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23.11.02 / Verbunden durch gemeinsame Lebenslinien

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 23. November 2002


Verbunden durch gemeinsame Lebenslinien
Gemeinschaftsausstellung im GHH über Fotografie - Malerei - Grafik - Skulpturen

Die Arbeiten von drei bedeutenden Mitgliedern der Künstlergilde e.V. Nordrhein-Westfalens waren bis vor kurzem noch im Rahmen der gemeinsamen Präsentation "Fotografie - Malerei - Grafik - Skulptur" in Düsseldorf zu sehen. Helga von Berg-Harder, Ernst Bruno Mrosek und Willy Lütcke gehören zwar verschiedenen Künstler-Generationen an und vertreten auch unterschiedliche Kunstrichtungen, haben jedoch neben der Mitgliedschaft in der Künstlergilde auch gemeinsame Lebenslinien.

Surrealistische Arbeiten von Ernst Bruno Mrosek (1915 Ratibor - 1995 Erkrath-Hochdahl) und Plastiken von Willy Lütcke (1905 Danzig - 1982 Velbert-Langenberg) werden neben Schwarz-Weiß-Fotografien und Gemälden der 1940 in München geborenen Helga von Berg-Harder gezeigt.

Zur Ausstellung, die von Dr. Walter Engel, Direktor des Gerhart-Hauptmann-Hauses, und Dr. Herbert Pogt, Von der Heydt-Museum, Wuppertal, eröffnet wurde, war zahlreiches Publikum gekommen, das auch die Musik von Professor Oskar Gottlieb Blarr genießen konnte.

Dr. Pogt stellte die Arbeiten der Künstler vor und verwies auf das besondere Verhältnis der drei: "Helga von Berg-Harder bezeichnet die beiden eine Generation älteren Künstler-Kollegen als väterliche Künstlerfreunde. Oder etwas salopp nennt sie sie die Altmeister, die ihr als Jungspund seinerzeit den Weg gezeigt und sie unterstützt haben."

Vor 25 Jahren hatte Helga von Berg-Harder erstmals Gelegenheit, im Gerhart-Hauptmann-Haus ihre vielen Fotografien auszustellen. Bis vor kurzem beschäftigte sich die Künstlerin intensiv mit Fotografie und Fotolyrik. Erst vor zwei Jahren wandte sich von Berg-Harder der Malerei zu und zeigt in der aktuellen Ausstellung in Düsseldorf auch eine Auswahl ihrer farbenfrohen Aquarell/Acryl-Arbeiten.

Die Aquarelle von Ernst Bruno Mrosek erschließen sich erst nach längerer Betrachtung. Apokalyptische Visionen erinnern an Teufel und Dämonen aus spätmittelalterlichen Bildern. Ein aufmerksamer Betrachter kann interessante Beziehungen zwischen den Arbeiten Mroseks und jenen Helga von Berg-Harders entdecken.

Aus dem umfangreichen Werk von Willy Lütcke, das neben Plastiken aus Holz, Metall und Gips auch abstrakte Ölgemälde, gegenständliche Aquarelle und architektonisch genaue Zeichnungen enthält, sind für die Präsentation einige seiner, für manchen Betrachter recht eigenwillige, Skulpturen ausgewählt worden. Und das ist kein Zufall, denn der Künstler hat die abstrakte Plastik besonders hoch geschätzt, was aus folgenden Worten hervorgeht: "Dies und das habe ich gemalt und gezeichnet, aber das - die abstrakten Plastiken - bin ich selbst." Dr. Pogt stellte in seiner Einführungsrede fest, daß in Lütckes späten, abstrakten Bildhauereien die Erfahrung gotischer Architektur nachklingt. Außerdem sei zu bemerken, daß ein Hauptthema seiner Werke seit Anbeginn die menschliche Figur ist, was in Lütckes Bronze-Skulptur "Dreibein" deutlich wird. Der Künstler hat übrigens 1937 für die Ausmalung der Marienkirche in Danzig seine erste große Auszeichnung erhalten. D. M.

Für seine Arbeit an der Marienkirche in Danzig, 1937, hat der Künstler damals seine erste große Auszeichnung bekommen. Hauptthema seiner Werke war die menschliche Figur : Willy Lütcke, Plastik, Aluminium 1962. Foto: D. M.