28.03.2024

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15.03.03 / Im Schmollwinkel

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. März 2003


Michels Stammtisch:
Im Schmollwinkel

Als MdEP, das heißt als Abgeordneter des Europaparlaments, lebt man in Brüssel gefährlich, erfuhr der Stammtisch im Deutschen Haus aus erster Hand. Teilte doch Parlamentsvizepräsident Ingo Friedrich mit, daß in den letzten 20 Monaten MdEPs und deren Assistenten in 185 Fällen bis in die Vorhalle des Kongreßgebäudes hinein und in deren nächster Umgebung Opfer von Überfällen und Raub geworden oder krankenhausreif geschlagen worden seien. Friedrich beklagte zugleich das "Achselzucken" der Brüsseler Behörden angesichts dieser chaotischen Entwicklung in Europas Hauptstadt.

Wenn dem so sei, schmunzelte der Stammtisch, dann sollten sich die MdEPs doch selbst schützen und MdEP, nämlich: "Mit der Pistole", zum Parlament schreiten. Ganz im Ernst aber war sich der Stammtisch darin einig, daß Belgiens Regierung zwar immer wieder "bedeutsam und moralisierend" den Zeigefinger hebe, wenn es um an-dere Länder gehe, aber zu Hause offensichtlich überfordert sei. Schlimm, daß es in Brüssels Europaviertel "drunter und drüber" gehe.

In Straßburg, meinte der Stammtisch, werde für die öffentliche Sicherheit viel mehr getan. Der "Wanderzirkus der Parlamentarier zwischen Brüssel und Straßburg" sei ohnehin teuer, lästig und ein schon viel zu lange andauernder Skandal. Auch Wien sei eine attraktive Alternative zum Brüsseler Klein-Chicago.