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23.11.02 / Blick nach Osten

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 23. November 2002


Blick nach Osten

Einbußen für Linke

Warschau - Die regierende Koalition aus der postkommunistischen Allianz der Demokratischen Linken (SLD) und der Arbeitsunion (UP) hat sich bei den ersten direkten Kommunalwahlen in Polen als stärkste Kraft behaupten können. Am 27. Oktober und bei der Stichwahl am 10. November konnte sie in den 16 Wojewodschaften die meiste Zustimmung verbuchen, gefolgt von der rechtsgerichteten Partei für Recht und Gerechtigkeit (PIW). Trotzdem mußte die Linke vor allem bei der Kür der Stadtpräsidenten (Oberbürgermeister) Federn lassen. Von den größten Städten gewannen die Bewerber der SLD-UP lediglich Krakau, Posen, Rzeszow, Allenstein, Elbing, Thorn und Bialystok. In Warschau schnitt der "polnische Schill" Lech Kaczynski, früherer Solidarnósc-Vorkämpfer, Ex-Justizminister und heutiger Vorsitzender der PIW, am besten ab, und in Lodsch siegte der Vorsitzende der Christlich-Nationalen Allianz (ZChN) Jerzy Kropowinski. Rechte Erfolge gab es außerdem in Breslau, Stettin, Danzig, Bromberg, Kielce, Lublin und Wloclawek.

 

Namensstreit bleibt

Warschau - Die Namen von in Litauen beheimateten Polen und Angehörigen anderer Minderheiten müssen in offiziellen Dokumenten weiter in litauisierter Schreibweise abgefaßt sein. Die polnische Regierung fordert seit einem Jahrzehnt die Original-Schreibung polnischer Namen einschließlich der diakritischen Zeichen. Zuletzt wurde dieses Anliegen im Vorfeld des Warschau-Besuchs des litauischen Ministerpräsidenten Brazauskas in der vergangenen Woche abgelehnt. Allerdings hat Litauen als Kompromiß vorgeschlagen, daß die Namen in Ausweisen generell litauisch auftauchen sollen, die polnische Form jedoch in Klammern hinzugesetzt werden könnte.

 

Siebenbürger Prägung

München - Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen zeigt sich erfreut darüber, daß mit Renate Schmidt (SPD) erstmals eine Frau mit siebenbürgischen Wurzeln Bundesministerin geworden ist. Die Mutter der neuen Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist eine gebürtige Sächsin aus Frauendorf. Renate Schmidt selbst wurde 1943 im hessischen Hanau geboren und wuchs in Franken auf, doch bekannte sich stets auch zu ihrer siebenbürgischen Prägung. So beteiligte sich die Politikerin 1992, 1993 und 1998 an den Heimattagen der Landsmannschaft in Dinkelsbühl und schloß 1993 eine Festrede mit den Worten: "(...) für den Reichtum der Kultur Deutschlands müssen Ihre Traditionen unseres gemeinsamen Mutterlandes der Siebenbürger Sachsen lebendig erhalten werden (...)."