26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
01.02.03 / Linksautonomer Bildersturm / Randalierer zerstörten ostpreußische Kunst in Erfurts BdV-Geschäftsstelle

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 01. Februar 2003


Linksautonomer Bildersturm
Randalierer zerstörten ostpreußische Kunst in Erfurts BdV-Geschäftsstelle

In der Nacht zum Montag haben links-autonome Jugendliche die Geschäftsstelle des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Erfurt demoliert. Dabei wurden Gemälde und Graphiken des bekannten ostpreußischen Künstlers Gerhard Wendenhorst zerstört. Der Sachschaden an den ausgestellten Werken beläuft sicht auf 10.000 Euro. Der Gesamtschaden wird auf über 20.000 Euro geschätzt.

Gegen 23 Uhr zogen unter Gegröle die alkoholisierte Horde junger Leute im Alter zwischen 16 und 26 Jahren an dem Büro der Vertriebenenorganisation vorbei und machten auch Augenzeugen auf sich aufmerksam. Sie rissen Fahrradständer aus der Verankerung vor der Geschäftsstelle und warfen Pflastersteine und Gehwegplatten in die Schaufensterscheiben. Daneben wurde auch die Einrichtung des Büros beschädigt. Die Täter konnten jedoch durch die Polizei unmittelbar nach der Tat dingfest gemacht werden. Es sei von einem politischen Hintergrund jedoch nicht auszugehen, erklärte ein Polizeisprecher aus Erfurt. Die Jugendlichen seien verhaftet, aber nach einer Anhörung wieder auf freiem Fuß gelassen worden.

Kaum wieder gut zu machen ist der Schaden an den zum Teil gänzlich verlorenen Kunstwerken. "Es ist schmerzhaft, daß sich die Gewalt der Randalierer heute gegen Kunst richtet", sagte Gerhard Wendenhorst unserer Zeitung. "Es stellt sich hierbei die Frage nach der Moral der Politik, die solche Taten motiviert und zuläßt", kritisiert der 81jährige Masure. Zerstört worden sind Darstellungen der masurischen Landschaft. "Damit wird auf der Seele von uns Vertriebenen herumgetrampelt. Die jungen Leute wissen gar nicht, was sie da tun," so Wendenhorst. Auch die Politik der Regierung sei zunehmend gegen die Vertriebenen gerichtet. Städte und Gemeinden täten wenig, um das Gedächtnis an das Schicksal der Ostpreußen aufrecht zu erhalten. Zwar würden Ausstellungen ermöglicht und Gedenksteine aufgestellt, aber sie vermittelten gegenwärtig mehr den Eindruck von Schwanengesang und Grabsteinen. Finanziellen Schaden hat Gerhard Wendenhorst kaum zu befürchten. Die Werke waren versichert. kpg

"Gewitterwolken über Masuren": Auch dieses Pastell gehört zu den Gemälden und Graphiken des ostpreußischen Künstlers Gerhard Wendenhorst, die in der Geschäftsstelle des BdV mutwillig zerstört wurden. Foto: Wendenhorst