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23.11.02 / "Friedliche" Krawalle als Freizeitspaß

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 23. November 2002


Hans-Jürgen Mahlitz:
"Friedliche" Krawalle als Freizeitspaß

Seit gut einem Jahr ist Hamburgs Innensenator Ronald B. Schill nun im Amt. Nach anfänglichen Aufgeregtheiten sah es längere Zeit so aus, als habe sich die Anarchisten- und Chaotenszene der Freien und Hansestadt mit dem Wirken des vormaligen "Richter Gnadenlos" abgefunden; Schill und die nach ihm benannte Partei geriet weniger durch linke Attacken als durch hausgemachte Ungeschicklichkeiten in die Schlagzeilen.

Auch wenn die tonangebenden elektronischen Medien nicht müde wurden, das Horrorbild vom "Rechtspopulisten" Schill zu verbreiten - im Alltag bemerkten die Hamburger mehrheitlich nichts von der angeblichen Demontage der Freiheits-, Bürger- und Menschenrechte, umso mehr aber von der Eindämmung der Drogen- und Kriminalitätsszene, beispielsweise im Umfeld des Hauptbahnhofs.

Doch die Ruhe an der anarchistischen Front täuschte. Seit ein paar Wochen müssen es sich die Bürger wieder bieten lassen, daß die Straßen dieser Stadt fast täglich zu Schlachtfeldern werden - brennende Barrikaden, demolierte Geschäfte, Banken und Fahrzeuge, Steine und Molotow-Cocktails gegen Polizisten, Hafenstraße und Rote Flora feiern unfröhliche Urständ.

Anlaß: Schills Innenbehörde hatte - längst überfällig! - einen Bauwagenplatz mit dem "friedliebenden" Namen Bambule räumen lassen. Im Klartext handelte es sich dabei um einen der letzten "rechtsfreien Räume". Seither hält ein zusammengewürfelter Haufen aus "friedlichen Demonstranten" und Gewalttätern aus der autonomen Szene Bürger und Polizei in Atem. Mit dabei - so die jüngsten Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden - immer mehr "erlebnisorientierte Jugendliche", die den Krawall als Freizeitspaß entdeckt haben.

Sie alle eint der "Kampf gegen Rechts", womit in diesem Falle der Innensenator gemeint ist. "Gegen Gesetze, gegen die Hetze, für mehr Bauwagenplätze" und "Alle wollen dasselbe - Schill in die Elbe" skandieren sie, natürlich ganz "friedlich". Wenn dann aus der sicheren

Deckung dieser "friedlichen Demonstranten" heraus die ersten Steine fliegen, wird das nicht nur hingenommen, sondern auch noch mit Beifall bedacht. "Daß sich viele Menschen mit der Bambule solidarisieren, ist ein Effekt des "unverhältnismäßigen Auftretens der Staatsmacht," faselt die Chefin der grün-alternativen Rathausfraktion, Christa Goetsch. Und: "Wir machen weiter", droht Yavuz Fersoglu von der PDS an.

Wie verlogen gerade die Grünen, die sich in Hamburg GAL nennen, mit dem Thema umgehen, zeigt sich besonders kraß an jenem Platz, von dem die ganze Randale ausging. Der endlich geräumte Bauwagenplatz ist dermaßen mit Gift- und Schadstoffen verseucht, daß bis fast einen Meter Tiefe das Erdreich abgetragen werden muß. Den selbsternannten Umweltschützern ist in diesem Falle die massiv geschädigte Umwelt kein Wort des Protestes wert. Im Gegenteil: Sie fordern lautstark noch mehr solcher "alternativ bewohnter Giftmüll-Sammelplätze".