28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
01.03.03 / Die ostpreußische Familie 

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 01. März 2003


Die ostpreußische Familie 
Leser helfen Lesern
Ruth Geede

Lewe Landslied,

wenn ich heute einen taufrischen Suchwunsch vorziehe und eine ganze Menge anderer "Familienfragen" noch auf der Schiebebank bleiben müssen, hat das seinen Grund. Denn Ilse Wollenweber hat in diesen Tagen Geburtstag, und es wäre wunderbar, wenn ihr Wunsch - vielleicht auch nur ansatzweise - in Erfüllung ginge. Ihren achten Geburtstag am 1. März 1945 hatte die kleine Ilse auf der Flucht in Groß-Blumenau erlebt. Dort kochten ihre Mutter und eine Frau Fischer für die Soldaten. Ilse stromerte gerne in der Umgebung herum, und mit ihr der gleichaltrige Sohn von Frau Fischer. "Erst heute ist mir bewußt, in welche Gefahr wir uns damals begeben haben", schreibt Frau Wollenweber. Mit dem wohl letzten Schiff von Hela aus, der "Ganther", verließen die Flüchtlinge endgültig die Heimat. Bis Kopenhagen waren die beiden Familien zusammen, dann verloren sie sich aus den Augen. Ilse und ihre Mutter kamen schließlich nach Oksböl. Wo die Fischers - der Junge hatte noch eine ältere Schwester - abgeblieben sind, weiß Frau Wollenweber bis heute nicht. Vielleicht melden sie sich jetzt - wäre doch ein schönes Geburtstagsgeschenk. (Ilse Wollenweber, Mühlenbergstraße 15 in 37627 Linnenkamp.)

Sehr lange wartet schon ein Suchwunsch, den Gerhard Kofski für einen heute in Maldeuten lebenden Landsmann übermittelt - aber es gab da einige Irritationen durch fehlgedeutete Angaben. Nun ist alles geklärt, und endlich können wir den Suchwunsch bringen, den Gerhard Korbie - dessen Name von den Polen in Edward Korpiel geändert wurde - seinem ehemaligen Heimgefährten Gerhard Kofski auftrug, als dieser vor zwei Jahren in Ostpreußen war. Beide waren als Jungen 1947 im Kinderheim Simnau, Kreis Mohrungen. Gerhard hatte noch drei Geschwister: Monika (lebt heute in Mohrungen), Horst (wohnt jetzt in Liegnitz) und Franz (verstarb bereits 1948), sie bekamen alle schon im Kinderheim den polonisierten Namen Korpiel. Der Heimatort der Familie ist Schwenkitten, Kreis Heilsberg. Gerhard (Edward) möchte nun wissen, ob noch jemand aus diesem Ort lebt, der etwas über die Familie Korbie aussagen könnte. In Liebstadt gab es eine Tante, die schon kurz nach dem Krieg in den Westen ging. Nach den Angaben dieser Frau wurden die Geburtsdaten der elternlosen Kinder festgelegt, die aber mit denen differieren, die von den polnischen Behörden festgesetzt wurden. An einer Richtigstellung dieser Angaben ist den Geschwistern sehr gelegen. Aber sie würden sich auch sehr freuen, wenn sie etwas mehr über ihren Heimatort Schwenkitten und ihre Familie erfahren würden. Zuschriften bitte an Gerhard Kofski, Orbkerstraße 15 in 32758 Detmold.

Noch ein Wunsch von unserer begeisterten Leserin Hanna Kopp - nein, zwei sind es, aber sehr unterschiedliche. Frau Kopp ist an alten und neuen Aufnahmen von folgenden Kirchen und Pfarrhäusern - oder was davon noch steht - interessiert: Poerschken, Plibischken, Neunischken und Piktupönen. Und dann sucht sie die Melodie von dem Lied "Die Kartenschlägerin", das so beginnt: "Bei der Nachbarin, der alten, schaut ich in ihr Kämmerlein ..." Ihre Mutter Valeska Nanke, geb. Burau, sang es öfter in der Dämmerstunde. (Hanna Kopp, Ostpreußenstraße 21 in 31139 Hildesheim.)

Eure

Ruth Geede