29.03.2024

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08.03.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 08. März 2003


Leserbriefe

Weltpolizei

Betr.: "Es geht nicht nur ums Öl" (Folge 3)

Herr Jordan wird nicht müde, in den Fernseh-Gesprächsrunden immer wieder darauf hinzuweisen, wie froh Deutschland doch sein kann, 1945 von den Amerikanern befreit worden zu sein. Da kann man nur sagen: Einbildung ist auch eine Bildung!

Bis heute waren die Vereinigten Staaten von Amerika in zahlreiche Kriege und Interventionen ver-wickelt, von denen sie sich Vorteile versprachen. Ein Vergehen, das von den restlichen Staaten der Welt einfach hingenommen wurde.

Günter Borenkämper, Rodgau

 

 

Das amerikanische Volk wird letztendlich leiden

Betr.: "Regimewechsel" (Folge 7)

Einfach großartig, wie Hans Heckel in seiner Glosse "Regimewechsel" unsere Zukunft in 2004 beschreibt! Schröder und Co. taktieren nur noch parteiegoistisch und "regieren" so lächerlich, daß man sie eigentlich wegen Verächtlichmachung unseres Landes anzeigen müßte.

1939 begann ein nur von Deutschland gewollter innereuropäischer Machtkampf als Folge von Versailles mit seinen ungeheuren Reparationszahlungen, willkürlichen Grenzziehungen und daraus entstandenen ethnischen Pulverfässern. Dazu wirtschaftlicher Neid, Angst um Märkte und die sich damals schon klar abzeichnende Bedrohung durch Stalins expansiven Bolschewismus, der nicht nur die im Osten bedrohten Staaten, sondern auch Hunderttausende Freiwillige an die deutsche Seite Europas brachte. An all das sollte man sich erinnern, wenn man das derzeitige Trauerspiel um die Einigkeit Europas verfolgt! Erst das Eingreifen der USA machte dieses Ringen zum Zweiten Weltkrieg (wie den ersten auch), und er endete nicht nur mit Deutschlands verheerender Niederlage, sondern auch mit dem Sieg des Kommunismus, mit entsprechender Ausweitung nach Westen und der daraus resultierenden Bedrohung. So wurden wir Westdeutschen nicht plötzlich geliebte Feinde, sondern als kalkulierter Prellbock dringend benötigt. Sollen wir dafür auf ewig dankbar sein?

Die USA haben in den letzten hundert Jahren nie ihr eigenes Land verteidigt, sondern immer irgendwo als Weltpolizei interveniert und Angriffskriege geführt. Wenn es diesmal nur um die Beseitigung Saddam Husseins ginge, wäre das ein leichtes: sie brauchen nur seine 20 Paläste auf einen Schlag zu vernichten. Dies geschähe ohne Kollateralschäden, und er wäre entweder tot oder für alle Zeiten eingeschüchtert. Dafür hätte die Welt Verständnis und würde aufatmen. Aber einem eh schon dahinvegetierenden Volk erst die Infrastruktur und die Lebensgrundlage zerschlagen, damit es seinen "Befreiern" aus den Ruinen besser zujubeln kann? Alle Amerikaner werden sich danach einer noch nie dagewesenen Intifada der islamischen Welt gegenübersehen und auf ihrer Insel mit Klebeband und Gasmaske einigeln müssen und ausgebaute Festungen halten können. Wo noch Urlaub machen oder Waren verkaufen? Schade, denn das hat das amerikanische Volk nicht verdient. 

Walter Held, Traunstein

 

 

Kriegsverweigerung aus Feigheit

Betr.: "Amerikas Offensive des Charmes" (Folge 7)

Zu diesem hervorragenden, differenzierten Bericht fallen mir ein paar betrachtenswerte Gedanken ein: Die ältere Generation, welche den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat und aus gewichtigen Gründen jeglichen Krieg verabscheut, meint es mit der Friedensliebe wirklich aus tiefsten Herzen. Sie wird jedoch von der aktuellen Medienpolitik überhaupt nicht berücksichtigt.

Die jüngere Generation aus 68ern und deren Kindern (der Fun-Gesellschaft) hat einen Kosovo- und Afghanistan-Einsatz als humanitär begrüßt und vorangetrieben. Auch dort entstand sogenannter Kolate-ralschaden. Ich erinnere mich gut an die Haßtiraden Herrn Scharpings mit Fotodokumenten und dem Anbiederungsversuch Herrn Fischers in Washington zur Durchsetzung dieser Einsätze. Auch dort gab es Öl- und Pipeline-Interessen der USA. Nun ist plötzlich die Befreiung eines diktatorisch geführten Volkes mit Waffengewalt unakzeptabel?

Wenn so offensichtlich mit zwei-erlei Maß gemessen wird, so kommt mir nur ein Gedanke: In den vorangegangenen Einsätzen brauchten sie nur säbelrasselnderweise ohne Risiko mitzumarschieren. Jetzt geht es aber ans Eingemachte; einem richtigen Bodenkrieg. Diese selbstgerechte Generation hat einfach Angst um seine friedlichen Besitzstände. Und genauso wie sie bei Demonstrationen ihre Kinder hochhalten, so muß nun die Moral und Friedensliebe herhalten. Diese Generationen sind einfach zu feige, um als letztes Mittel ihre Ideale mit der Waffe zu verteidigen. Da beschützen sie lieber lautstark einen Diktator. Der Soldatenkönig hat einmal gesagt: "Ein Hundsfott, der es nicht mit dem Herzen meint!"

Gesteuert wird die Volksmeinung nun von linkslastigen Medien, die sich nicht zu schade sind, Aussagefetzen für ihre Propaganda zu veröffentlichen, um Nachbarpolitiker zu diskreditieren.

Was ich aber wirklich nicht begreife: Wenn Herr Bush so genau weiß, daß der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt, warum nennt er uns nicht die Menge und die Quelle? Wir wissen ja, daß die USA Saddam Hussein unterstützt hat. Hat da jemand was geliefert und traut sich nicht, es zuzugeben? Das würde die Sachlage einfach und verständlich klären. 

Ulrich Drübbisch, Ahrensburg

 

 

Mehr Mut zum Selbstbewusstsein

Betr.: "Minderwertigkeitskomplexe" (Folge 5)

Das sind mutige, offene, von patriotischem Geist geprägte Worte, die laut in die "politische Landschaft" tönen sollen. Es ist dringend erforderlich, daß Deutschland zum Bush-Krieg eine klare, eindeutig ablehnende Position bezieht, ohne sich durch an die Wand gemalte Gespenster, düstere Androhungen ("Gefahr der Isolation") und Herabsetzung verdrängen zu lassen.

Es bedarf nicht vielen Muts auch Bündnispartnern gegenüber, mehr Selbstbewußtsein ohne Überheblichkeit und Arroganz zu zeigen.

Helmut Bärwald, Grafschaft-Esch

 

 

Gleichbehandlung der Opfer

Betr.: "Holocaust-Gedenktag"

Am 27. Januar, dem "Holocaust-Gedenktag", fand eine festliche Gedenkfeier statt, an dem die höchsten Repräsentanten unseres Staates teilnahmen. Es ehrt ein Volk, wenn es sich nach über 50 Jahren zu einer Schuld bekennt, die in seinem Namen leider geschehen ist.

Kann man sich vorstellen, daß eine ähnliche Veranstaltung oder ein gleiches Bekenntnis zum Gedenken an die Opfer der Vertreibung der Deutschen im Jahre 1945 heute in der Tschechei oder in Polen stattfinden könnte oder in den Staaten der sogenannten "Schreibtischtäter" Roosevelt, Churchill und Stalin (auch sie handelten im Namen ihrer Völker genau wie Hitler)? Bei der Vertreibung aus ihrer Heimat wurden etwa 2,3 Millionen Menschen getötet, nur weil sie Deutsche waren!

Das gleiche Verbrechen ist nie dasselbe. Jedes Verbrechen trägt seine eigene Schuld. Nur in einem sind diese beiden Menschheits-Verbrechen gleich: Eine sehr große Zahl unschuldiger, wehrloser Frauen, Männer und Kinder wurde mit staatlichem Willen umgebracht! So gilt mein Gedenken den Opfern der Vertreibung in gleichem Maße wie den Opfern des Holocaust!

Döring-Ernst v. Gottberg, Kiel

 

Polnische Zwangsarbeiter: Auf der Internetseite www.seniorenstadt.de  wird auch das Thema der polnischen Zwangsarbeiter am Beispiel von Meiningsen eingehend behandelt. Die Gruppe rechts auf dem Bild zeigt die Polen Maria, Stanislav, Joseph und Mattka, links sind die deutschen Hofbesitzer zu sehen.

 

 

Keine Perspektive für die Jugend

Betr.: "Ein Land vertilgt sich selbst" (Folge 2)

Jeden Freitag, kann es gar nicht erwarten, wird mir mein Heimatblatt zugestellt, und so ist mir meine verlorene Heimat nah und lindert mir das Heimweh! Freue mich, daß es noch so unerschrockene Menschen mit "Preußischen Traditionen", Unbestechlichkeit und klarem Verstand gibt. Die Abhandlung von Herrn Greve ist besonders klar dargelegt.

Unsere Wirtschaftspolitik ist, wie sie von unseren jetzigen Parlamentariern und Politikern gestaltet wird, unklug und verantwortungslos. Unsere Jugend tut mir leid, keinerlei Perspektive, keine Zukunft, und wie wird die Rente mal aussehen? All das steht in den Sternen. Familie gründen ist Utopie geworden. Jammern hilft nun nichts, versuchen wir uns einzuordnen als Ostpreußen für unser Vaterland! Unser Wunsch: Mögen die jetzigen Verantwortlichen einen klaren Verstand bekommen, die Lage realistisch einschätzen und das desolate Steuer in die richtige Richtung drehen. Wir sind dabei!

Eine große Bitte an das Ostpreußenblatt: Bleiben Sie mit voller Tatkraft gesund dabei! 

Horst Frank, Bad Bibra

 

 

Von einem warmen Bett konnten wir in Russland nur träumen

Betr.: "Zwangsarbeiter-Schicksale" (Folge 50)

Ich freue mich über diesen Artikel, daß endlich mal über das tatsächliche Leben der Fremdarbeiter während der Kriegszeit in Deutschland berichtet wird! Müssen dar-über erst die betroffenen Fremdarbeiter Klarheit bringen? Es bleibt zu wünschen, daß es hierüber weltweit Aufklärung geben möge; dafür ist hohe Zeit geboten.

Ja, man hat mit ihnen gemeinsam gearbeitet, gemeinsam gegessen, also war sogar der Familienanschluß gegeben! Deren Entlohnung erfolgte nach entsprechenden Verordnungen - wie schon gesagt. Sie erhielten auch eine Kleiderkarte, freie Kost und Logis. Und sie wunderten sich sehr, als sie zum Schlafen ein Bett zugewiesen bekamen, da sie zu Hause das Schlafen mit der Großfamilie auf dem Backofen kannten. Und aufgrund der geregelten Löhnung in Deutschland erhalten sie von der BRD eine Rente. Sie waren guten Mutes, begannen mit Frohsinn ihre Tätigkeit. Bei guter Führung erhielten sie Besuch ihrer Angehörigen. Keiner dieser Menschen ist an Unterernährung oder Mißhandlung gestorben.

Was wären wir deutschen Zwangsarbeiter glücklich, wenn uns solche Verhältnisse zuteil gewesen wären, geregelte Mahlzeiten und ein warmes Bett nach der schweren Arbeit bei jeder Wind- und Wetterlage.

Doch zunächst begann sehr bald nach dem Überrollen der deutschen Flüchtlingstrecks durch sowjetische Panzer eine Hetzjagd auf die Überlebenden, beraubt, teils sofort verschleppt in die Weiten der Sowjet-union, teils zunächst im tiefen Schnee bei Frost getrieben zu den NKWD-Einrichtungen. Beim NKWD war man nächtlichen, quälenden Verhören unter Folter, in manchen Fällen bis zum Tode, ausgesetzt. Als Unterkunft galten Kellerräume, teils trocken, teils mit Wasser angefüllt, ohne jedwede Schlaf- noch Sitzgelegenheit. Die Verpflegung, als es sie irgendwann gab, bestand aus einer Wassersuppe mit einigen Würfeln Kartoffeln, Kartoffelschalen oder einigen Körnern Grütze oder Kohlblättern, ab und an einem Grützbrei, der für uns schon ein Festessen bedeutete, und zirka einem Pfund mit Wasser angereichertem Brot als Tagesration. Wer keine Dose oder sonstiges Abfallgefäß bei sich hatte, bekam nichts von der Flüssigkeit. Vor Durst aßen wir Schnee, soweit es möglich war.

Wo bleibt die Entschädigung für deutsche Zwangsarbeiter, einmal für die, die noch leben, und für die, die unter großen Strapazen, Qualen und Hunger ihr Leben verloren? Wo ist das moralische Verantwortungsbewußtsein unserer Politiker, die wir wählen?

Ich habe niemandem etwas Böses angetan, habe aber Böses unmenschlichster Art erlebt und warte auf ideelle und materielle Entschädigung. Sowjets und Polen liegen bei mir stark in der Schuld. Aber ich bin auch einverstanden, wenn mich die Bundesregierung Deutschland entschädigt, erweist sich doch diese wie auch die vorherige in dieser Beziehung als eifriger Zahler! Ja, warum nicht mal auch den eigenen Landsleuten etwas zukommen lassen.

Gerda Saborowski-Baltruschat, Celle

 

 

Verwechselung!

Betr.: "Wurde die Estonia versenkt?" (Folge 5)

Bei diesem Bericht hat Ihre Kontrolle versagt. Tallinn ist nicht Riga, sondern Reval. 

Erich Kibbat, Heikendorf