18.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
22.03.03 / Zensur oder Schlamperei? / Abgeordnetenpost geht verloren

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 22. März 2003


Zensur oder Schlamperei? / Abgeordnetenpost geht verloren

Ein rätselhafter Vorgang in der Poststelle des Deutschen Bundestages: Am 28. Februar gingen rund 600 Briefe mit einer Extraausgabe der Preußischen Allgemeinen Zeitung und weiteren Schriftstücken an Abgeordnete des Deutschen Bundestages verloren. Da die Zustellung durch den Absender, das Pressereferat der Landsmannschaft Ostpreußen, direkt und nicht durch die Deutsche Post erfolgte, ist der Ort des Verlustes auf die Bundestagsverwaltung beschränkt.

Der Verlust wäre wohl auch nicht weiter aufgefallen, wenn die Briefsendungen nur unbedeutendes Info-Material enthalten hätten. Im konkreten Fall aber hatte die Landsmannschaft Reaktionen von verschiedenen Bundestagsabgeordneten erwartet, zu denen sie eine gute Verbindung pflegt. Als solche nicht eintrafen, trat nach Rückfragen bei mehreren Abgeordneten der Verlust der rund 600 Briefe umfassenden Lieferung zu Tage. Eine Erklärung hat die Verwaltung des Deutschen Bundestages für den Verlust nicht. Politische Zensur werde nicht geübt, heißt es dort jedoch vorsorglich.

Wilhelm v. Gottberg, der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, erklärt dazu: "Die politische Dimension des Vorfalls ist erheblich. Solche Vorkommnisse beeinträchtigen das Funktionieren des demokratischen Systems, da das Vorhandensein und das Fehlen von Informationen Einfluß auf das Stimmverhalten von Abgeordneten haben kann. Von der Poststelle unseres zentralen Gesetzgebers müssen wir erwarten, daß die Verwaltungsabläufe verfassungsmäßig verlaufen."

Schriftlich forderte v. Gottberg den Präsidenten des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse, auf, den Sachverhalt unverzüglich aufzuklären und den Vorfall den Abgeordneten des Bundestages zur Kenntnis zu geben.

Inzwischen hat die Bundestagsverwaltung als Reaktion auf den Vorfall angewiesen, daß künftig alle direkten Einlieferungen bei der Poststelle schriftlich quittiert werden müssen.

Die Extraausgabe der Preußischen Allgemeinen Zeitung ist unter www.ostpreussenblatt.de  ein-sehbar. Bernhard Knapstein