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04.01.03 / "Wie Manna vom Himmel" / Zum Jahr der Bibel 2003: Kirche in Not / Ostpriesterhilfe wirbt für die Verbreitung der Kinderbibel

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 04. Januar 2003


"Wie Manna vom Himmel"
Zum Jahr der Bibel 2003: Kirche in Not / Ostpriesterhilfe wirbt für die Verbreitung der Kinderbibel

Wir leben in einer gottlosen Zeit, so hört man immer wieder sagen. Ist das wirklich wahr? Sind wir tatsächlich nur am Geschäftemachen, am Wohlleben interessiert? Sind wir zu einer Spaßgesellschaft verkommen, in der nur die Ich-AG zählt, in der die Ellenbogen vorherrschen und jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist? Haben wir Gott, haben wir unsere christliche Religion, das Fundament des Abendlandes, an den Rand gestellt, gar vergessen?

So manches Mal muß man tatsächlich zweifeln, muß man sich fragen, was ist geblieben von dem, was die Eltern und Großeltern uns lehrten? Und doch: hat man in den vergangenen Wochen einmal Gelegenheit gehabt, einen Gottesdienst in einer der festlich geschmückten Kirchen zu besuchen, da hat der eine oder andere auch die staunenden Kinderaugen beobachten können, die voller Verwunderung das Geschehen in der Kirche verfolgten und aufmerksam zuhörten, was der Pastor oder der Pfarrer von der Kanzel verkündete. Und so manches Kind wird später die Eltern gefragt haben, was der Pastor denn gemeint habe mit dem Stern von Bethlehem, dem man folgen sollte. Und was Jesus für ein Leben geführt habe, später, als er größer war, und wie es überhaupt war, als Gott die Welt und den Menschen erschaffen hat.

Fragen über Fragen, die Eltern - und auch Großeltern - beantworten müssen, wenn die Kinder heranwachsen und nach dem Leben, nach Gott und nach Jesus fragen. Oft sind sie ein wenig überfordert, müssen selbst nachschlagen in der Bibel, im Alten und im Neuen Testament. Da hilft es dann, wenn man auch zu einer kindgerechten Darstellung der biblischen Geschichte greifen kann, wenn man gemeinsam mit den Kindern in einer Kinderbibel lesen kann, um anschließend über das Gelesene auch zu sprechen. Mit über 39 Millionen verteilten Exemplaren in 133 Sprachen gehört die Kinderbibel von "Kirche in Not / Ostpriesterhilfe Deutschland e.V." zu den heimlichen Welt-Bestsellern. Die Nacherzählungen biblischer Texte in 98 kurzen, gut lesbaren Kapiteln sind auch für Erwachsene, die lange nicht die "richtige" Bibel in der Hand hielten, eine informative, wenn nicht gar spannende Lektüre. Geschrieben hat sie die Theologin Eleonore Beck, Jahrgang 1926. Sie wurde unterstützt von Schwester Miren-Sorne Gomez, geboren 1937, die 49 farbenfrohe Bilder zu den biblischen Themen lieferte. Lange Jahre war die Schwester in Lateinamerika in der Sozialarbeit tätig und hat dort die Zeichnungen als Kommunikationsmittel erfolgreich eingesetzt.

Überhaupt ist die Kinderbibel auch und vor allem für Kinder gedacht, die in der Dritten Welt leben und dort kaum Zugang zu Büchern oder gar zur Heiligen Schrift haben. Geboren wurde diese Idee bereits 1978, als man mit Hilfe der kleinen Bibel von Jakob Ecker vor allem in Lateinamerika die pastorale Arbeit unterstützen wollte. Anfang der achtziger Jahre dann kamen Ausgaben für Kinder in Osteuropa, Afrika und Asien hinzu. Großes Interesse an der Kinderbibel, die 1989 von Eleonore Beck neu gestaltet wurde, gab es nach dem Zusammenbruch des Kommunismus auch in den Staaten der ehemaligen Sowjet-union, aber auch in Afrika, wo man die Kinderbibel als Fibel zum Erlernen der Schriftsprache einsetzt. Es war "wie Manna vom Himmel" oder "eine Quelle des Trostes", so wurde das kleine Heft gelobt.

Initiator war Pater Werenfried van Straaten (89), der vor kurzem von der Stadt Königstein im Taunus zum Ehrenbürger ernannt wurde. Der niederländische Prämonstratenser und das von ihm gegründete internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not/Ostpriesterhilfe begannen 1948 mit ersten Hilfsaktionen für die Heimatvertriebenen. Werenfried van Straaten sammelte bei den ehemaligen Kriegsgegnern in Belgien und Holland zunächst Kleidung und Nahrungsmittel, darunter auch Speck, weshalb man ihn seitdem liebvoll den "Speckpater" nennt.

1975 verlegte van Straaten die internationale Zentrale seines Werkes Kirche in Not / Ostpriesterhilfe nach Königstein. Dort ist das Werk inzwischen nach den Worten Kardinal Ratzingers zu "einem der bedeutendsten katholischen Hilfswerke entwickelt", einem "Geschenk der Vorsehung für diese Zeit". Der deutsche Zweig des Werkes hat seinen Sitz in München. Wer mehr über die Kinderbibel, die es auch als CD und CD-Rom gibt, erfahren möchte, wende sich direkt an: Kirche in Not / Ostpriesterhilfe Deutschland, Postfach 70 10 27, 81310 München, Telefon 089/ 7 60 70 55, E-Mail: kinophde@t-online.de . Silke Osman