19.04.2024

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04.01.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 04. Januar 2003


Leserbriefe

Sprachliche Unterwürfigkeit der Deutschen

Betr.: "Willkommen im Think Space von Speak Youth" (Folge 48)

Man kann das alles nur dick unterstreichen. Es steht zum Schluß sinngemäß die Frage - wie lange noch wird man in Deutschland den Zustand noch hinnehmen, daß im inneren sprachlichen Umgang die anglo-amerikanische so dominiert.

Zuerst müssen wir aber feststellen, daß die Ablehnung unserer Sprache in Europa und in der Welt nicht durch einen Druck von außen entstanden ist, sondern es ist das zweifelhafte Ergebnis des eigenen Verhaltens, begonnen beim Otto Normalverbraucher bis zu den Größen aller Spitzen in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.

Man kann immer wieder staunend erleben, mit welcher peinlichen sprachlichen Unterwürfigkeit sich zum Beispiel unsere Touristen im Ausland bewegen. Schon oft habe ich erlebt, daß, wenn unsere Landsleute im (nichtenglischen) Ausland in fließendem Deutsch angesprochen werden, sie eilfertig in einem miserablen Englisch zu antworten versuchen.

Aber das Problem liegt viel tiefer, man muß leider feststellen, daß die deutschen kulturellen Eliten und vor allem die Jugend unsere Sprache nicht nur verachten und als für die Kunst, Kultur und Wissenschaft ungeeignet ansehen, sondern sie (unsere Sprache) regelrecht hassen.

Allerdings ist verständlich, daß die (deutsche) Wirtschaft keine Nationalsprache will und alles unternimmt (bisher mit großem Erfolg), um die deutsche Sprache und die Sprachen der Völker der EU zu diskriminieren und auszuschalten. Die anglo-amerikanische Sprache bietet weltweit einen riesigen Markt, und dagegen gibt es kein Argument.

Ist es unserem Volk eigentlich klar, daß wir von der Bildfläche verschwinden, wenn wir unsere nationale, kulturelle und sprachliche Identität aufgeben? Die Gleichgültigkeit unserer Menschen gegen-über dem dümmlichen Imponierenglisch im Alltag ist unverständlich und macht mich fassungslos.

Damit kein Irrtum entsteht, es geht nicht gegen das Englisch als große Sprache, es geht einzig und allein um die Erhaltung unserer eigenen Kultur und die aller europäischen Völker.

Also, wie lange soll das so weitergehen? Wann wird man organisiert und nachhaltig gegen diese Entwicklung vorgehen?

Werner Pfennig, Neubrandenburg

 

 

Nicht unser Schuldenkonto

Betr.: "Der Alliierte Bombenterror" (Folge 49)

Im September 1988 fand eine Veranstaltung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes der Bundeswehr (Bomben auf Städte) in Freiburg statt, an der deutsche, französische, britische, amerikanische und italienische Militärhistoriker teilnahmen. Dabei wurde festgestellt, daß die Kriegsführung der Wehrmacht, auch die der Luftwaffe, die klassische kontinentale Unterscheidung von Kombattanten der Nicht-Kombattanten beibehalten hatte, während Briten und Amerikaner der Doktrin des strategischen Luftkrieges huldigten, den Krieg mit Bombern in das Land des Feindes zu tragen, um einen K.-o.-Schlag gegen die Wirtschaft und den Kriegswillen des Feindes zu führen, was eben die Zivilbevölkerung einschloß.

Die Folgen haben wir erlebt. Dem Historiker Jörg Friedrich ist es zu danken, daß er die Schrecken aus ihrem Versteck herausholen durfte und vor dem Vergessen (hoffentlich) bewahrte.

Mich freut, daß man uns nicht alles anlasten kann. Jedenfalls der Bombenkrieg mit seinen schreck-lichen Auswüchsen wie der wissenschaftlichen Berechung, wie man Brandbomben so abwerfen kann, daß in dem Feuersturm so viele Menschen wie möglich verbrannten, belastet nicht unser Schuldenkonto. 

Viktor Urbani, Wetzlar

 

 

Nie geschämt, ein Deutscher zu sein

Betr.: "Feindbild: Deutsche" (Folge 48)

Als eifriger Leser des Ostpreußenblattes und der wirklich guten Berichte möchte ich ein paar Worte zu dem obengenannten Bericht sagen.

Ich bin 1933 geboren. Wir sind in Stolp in Pommern von den Russen auf der Flucht überrollt worden. Ich habe also allerhand mitgemacht und gesehen. Daß ein deutscher Bundespräsident Thierse sich erdreistet, Feldpostbriefe junger deutscher Soldaten (Wehrpflichtige) als Nazidokumente zu bezeichnen, finde ich verbrecherisch und geschmacklos. Mit dem sicheren Tode vor Augen einen letzten Gruß an die Angehörigen als Naziparolen zu bezeichnen ist in meinen Augen ganz schlimm. Keiner ist freiwillig dahin marschiert, sondern sie haben weiter nichts als ihre Pflicht und Schuldigkeit getan. Ich bin zwar nicht stolz auf das, was in dieser Zeit geschehen ist, habe mich aber nie geschämt, ein Deutscher zu sein,

Hans-Joachim Reupert, Porta-Westfalica

 

 

Geschichte der Ureinwohner Ostpreussens

Betr.: "Katechismus in Prussisch" (Folge 50)

Dem Leserbrief zu den Prußen war zu entnehmen, die "Überlebenden wurden als billige Arbeitskräfte zum Burgenbau gebraucht", erst mit Herzog Albrecht sei Ostpreußen vom Deutschen Ritterorden "befreit" worden. Ist das Wissen um die Geschichte Ostpreußens bei den Ostpreußen und den Autoren des Ostpreußenblattes wirklich so gering, daß ein solcher Leserbrief unkommentiert abgedruckt werden kann. Jeder weiß von der gewaltsamen Christianisierung der Prußen, die aus der damaligen Zeit heraus gedeutet werden muß. Die Legende von der Ausrottung der Prußen ist schon im 19. Jahrhundert widerlegt worden. Zudem: Im Preußenland konnten nicht nur prußische Adelige ihre Stellung behalten, sondern bis 1945 gab es zahlreiche Familien, die sich ihrer prußischen Herkunft noch durchaus bewußt waren und sogar bis heute noch sind. Nur einige seien genannt: Lehndorff, Perbandt (die ununterbrochen in derselben Gegend saßen), Saucken, Ostau, Kalck-stein, Kalnein, Steppuhn. Es gab außerdem - und wo gab es das in anderen Kolonialländern - Familien der Ureinwohner, die bis in die höchsten Staatsstellen aufstiegen, so die prußischen Finck von Finckenstein. Bis zur Niederlage des Deutschen Ordens 1466 waren zum Beispiel im Gegensatz zu deutschen Bürgern und Bauern kaum deutsche Adelige im Land ansässig geworden, sondern zahllose, oft später erloschene prußische Adelsgeschlechter wirkten auf den Gütern des Landes, und so war es auch auf den Bauernhöfen und unter den kölmischen Freien. In meiner eigenen Forschung über die ostpreußischen Güter gehe ich vielen dieser prußischen Familien und ihrer Bedeutung nach! Die Prußen gaben am Ende sogar ihren Namen dem Staat Preußen.

Mit Halbwissen sollte sich das Ostpreußenblatt auch nicht in Leserbriefen hervortun. Ostpreußen ist das ureigenste Thema dieser Zeitung, hier sollte sie wissenschaftlich führend sein! 

Wulf Wagner, Berlin

 

 

Die Qual geschieht erneut

Betr.: Ehrung Bersarin

Perverser geht es nimmer! Nun soll posthum auch noch am 8. Mai 2003 der Generaloberst Nikolai Erastowitsch Bersarin zum Ehrenbürger von Berlin ernannt werden. Wie seine Truppen 1945 in Berlin gewütet und wie viele Frauen und Mädchen sie zu Tode geschändet haben, daran kann sich noch manch Überlebender erinnern. Dies alles, was zum Teil von etlichen verdrängt wurde, kommt jetzt wieder voll ins Gedächtnis, und damit geschieht die Qual erneut. Sollen diese physisch und psychisch Gemordeten durch diese Ehrung heute stolz darauf sein, daß derjenige, der für ihre Folterungen die Verantwortung trug, nun endlich geehrt wird?

Ruth Bachmann, Bad Arolsen

 

 

Eine Gasse für die Wahrheit

Betr.: "Mit den Augen der Sieger" (Folge 49)

Es ist eine Schande, daß Richtigstellungen dieser Art in den deutschen Medien fast überhaupt nicht erfolgen. Deshalb gebührt dem Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung ein herzlicher Dank vor allem der Kriegsgeneration. Die Einschläge liegen immer näher bei ihr, und wir müssen die Zeit nutzen, um der Wahrheit eine Gasse zu bahnen. Aber solange es diese mutige und pflichtbewußte Zeitung gibt, ist Deutschland noch nicht verloren.

Die deutsche Zivilbevölkerung litt unter dem Luftterror der Alliierten oft mehr und grausamer als wir Frontsoldaten.

Im Zeitraum vom 11. September 1940 bis 19. November 1944 wurden von den alliierten Streitkräften angegriffen: zwei Seenotfahrzeuge, 31 Lazarettschiffe, ein schwimmendes Krankenhaus, ein internationales Rot-Kreuz-Schiff, ein Motorrettungsboot der DRGS, zwei Ver- wundeten-Transportschiffe, eine Sanitätsfähre und dazu: zehn italienische und 13 japanische Lazarettschiffe. 

Helmut Panzer, Orselina, Schweiz

 

 

Unerträglich

Betr.: "Mit den Augen der Sieger" (Folge 49)

Ich bin auf die Besprechung in der Welt am Sonntag reingefallen und habe mir "Berlin 1945 - Das Ende" des Briten Anthony Beevor gekauft. Ich bin sicher, ich werde dieses Buch nie zu Ende lesen. Es ist einfach unerträglich, wie Beevor die schrecklichsten Verbrechen sowje-tischer Soldaten an deutschen Menschen mit vorhergegangenen Verbrechen deutscher Soldaten be- gründet. Das ist keine historische Aufarbeitung, das ist ein Reißer der Greueltaten. Mit historischer Wahrheit hat es wenig zu tun.

Wolfgang Runge, Berlin

 

 

Hansestädte

Betr.: "Wer aufgibt, verliert" (Folge 45)

Vielen Dank für den Hinweis, daß Stralsund auch zu den Hansestädten gehört. Zuerst war ich recht verblüfft, dann erstaunt über die Tatsache, daß Stralsund neben Rostock und Lübeck, die ebenfalls an der Ostseeküste liegen, genauso zu den Hansestädten zu zählen ist. Von jeher lese ich mit Begeisterung Artikel, die im Zusammenhang mit den Hansestädten stehen. Die Geschichten der Hanse des ausgehenden 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts verfolge ich mit besonders großem Interesse. Bitte mehr davon.

Sebastina Bludau, Siegen

 

 

Merkel als braves Kätzchen

Betr.: "Quo vadis CDU" (Folge 46)

Es ist mir erneut gelungen, das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung in seiner Gänze zu lesen, wie jedesmal nach Erscheinen. Berichte aus unserer ostpreußischen Kultur und Geschichte habe ich sehr intensiv und gründlich durchgearbeitet, und kann Zufriedenheit mit den Schriftsätzen zum Ausdruck bringen. Herzlichen Dank dafür!

Allerdings sind die Karikaturen aus dem gegenwärtigen politischen Alltag störend. Meiner Ansicht nach würde der Text zum Thema "Quo vadis CDU" voll und ganz ausreichen. Die Politiker haben es nicht verdient als "Pitt-Bulls" beziehungsweise wie die CDU-Vorsitzende als braves Kätzchen gezeigt zu werden.

Erich Dowidat, Bad Wörishofen

 

 

Moralverlust

Betr.: "Jämmerliches Trauerspiel" (Folge 47)

Gäbe es in den Regierungsparteien so etwas wie Moral, Anstand und auch ein bißchen Nationalgefühl, wäre Thierse nicht Bundestagspräsident! 

Dieter Pfeiffer, Berlin