefon (0 30) 41 90 40, 2. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Bundesgeschäftsstele, Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel. Über die Ergebnisse der Nachforschungen möchte Lm. Pietrowski unterrichtet werden. Weiterhin freute er sich über die Auszeichnungen, die die Landsleute Günter Scheimann und Hedwig Novak, geb. Scheimann, in der Feierstunde in Osterode vom Kreisvertreter Dieter Gasser erhalten haben. Er selbst habe sich seit 1986 bemüht, das Heimatgefühl bei allen Thierbergern wachzuhalten. Trotz mancher Schwierigkeit sei manches erreicht worden, so zum Beispiel die Paketaktionen, die Hilfeleistungen auf medizinischem Sektor oder die zahlreichen Dorftreffen. Nun sei er aber seines Amtes müde und suche dringend Nachfolger, die ihn in zwei Jahren ablösen sollen. Für den Süden schlägt er Lm. Günter Scheimann, für den Norden Lm. Günter Kerski als Nachfolger vor. Er selbst will weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen und grüßt alle Thierberger herzlich bis zum Wiedersehen in zwei Jahren.

 

Schlossberg (Pillkallen)

Kreisvertreter: Arno Litty, Telefon (0 30) 7 03 72 62 Britzer Straße 81, 12109 Berlin. Ge­schäftsstelle: Marie-Luise Steinzen, Tel. (0 41 71) 24 00, Fax (0 41 71) 24 24, Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen (Luhe)

(Fortsetzung aus Folge 44) Hauptkreistreffen 2002 in der Stadthalle Winsen (Luhe) - Auch in diesem Jahr konnten wieder Landsleute an der Stadtrundfahrt durch Winsen und Umgebung teilnehmen, zu der die Kreisstadt eingeladen hatte. Die "Hanseaten Combo" spielte am heimatlichen Gemeinschaftsabend zum Tanz auf. Hildegard Rauschenbach unterhielt die Anwesenden zwischendurch mit lustigen Geschichten in ostpreußischer Mundart. Der 22. September wurde mit der Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Winsener Waldfriedhof für die Toten und Vermißten des 2. Weltkrieges begonnen. Gerd Schattauer, der zweite Kreisvertreter, sprach Worte des Gedenkens und der Versöhnung. Die Feierstunde in der Stadthalle wurde durch den Posaunenchor St. Marien eröffnet und zusammen mit dem Städtischen Frauenchor Winsen (Luhe) musikalisch umrahmt. Der Kreisvertreter Arno Litty begrüßte die Anwesenden und die Ehrengäste. Nach der Totenehrung hielt Pfarrer Besch die Andacht. In seinem Grußwort sprach der aus Neidenburg stammende Stellvertreter des Landrates, Manfred Karthoff, von den sehr guten Beziehungen zwischen Kreisgemeinschaft und Patenkreis. Die Kreisgemeinschaft hätte mit vielen kleinen Schritten zur Aussöhnung mit den jetzigen Bewohnern des Heimatkreises beigetragen. Er zitierte in seinem Grußwort den derzeitigen Bundespräsidenten Johannes Rau: "Wer seine Vergangenheit kennt, kann seine Zukunft bewältigen". Unser Ziel ist ein Europa in Freiheit, in Frieden und Sicherheit. Nach dem Grußwort von Bürgermeister Bodo Beckedorf verlas Jelena Sasse aus Haselberg (Krasnoznamensk) eine Botschaft der dortigen Rayon-Verwaltung, in der man für die großzügige humanitäre Hilfe und für die Teilnahme der russischen Kinder an der Kinderfreizeit dankte. Die Vorsitzende des Bundes Junger Ostpreußen, Nanette Kaiser, schloß den Reigen der Grußworte. Sie nannte einige Bauwerke und Landschaften Ost- und Westpreußens, wie die Marienburg oder die Rominter Heide, und ermunterte damit die Anwesenden, nach Ostpreußen zu reisen. Nach dem Gedichtvortrag von Hildegrad Rauschenbach "Weet ju noch?" sprach der Diplom-Verwaltungswirt und Schriftsteller Hans-Georg Tautorat zu dem Thema "Salzburger Glaubensflüchtlinge, Ansiedlung, Wirken und Bedeutung." In seinem Festvortrag schlug Tautorat den Bogen von unserem Staat, in dem das Grundgesetz die Freiheit der Religionsausübung gewährleistet, aber nicht überall in der Welt wird Toleranz gegenüber Andersdenkenden geübt. Lange nach der Reformation hatte Landesfürst und Bischof Freiherr von Firmian im Jahre 1731 die Protestanten im Salzburger Land ausgewiesen - sie mußten Haus und Hof verlassen. Die religiöse Toleranz bewog den Soldatenkönig 1732, das "Einladungspatent" zu erlassen und fast 16.000 Salzburger in dem Gebiet, das den späteren Regierungsbezirk Gumbinnen entsprach, anzusiedeln. Durch die Pest war dieses Gebiet nahezu entvölkert. Die Salzburger hatten einen stark ausgeprägten Bildungswillen, so daß sie für den Bau von Schulen sorgten und damit bei den in "Preußisch-Litauen" lebenden Menschen das Streben nach Bildung weckten. Besonders erfolgreich waren sie in der Landwirtschaft auf dem Gebiet der Viehzucht und der Milchwirtschaft. Der Referent kam schließlich zu der Feststellung, daß dem Erzbistum Salzburg durch die Emigration der Protestanten wertvolle Menschen verlorengegangen sind. Was ist nun nach 270 Jahren der Ansiedlung in Ostpreußen von dem Volksstamm der Salzburger geblieben? Ihre Nachkommen sind im 20. Jahrhundert wiederum grausam vertrieben worden und mußten sich in anderen Teilen Deutschlands oder im Ausland eine neu Existenz ausbauen. Aber auch heute leben wir nicht nur ein einer heilen Welt. Armut, Hunger und Not, Ausbeutung und Unterdrückung werden in verschiedenen Gebieten der Welt immer unerträglicher. Auch Meinungs- und Religionsfreiheit werden in vielen Staaten unterdrückt. Wann endlich werden die Menschen sich überall in Frieden zu ihrem Glauben bekennen können? Ursula Gehm, Mitglied des Kreisausschusses und Sprecherin der ehemaligen Friedrich-Wilhelm-Schüler, sprach das Schlußwort und dankte allen, die zum Gelingen der Feierstunde beigetragen haben.

Heimatstube - Auch in diesem Jahr spielte die Heimatstube in der Rote-Kreuz-Straße während des Hauptkreistreffens wieder eine bedeutende Rolle. Viele Landsleute machten einen "Abstecher" dorthin, um sich das kleine Museum anzusehen und sich mit Kaffee und Gebäck zu erfrischen. Auch "Pillkaller" und "Bärenfang" fanden ihre Liebhaber. Hier sei auch noch einmal den vielen Helfern gedankt, die für die gemütliche, anheimelnde Atmosphäre gesorgt haben. Kreisausschußmitglied Horst Buchholz übergab der Heimatstube ein Modell seines elterlichen Hofes in Eichbruch. Mit diesem maßstabgerechten Exponat wird dokumentiert, wie die Besiedlung in unserem Grenzkreis bis 1944 ausgesehen hat. Ein herzliches Dankeschön dem Spender.

Hans-Siegfried Ebner verstorben - Unser ehemaliges Kreistagsmitglied Hans-Siegfried Ebner ist am 4. Oktober in Nüchel, Schleswig-Holstein, verstorben. Hans-Siegfried Ebner wurde am 23. Mai 1921 in Nicklashagen (Pieragen) im Kreis Schloßberg geboren. In seinem Geburtsort besuchte er auch die Volksschule, um dann ab 1936 das Gymnasium in Schirwindt und später die Landwirtschaftsschule in Schloßberg zu besuchen. Im August 1939 wurde Hans-Siegfried Ebner Soldat und war während des Krieges in Polen, Frankreich und Rußland eingesetzt. Im März 1945 geriet er in russische Gefangenschaft, aus der er wegen Krankheit im Januar 1948 entlassen wurde. Längerer Genesungszeit folgten Arbeitslosigkeit und dann die Verrichtung von Gelegenheitsarbeiten. Diese Phase mußten viele Kriegsteilnehmer durchleben. 1954 begann Hans-Siegfried Ebner eine Maurerlehre und arbeitete nach deren Abschluß als Maurer. 1960 heiratete Hans-Siegfried Ebner Hannelore Buchholz. Im Sommer 1967 erlitt er auf dem Arbeitsweg einen schweren Motorradunfall, der einen eineinhalbjährigen Krankenhausaufenthalt zur Folge und schließlich die Berufsunfähigkeit zur Folge hatte. Ende der 60er Jahre baute er sich mit Hilfe von Freunden und Verwandten in Nüchel ein Haus. Von 1970 bis 1981 war er beim Landesbauamt in Eutin in der Plankammerverwaltung tätig. Zu Hans-Siegfried Ebners Hobbys gehörte es, maßstabgerechte Pläne von Ortschaften unseres Heimatkreises zu zeichnen, die in die Chroniken des Grenzkreises Schloßberg aufgenommen wurden. Damit hat er sich um die Kreisgemeinschaft besonders verdient gemacht. 1996 wurde Hans-Siegfried Ebner mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen ausgezeichnet. Auch in der Schirwindter Stube - einem kleinen privaten Museum - der heute litauischen Stadt Neustadt (Kudirkos Naumiestis), der Nachbarstadt von Schirwindt, ist man stolz auf eine Karte des Kirchspiels, die von Hans-Siegfried Ebner gezeichnet wurde. Die Kreisgemeinschaft dankt ihm auch für seine langjährige Mitarbeit im Kreistag, aber besonders für seine Zeichenarbeit, mit der er den nachfolgenden Generationen die Besiedlung des Kreises Schloßberg dokumentiert hat. Hans-Siegfried Ebner hinterläßt seine Ehefrau, zwei Kinder und drei Enkelkinder. Die Mitglieder der Kreisgemeinschaft werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Berichtigung - In der Folge 44 haben sich zwei Fehler eingeschlichen - Sein 20jähriges Bestehen hatte der Traditionsraum, nicht der Verband. Der vermeintliche Erwin Raeder aus Kiesdorf heißt Maeder.

Wehlau

Kreisvertreter: Joachim Rudat, Telefon (0 41 22) 87 65, Klinkerstraße 14, 25436 Moorrege

(Fortsetzung aus Folge 44) Festansprache von Markus Patzke, Geschäftsführer des BdV-Landesverbandes NRW - Als Festredner stellte Joachim Rudat den der jüngeren Generation angehörenden Markus Patzke den Anwesenden vor. Seine Mutter stammt aus dem Nachbarkreis Insterburg. Er präsentiere den Landsleuten einen hervorragenden Vortrag, bei dem weder der nötige Hintergrund noch die Aktualität fehlten, und erhielt begeisterten Beifall. Der Vortrag wird auszugsweise in diesem Heimatbrief wiedergegeben.

Ruth Geede bezauberte wieder alle Landsleute - Als besonderen Höhepunkt hatte der Organisator Otto Daniel die allseitig verehrte und geliebte Ostpreußische Schriftstellerin und Preußenschildträgerin Ruth Geede nach Bad Nenndorf geholt. Mit ihren heiteren Geschichten und Gedichten aus der Heimat, mit denen sie ihre gebannten Zuhörer mit bildhaften Vorträgen völlig verzauberte, erntete sie stürmischen Beifall und großen Dank. Möge sie uns allen noch recht lange erhalten bleiben.

Interessante Berichte aus dem Heimatkreis - Zunächst berichtete das Kreistagsmitglied Werner Hamann, der seit Jahren in Königsberg lebt, über die dortigen Verhältnisse. Er appellierte an seine Landsleute, seinem Beispiel zu folgen und verstärkt nach Ostpreußen zu kommen. Dann stellte der neue Präsident vom Aufbau Bernsteinland, Robert Laack, sich und seine Arbeit vor. Er sprach über das Projekt Petershof und über das Begegnungszentrum Tapiau, das Mitte des nächsten Jahres fertig sein soll. Der nächste Redner war Waldemar Herbst, Vorsitzender des rußlanddeutschen Vereins "Samland" in Tapiau. Er bedankte sich bei der Kreisgemeinschaft für die gute Unterstützung seiner Arbeit. Der Architekt Gerhard Schulz, aus Schaberau stammend, hatte sich bei seiner letzten Ostpreußenreise unter anderem auch über den baulichen Zustand der Wehlauer Kirche informiert. Rudat bedankte sich bei den Referenten für ihre informativen und interessanten Ausführungen.

Großer bunter Abend zum Abschluß - Bei der Blasmusik der starken "Dorfmusikanten aus Bordonau" kamen die Landsleute so richtig in Schwung und tanzten noch fröhlich bis Mitternacht. Otto Daniel versprach, die Kapelle auch für das kommende Jahr zu engagieren.

Ausklang am Sonntag - Am Sonntag waren nicht mehr viele Besucher anwesend. Grund war unter anderem die Bundestagswahl. Es gab noch reichlich Gelegenheit, Videofilme und auch Sketche der Theaterkiste Weitringhausen zu erleben. Unsere Wehlauer Landsleute hatte sich wieder fast wie zu Hause gefühlt, waren begeistert und versprachen, im nächsten Jahr wiederzukommen.

Wehlauer Kreistag - Im Anschluß an unser Hauptkreistreffen trat der Kreistag der Kreisgemeinschaft Wehlau zu seiner diesjährigen Sitzung zusammen. In den für die Sitzung vorgesehenen eineinhalb Tagen standen 22 Tagesordnungspunkte zur Beratung an, sowie die sich daraus ergebenden Beschlüsse. In der letzten, der 67. Folge des Wehlauer Heimatbriefes haben wir auf Seite 15 unter dem Teil "Die Kreisgemeinschaft Wehlau ist ein gemeinnütziger Verein" berichtet, wie die Arbeit und die Aufgaben in der Kreisgemeinschaft geregelt sind. Von den 22. Tagesordnungspunkten betrafen sieben die üblichen Vereinsregularien, unter anderem die Berichte des Kreisvertreters, des Schatzmeisters und der Revisoren, sowie die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2001, der einstimmig stattgegeben wurde. Der vom Schatzmeister vorgelegte Wirtschaftsplan für das Jahr 2003 wurde nach ausführlicher Debatte mit einigen Änderungen verabschiedet. Neu zu wählen waren ein Revisor, der Vorsitzende des Wahlausschusses und zwei weitere Wahlausschußmitglieder für die Neuwahl des Kreistages im September nächsten Jahres. Als Vorsitzender erhielt Gerhard Kugland das Mandat. Als Beauftragter der Kreisgemeinschaft für die Unterstützung der Familienforschung stellte sich Dr. Wolfgang Eloesser zur Verfügung. Es folgten Berichte über die Heimatkreiskartei, über den Heimatbrief, die Ortsplanarbeit und das Wehlauer Kreismuseum. Beschlossen wurde die Einrichtung eines Wehlauer Kreisarchivs durch Dr. Wolfgang Eloesser, unterstützt von Klaus Schröter. Ausführlich wurde über die Heimattreffen dieses Jahres diskutiert und festgelegt, daß auch im Jahr des nächsten Deutschlandtreffens der Ostpreußen, also 2005, wieder ein separates Hauptkreistreffen stattfinden sollte.

Im kommenden Jahr wird der Wehlauer Kreistag neu gewählt. Die Wahl erfolgt während des Hauptkreistreffens vom 19. bis 21. September 2003. Die konstituierende Sitzung des dann gewählten neuen Kreistages soll am 11. und 12. Oktober 2003 in Syke stattfinden. Einen sehr breiten Raum nahm die Aussprache über den Entwurf einer stark geänderten, man kann schon sagen, einer neuen Satzung ein. Der während der Kreistagssitzung im August 2000 gebildete Satzungsausschuß hatte Anregungen, Wünsche und Forderungen aus der Mitgliedschaft, dem Kreistag, dem Finanzamt und dem Registergericht in mehreren Sitzungen zusammengefaßt und in die gültige Satzung eingearbeitet. Daraus entstand ein Entwurf, der mehr ist als eine einfache Satzungsänderung. Den Grundzügen der Änderungen hatte der Kreistag bereits 2001 bei seiner ersten Vorlage zugestimmt.

Die wichtigsten Änderungen sind - Der § 3 "Heimatbrief" muß auf Verlangen des Finanzamtes entfallen und wird durch den § "Publikationen" ersetzt.

- Das Registergericht verlangt die Änderung des § 4 "Mitglieder". Um Mitglied der Kreisgemeinschaft zu werden, bedarf es künftig einer ausdrücklichen Willenserklärung.

- Aus Kostengründen wird die Anzahl der Mitglieder des Kreistages von 28 auf 19 reduziert. Gleichzeitig wird verlangt, daß sich die Kreistagsmitglieder zur aktiven Mitarbeit an den satzungsgemäßen Aufgaben der Kreisgemeinschaft verpflichten.

- Der Kreisausschuß reduziert sich um zwei Mitglieder und nennt sich mit den verbleibenden sieben Mitgliedern Vorstand. Die Position des Kreistagsvorsitzenden wird eingespart. Wie in den meisten Vereinen, der Landsmannschaft Ostpreußen und auch in vielen Kreisgemeinschaften wird diese Aufgabe vom 1. Vorsitzenden (auch Kreisvertreter) wahrgenommen.

Nach einigen kleinen Änderungen und Ergänzungen wurde der Satzungsentwurf mit mehr als der erforderlichen Dreiviertelmehrheit angenommen. Die beschlossene Satzung wird nun dem Amtsgericht Syke zur Genehmigung und zur Eintragung ins Vereinsregister vorgelegt. Nach der Erledigung einiger Fragen unter Punkt "Verschiedenes" endete die Sitzung am 24. September kurz nach 14 Uhr. n