18.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
14.12.02 / "Rückerinnern an das Gestern" / Herbstseminar des Arbeitsrings der Schulgemeinschaften Ostpreußen

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 14. Dezember 2002


"Rückerinnern an das Gestern"
Herbstseminar des Arbeitsrings der Schulgemeinschaften Ostpreußen

ach wie vor, bereits seit Jahr- zehnten, leistet der Arbeits- ring der Schulgemeinschaften Ostpreußen mit seinen Arbeitstagungen im Bad Pyrmonter Ostheim der Landsmannschaft Ostpreußen wertvolle Basisarbeit für die Heimat. Dr. Sebastian Husen, Leiter der Kulturabteilung der Landsmannschaft Ostpreußen, hatte das Seminar hervorragend vorbereitet, das von Horst Glaß mit einer knappen Begrüßung eingeleitet wurde, der am Abend des ersten Begegnungstages dann die gegenseitige Vorstellung der Teilnehmer erfolgte. Als positiv war hierbei zu bewerten die Anwesenheit neuer Vertreter ostpreußischer Schulen, die sich harmonisch dem Kreis dieser Gruppierung hinzufügten.

Den nachfolgenden Seminartag leitete Pfarrer Prof. h. c. Detlev Block aus Bad Pyrmont ein mit Grußwort und geistlichem Geleit, dem die Anwesenden nicht unbekannt waren, denn bereits mehrfach war er dabeigewesen und blieb auch nach seinem Grußwort noch als Gast bei der Veranstaltung. In einem gelungenen Vortrag stellte Frau Dr. Marianne Kopp danach die Mutter Ostpreußen, Agnes Miegel, in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen, deren dichterisches Werk in Kindheit und Alter sie hervorragend den ostpreußischen Schulvertretern zu vermitteln verstand. Nicht zum ersten Mal war Frau Dr. Kopp eine gern gesehene Referentin, die dann ihre Bereitschaft erklärte, auch 2003 ihren Beitrag für diese Arbeitstagung einzubringen. Im weiteren Verlauf der Zusammenkunft stellte dann in einem Vortrag Dr. Sebastian Husen Stationen der ostpreußischen Geschichte, erweitert durch Dias, vor und bezog auch die preußische Vorgeschichte dieses Lebensraumes in seine Ausführungen ein. Ein breiter Raum war danach der Aussprache der angereisten Ostpreußen zugeordnet, die vielfältig und interessant zu berichten wußten von unterschiedlichen Aktivitäten ihrer Vereinigungen. Mehrfach betont wurde hierbei, daß es sich bei den Treffen der Pennäler von gestern keinesfalls um Kaffeekränzchen handelte, sondern immer zukunftsweisende Arbeit geleistet wurde und wird. Positiv wurden Verbindungen zu deutschen Patenschulen erwähnt, ebenso wie die Brücken in die Heimat zu Lehranstalten, die nach Kriegsende entstanden. Hierbei wurde mehr als einmal deutlich, wie positiv die Schulgemeinschaften im Sinne der Völkerverständigung wirkten und wie sie den Text der vor fünfzig Jahren verkündeten Charta der Deutschen Heimatvertriebenen mit Leben erfüllten. Im Gegensatz zu den sogenannten Politikern und Administratoren in Berlin wurde hier von tätiger Nächstenhilfe berichtet, die nicht in Amtsstuben verkümmert.

Diesen arbeitsreichen Tag beendete dann Ruth Geede, von Horst Glaß als ostpreußisches Urgestein begrüßt, mit einer Lesung. Ihre gut ausgewählten, lustigen und besinnlichen Texte führten gedanklich die Versammelten nach Hause zurück in das Land ihrer Kindheit und Jugend, das in der über eine Stunde dauernden Darbietung ihnen eigentlich viel zu kurz nahegebracht wurde. So war denn auch der Beifall für Ruth Geede ein ehrlicher Dank für das Rückerinnern an das Gestern. Am nachfolgenden letzten Tag der Arbeitstagung konnten sich die angereisten Schulvertreter aus Ostpreußen noch einmal auf einen Vortrag von Ruth Geede freuen. Zu dem Thema "Von Simon Dach bis Agnes Miegel" stellte sie eine Vielzahl von bedeutenden Frauen und Männern Ostpreußens vor, deren Wirken sich nicht nur auf den ostpreußischen Lebensraum bezog, sondern weit ausstrahlte nach Deutschlands übrigem Siedlungsraum und Europa.

Ergänzt wurden dann diese Angaben durch den die Zusammenkunft beendenden Vortrag von Horst Glaß, der mit seiner Vorstellung bedeutender Ostpreußinnen nicht nur Dichterinnen erwähnte, sondern unter anderen auch Frauen wie Regina Protmann, heiliggesprochene Ordensgründerin, oder Hannah Arendt, dem mosaischen Glauben zugehörende Philosophin. Seine Ausführungen beendend wandte sich Horst Glaß dann in seinen Abschiedsworten an die einsti- gen Schüler/-innen ostpreußischer Lehranstalten mit der Bitte, auch weiterhin den eingeschlagenen Weg ihrer Basisarbeit fortzusetzen. Auch erinnerte er an die von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges Deutschland zugeordnete Geschichtsumerziehung, die freilich nur all jene völkerrechtswidrigen Geschehnisse von jenen Staaten und Völkern überdecken sollten, die bis heute machtbesessen und erfolgsgierig geblieben sind trotz aller Versprechen, die Menschenrechte zu achten. Horst Glaß