28.03.2024

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09.11.02 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 09. November 2002


Leserbriefe

Leben leichtfertig riskiert

Betr.: Folge 39 - "Die wohl letzte Reise"

Der Artikel um die Kämpfe 1944/45 erscheint genau zu einem Zeitpunkt, wo ich meine Kriegserlebnisse niederschreibe, und so kann ich nun hiervon einige Fakten übernehmen.

Im Oktober 1944 kam ich, ein ausgebildeter Bordfunker, zum Fronteinsatz nach Trakehnen, zum Fallschirm-Panzer-Korps "Hermann Göring".

Auch wurde über die Verleihung von zwei Ritterkreuzen berichtet, allerdings nicht, wofür sie verliehen wurden. Hier geben meine Erinnerungen einigen Aufschluß: Im Nachbarbereich gab es einen sowjetischen Panzerangriff. Der Kompaniechef befahl seinen Leuten, sich hinter den schützenden Bahndamm zurückzuziehen. Der betrunkene Gefreite Konrad Steets, bewaffnet mit einer Panzerfaust, soll erklärt haben: "Wenn die zu feige sind, schlage ich den Angriff alleine zurück. Ich bleibe hier!" Er versteckte sich hinter einem großen Straßenbaum. Dann kam ein riesiger Panzer, der Befehlspanzer mit Antennen, direkt auf ihn zu. Steets feuerte die Panzerfaust ab und der Panzer stand in Flammen. Hinter dem Bahndamm schoß eine Panzerabwehrkanone zwei weitere Panzer ab. Der Befehlspanzer war explodiert, die anderen Panzer, jetzt ohne Kommando, drehten ab, und der Gefreite Steets erhielt hierfür das Ritterkreuz, ebenso auch sein Kompaniechef, Hauptmann Stuchlik, weil in seinem Bereich ein schwerer Panzerangriff abgewehrt wurde, obwohl er sich weit hinten in der Etappe befand. So wurden wir von beteiligten Landsern informiert. Wir hatten hierfür keinerlei Verständnis.

Da im Bericht von zwei verschiedenen Verleihungsdaten berichtet wird, wäre es interessant zu erfahren, ob Hauptmann Stuchlik seine besondere Tapferkeit dann in einem anderen Fall erbracht hat.

Nach dem Verlust von Trakehnen am 24. Oktober 1944 verlief die Hauptkampflinie (HKL) in diesem Bereich entlang des Roßbach-Kanals. Die Brücke hierüber zum Bahnhof Trakehnen war gesprengt. Hier war in einer Nacht ein russischer Spähtrupp eingesickert. Am nächsten Morgen wurde er dann von einem deutschen Stoßtrupp vernichtet.

Mein Schützenloch war nur etwa 50 Meter von der Brücke entfernt. Von meinem Kompaniechef erhielt ich den Befehl, dem Stoßtruppführer die genaue Angriffszeit zu überbringen. Vom ersten Baum hinter der Brücke feuerte ein Scharfschütze unentwegt auf mich, verfehlte mich jedoch. Der Stoßtruppführer erklärte mir, daß mein Meldegang völlig unnötig gewesen war, denn er habe doch per Funk ebenfalls die Angriffszeit übermittelt bekommen.

Zunächst wurde der Scharfschütze vom Baum heruntergeschossen und dann die Brücke zurückerobert. Erschüttert war ich, daß durch mangelnde Koordination mein Leben leichtfertig ris-kiert wurde, ebenso auch, als ich mit ansehen mußte, wie der Scharfschütze getötet wurde, der zuvor mein Leben beenden wollte. Da er mich verfehlte, habe ich ihm ja irgendwie mein Leben zu verdanken. Beigesetzt wurde er sicherlich im Massengrab beim Ehrenmal in Trakehnen. Hier habe ich stets in Dankbarkeit seiner gedacht.

Da ein Vorstoß der Roten Armee in Richtung Berlin erfolgte, wurde unsere Einheit dann in den Warthegau verlegt. Im Bahnhof Dirschau gab es einen längeren Aufenthalt. Hier sah ich dann auch den tapferen Gefreiten K. Steets, der im Nu von hübschen Mädchen umringt wurde, denn er war ja nicht nur Ritterkreuzträger, sondern auch Gefreiter, hatte so mit ja den gleichen Dienstgrad wie unser "Gröfaz" (Größter Feldherr aller Zeiten als Bezeichnung für Hitler).

Kaum im Warthegau angekommen, mußten wir die Stadt Kalisch aufgeben, sowie noch weitere Städte. Ein Kamerad meinte, daß man unsere Einheit eigentlich umbenennen sollte, in "Division Tengelmann", mit der Begründung: In jeder Stadt eine Niederlage. 

Erwin Goerke, Bad Homburg

Trakehnen: Der Roßbach-Kanal war Hauptkampflinie bis zum 13. Januar 1945. Die damals entstandenen Granattrichter an der linken Böschung sind heute noch erkennbar. Foto: Goerke

 

 

Das AOL-Wörterbuch und die Heimat

Betr.: Begriff Heimat

Gerade habe ich eine harmlose Anfrage per E-Mail geschrieben. Bevor sie abgeschickt werden kann, läuft eine in das Programm integrierte Rechtschreibprüfung ab, in diesem Fall die des Internet-Providers AOL. Zu meiner grenzenlosen Verblüffung und Fassungslosigkeit erhalte ich für das Wort "Heimat" die Informationen:

"Nicht im Wörterbuch: Heimat. Fehlermeldung: Gefühlsgeladener Ausdruck. Schreiben Sie den Satz um. Negativ belastete Ausdrücke, besonders solche, die mit Faschismus und Krieg assoziiert werden, sind in förmlichen Schriftstücken unangebracht. Sie könnten falsch ausgelegt werden."

Mein Mann und ich sind sprachlos. Dies ist ein besonders trauriges Beispiel für den Niedergang der Werte in unserem Lande. Deutschland, quo vadis???

Margrit Ruppenstein, Norderstedt

 

 

Hallo, liebe Königsberger, na klar, Ihr erinnert Euch! Die an den Rändern nun schon erheblich rostigen Linienschilder unserer Elektrischen sind hier bei dem Trödler in Königsberg wohl Ladenhüter. 

Hans-Joachim Schappler, Parchim

 

 

Hungerblockade tötete vor allem Kinder und Alte

Betr.: Folge 41 - "Erinnern, bewahren, Zukunft gewinnen"

Ein Vertrag ist ein durch zwei übereinstimmende Willenserklärungen zwischen zwei oder mehreren sich gegenüberstehenden Beteiligten zum Abschluß gelangtes "Rechtsgeschäft". Diktat ist etwas, das jemandem aufgezwungen wird. Demzufolge ist der nach dem Ersten Weltkrieg im Versailler Spiegelsaal von Politikern der Weimarer Republik unterzeichnete Vertrag eben kein "Vertrag", sondern ein "Diktat".

An diesem sogenannten "Friedensvertrag" hat man der deutschen Seite das Mitwirkenden nicht erlaubt. Die Sieger bastelten alleine einen Vertrag, von dem der "Böse Geist von Versailles", Georges Clemenceau, vor Schülern der französischen Kadettenanstalt Saint Cry behauptete: "Seien Sie unbesorgt um Ihre militärische Zukunft. Der Frieden, den wir geschlossen haben, sichert Ihnen zehn Jahre voller Konflikte in Mitteleuropa."

Als man den Vertrag fertiggestellt hatte, mußten Vertreter der Deutschen in Versailles antanzen, wo sie unter ehrverletzenden Umständen, wie gefangene Affen, in den Spiegelsaal geführt wurden, um dort für Deutschland die Unterschriften zu leisten, die eben für einen Vertrag erforderlich sind.

Aber mit der Unterschriftenleistung allein war es noch nicht getan. Der "Friedensvertrag" mußte vom deutschen Volk angenommen und dann ratifiziert werden. Um das zu erreichen, hielten die sich "human" dünkenden Sieger die von ihnen über Deutschland verhängte Hungerblockade auch nach Ratifizierung noch aufrecht, der dann Hunderttausende von Kleinkindern und Alten zum Opfer fielen, wohlgemerkt nach Kriegsende.

Die Folgen dieses "Wahnsinns-Vertrages" waren katastrophal. Meine Generation hat sie durchstehen müssen und hat sie auch durchgestanden. Das Ergebnis war der schleichende Tode der "Ersten Republik auf deutschem Boden". Somit war Versailles und nicht Nürnberg die Geburtsstätte des Nationalsozialismus. Das hätte verhindert werden können, wenn die Alliierten der Weimarer Republik entgegengekommen wären. Das aber taten sie nicht!

Friedrich Kurreck, Offenbach

 

 

Wir waren alle gleich und hielten zusammen

Betr.: Kriegsgefangenschaft

Ich habe achteinhalb Jahre Straflager in der Sowjetunion verbüßt und suche ehemalige Häftlinge des Gulag, Kriegsgefangene, die später verurteilt und in Straflager abgeschoben wurden, Verschleppte, die einen politischen Paragraphen erhalten hatten und auch zu zehn, 15 oder 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurden. Vor allem natürlich solche, die aus den ehemaligen deutschen Provinzen kommen und deshalb bisher keine Entschädigung erhielten. Die UOKG (Union der Opfer des kommunistischen Gewaltsystems) hat sich zusammengeschlossen, um folgende Ziele zu erreichen: 1. Anerkennung der psychischen Haftfolgeschäden durch die Versorgungsämter. 2. Zahlung einer Ehrenpension, wie sie andere Opfer erhalten. 3. Einbeziehung der Überlebenden aus den früheren deutschen Ostgebieten in die Gesetzgebung des Häftlingshilfegesetz beziehungsweise des SED-Unrechtsbereinigungsgesetzes.

Bitte meldet Euch! In den Gefängnissen und KGB-Lagern waren wir alle gleich. Wir hätten nicht überleben können, wenn wir nicht zusammengestanden hätten. Das gemeinsam erlebte Leid sollte uns auch heute noch vereinen. Unsere Forderungen werden wir durchsetzen können, wenn wir sie gemeinsam stellen!

Ich habe in dem Buch "Im Namen von Marx-Engels-Lenin-Stalin" meine Erlebnisse verarbeitet, freue mich über jeden, der sich bei mir meldet. Telefon (0 30) 7 11 65 46. 

Lothar Scholz, Berlin

 

 

Unsagbare Ungerechtigkeit

Betr.: Folge 40 - "Als deutsche Zwangsarbeiterin ohne Rechte"

Mit Entsetzen haben meine Mutter und ich diesen Bericht gelesen. Wir fragen uns, wie es möglich ist, daß soviel Ungerechtigkeit herrscht. Wenn Zwangsarbeit von Deutschen als allgemeines Kriegsfolgeschicksal zu bewerten ist, aus welchem Grund erhalten dann die nichtdeutschen Zwangsarbeiter noch heute Entschädigungen.

Ebenso wenig paßt es, daß eine Frau Honecker, die, wie amtlich bescheinigt, für Zwangsadoptionen verantwortlich war, auf unsere Kosten eine Rente in Chile ausgezahlt bekommt.

Wenn derartige Artikel auch in anderen Zeitungen, die von einer größeren Personenzahl gelesen werden, veröffentlicht würden, dann würden mehr Bürger begreifen, wie sozial die SPD in Wahrheit ist.

Sabine Bödigheimer, Fronhausen

 

 

Fortsetzungsroman

Betr.: Ostpreußenblatt/Preußische Allgemeine

Das Ostpreußenblatt möchte ich nicht vermissen. Ihr schreibt wenigstens die Wahrheit, die ich in anderen Zeitungen nicht finde. Auf diesem Wege frage ich an, könntet ihr nicht mal wieder einen Fortsetzungsroman abdrucken? Ich finde es schade, daß das eingestellt wurde.

Ingeborg Küssner-Mörtl, München

 

 

Größere Verbreitung

Betr.: Folge 43 - "Projekt mit allergrößter Priorität"

Wir alle lieben an Ihrer Zeitung die klare wertbezogene Aussage und über den Tag hinaus interessante Artikel. Wir sind genau der gleichen Meinung wie im obengenannten Leserbrief: Preußische Allgemeine Zeitung mit Ostpreußen als Beilage. Es würden sich mehr Menschen angesprochen fühlen. 

Monika Kruse, Berlin

 

 

Tödliche Toleranz

Betr.: Folge 43 - "Vor Gott und den Menschen ..."

Kann das wirklich wahr sein? Deutsche Bischöfe als Wegbereiter des Islam? Dieser Religion, deren Ziel die Weltherrschaft in religiöser und staatlicher Hinsicht ist. Sollten die Bischöfe wirklich so weltfremd sein, daß sie nicht wissen, daß Toleranz ein Ende hat, wenn es um das Bestehen der christlichen Kirche geht? Wenn ja, wären sie fehl am Platze. Wer fest im Glauben steht, kann unter diesen Umständen getrost auf dieses Bodenpersonal Gottes verzichten.

Anna-Luise Lucke, Lüneburg

 

 

Nacktes Theater

Betr.: Folge 40 - "Dem Blößenwahn verfallen"

Ihre lobenswerte Darstellung mit den herrlichen Wortschöpfungen beschränkt sich leider nur auf Fernsehen, Internet und Videos. Im Theater wird aber ebenso bei jeder sich bietenden Gelegenheit der Schauspieler mehr oder weniger genötigt, sich nackt darzustellen; so jetzt in "Hedda Gabler" im Hamburger Schauspielhaus.

Horst Schroeder, Hamburg