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15.03.03 / Neue Sammlung über Ernst Wiechert und sein Werk

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. März 2003


Die Kraft des Wortes
Neue Sammlung über Ernst Wiechert und sein Werk

Nur wer die Herzen bewegt, bewegt die Welt", unter diesem Motto stand das Gedenken an den 50. Todestag des Dichters Ernst Wiechert im Jahr 2000. Ein Motto, das für die Internationale Ernst Wiechert Gesellschaft (IEWG) auch weiterhin Anspruch und Verpflichtung zugleich ist, sich dem Werk des Dichters aus Kleinort, Kreis Sensburg, zu widmen, es vor allem auch jüngeren Menschen ans Herz zu legen. Gerade in einer Zeit, da die inneren Werte zu verfallen drohen, sind die Werke dieses Dichters, der die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts mit geprägt hat, von besonderer Bedeutung. Und die Leser scheinen diese Bedeutung begriffen zu haben, sind doch Bücher von Ernst Wiechert auch heute noch ein gefragter Lesestoff. Viele Jahre nach seinem Tod fand man seine Texte noch in Schulbüchern. "Sie haben damals geholfen, der jungen Generation seine Maxime zu vermitteln: ‚Das Stille zu bewahren, das Müde zu erneuern, das Große zu verehren, das Leidende zu lieben'", betonte Hans-Martin Pleßke in seiner Ansprache zum 50. Todestag, jetzt nachzulesen in dem Sammelband "Von bleibenden Dingen" (R. G. Fischer Verlag, Frankfurt/Main. 240 Seiten, geb., 19,80 Euro). Er enthält zehn Vortragstexte und Aufsätze von Mitgliedern der IEWG, die sich mit den vielfältigen Aspekten in Leben und Werk Wiecherts beschäftigen. Wo stand Wiechert in der politischen Öffentlichkeit in den Jahren 1933 bis 1947? Wie sahen die letzten Lebensjahre des Dichters aus? Wie stand er zu den Theologen, zu den Juden, zu seinen Verlegern? Bärbel Beutner, seit 2001 1. Vorsitzende der IEWG, ist gleich mit zwei Beiträgen vertreten: "Die Märchen Ernst Wiecherts" und "Das moralische Gesetz im Werke Ernst Wiecherts". Anneliese Merkel, Schriftstellerin aus Stuttgart, hat eine fiktive Begegnung mit dem Dichter aus Masuren beschrieben, die ihren ganz persönlichen Zugang zu seinem Werk schildert, ein Zugang, der so manchem zunächst nicht leicht fällt. "Manches, was Wiechert zu sagen hat, berührt uns wie das Wort eines Predigers, der in Demut und Ehrfurcht den Wundern der Schöpfung vertraut", so Pleßke. "Wiechert hat stets auf die Kraft des Wortes gesetzt." Worte, die auch skeptische Leser bald in ihren Bann ziehen. Silke Osman

Ernst Wiechert: Der Dichter aus Ostpreußen wird auch heute noch gern gelesen, Foto: Hanns Holdt, München