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15.02.03 / Rußland: Gestörte Totenruhe / Keine ungarische Friedhofseröffnung am Don

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. Februar 2003


Rußland: Gestörte Totenruhe / Keine ungarische Friedhofseröffnung am Don

Auch 60 Jahre nach der Vernichtung der an der Seite der Wehrmacht um die Eroberung Stalingrads kämpfenden 2. ungarischen Armee am Don sperren sich russische Behörden gegen die Eröffnung eines zentralen ungarischen Soldatenfriedhofs bei Woronesch. Um die Jahreswende 1942/43 fielen in dieser Südostecke Rußlands ungefähr 140 000 Ungarn.

Auf der Grundlage eines Regierungsabkommens über die gegenseitige Pflege der Soldatengräber, wie es auch zwischen Rußland und Deutschland besteht, konnte diese Grabstätte mit Geldern aus Ungarn inzwischen fertiggestellt werden. Doch der russische Gebietsgouverneur verweigert ihre Eröffnung und begründet dies angeblich mit dem aus Geldmangel vergleichsweise miserablen Zustand der russischen Soldatenfriedhöfe in der Region.

Auch eine eigenartige Sowjetnostalgie sowie fortwirkende Vorbehalte gegen den einstigen Feind erklären das Verbot der Friedhofseröffnung.

Dieselbe gefühlsmäßige Gemengelage sorgte beispielsweise auch dafür, daß die städtische Duma von Wolgograd anläßlich der offiziellen Feiern zum 60. Jahrestag der Schlacht von Stalingrad am 2. Februar an Präsident Putin die Bitte richtete, der Kommune den alten Namen "Stalingrad" zurückzugeben.

Präsidentenberater Jastrschembskij sagte zu diesem Thema in einer Fernsehsendung, daß eine solche Umbenennung "in nächster Zeit" nicht geplant sei und wies auf die durch Umfragen erwiesene Ablehnung entsprechender Wünsche durch eine Mehrheit der örtlichen Bevölkerung hin. (LvV)