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16.11.02 / Michels Stammtisch: Pornosteuer

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 16. November 2002


Michels Stammtisch: Pornosteuer

Der Stammtisch im Deutschen Haus staunte. Hatte der italienische Abgeordnete Emanuele Falsitta doch eine tolle Idee, um die notorisch leeren öffentlichen Kassen zu füllen.

Der Steuerexperte schlug vor, eine Pornographiesteuer in Höhe von 25 Prozent zu erheben, um gleichzeitig ein gesellschafts-politisches Signal zu setzen. Angesichts des internationalen Pornokartells, das mit propagandistischer Wucht ein flächendeckendes Pornonetz aufgebaut habe, sei es sicher richtig, dieses gesellschaftliche Problem, das nicht zuletzt mit dem Thema "Gewalt" verwoben sei, öffentlich zu diskutieren, hieß es am Stammtisch. "Pornographie ist die Theorie - Gewalt die Praxis", stellte Susan Brownmiller fest und Catherine Mac-Kinnon fügte hinzu: "Pornographie macht Gewalt sexy".

Der konservative Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann aus Fulda meinte, es sei nicht einzusehen, daß der Konsum von Pornographie steuerlich als "normal" angesehen werde. "Wenn schon das Rauchen mit gesellschaftlicher Ächtung und erheblicher Steuerbelastung belegt wird, dann verdient der schädliche Mist der Pornographie das erst recht". Der Vorschlag seines italienischen Kollegen sei jedenfalls die Anregung zu einer überfälligen Debatte, über den Wert und Unwert der Pronographie. Jedenfalls habe sie bei vielen Abhängigkeit bis hin zur Sucht geschaffen.

Alice Schwarzer, radikal wie immer, brachte es auf den Punkt: "Pornographie ist Kriegspropaganda gegen Frauen". Der Stammtisch jedenfalls hatte ein heißes Thema - und Hans Eichel würde sich über neue Steuereinnahmen freuen.