Am 12. April begeht der Schauspieler Hardy Krüger seinen 75. Geburtstag. Er wollte eigentlich Ingenieur werden und seines Vaters Fabrik übernehmen, doch Krieg und Nachkriegszeit wirbelten sein Leben durcheinander, und ohne sein Zutun wurde er Schauspieler.

Nach dem Zweiten Weltkrieg betätigte Krüger sich in Hamburg zunächst als Beleuchter und Komparse am Schauspielhaus. Von 1946 bis 1947 gehörte er zur Landesbühne Hannover, spielte von 1947 bis 1949 bei der Jungen Bühne Hamburg, dann meldete sich der Film wieder, nachdem er an der Seite von Dietmar Schönherr und anderen Halbwüchsigen bereits 1943 von Regisseur Alfred Weidenmann für den Propagandafilm "Junge Adler" für die Leinwand entdeckt wurde. Nach Abschluß der Dreharbeiten brachte er es fertig, gegenüber dem damaligen Produktionsleiter der Ufa, Wolfgang Liebeneiner, weitere Rollen abzulehnen.

1949 drehte Krüger einige Filme, die heute vergessen sind. Unter der Regie von Rudolf Jugert stellte sich mit dem Streifen "Ich heiße Nicki" (1951) der erste größere Erfolg ein. Mit Filmen wie "Alle kann ich nicht heiraten", "Illusion in Moll", "Solange Du da bist", "Muß man sich gleich scheiden lassen?", "Der Himmel ist nie ausverkauft", "Alibi" und "Liane - das Mädchen aus dem Urwald" wurde Krüger dann ein Star im deutschen Nachkriegsfilm mit hohem Beliebtheitsgrad. 1953 wurde er nach Hollywood geholt und drehte dort unter den Fittichen von Otto Preminger "Die Jungfrau auf dem Dach".

Internationalen Glanz bekam seine Karriere mit den Filmen "Einer kam durch" (1957), "Mit dem Kopf durch die Wand" (1958), "Taxi nach Tobruk" (1960), "Hatari!" (1961) und "Der Flug des Phönix" (1965, Regie: Robert Aldrich).

In erster Ehe war der Schauspieler mit der Schauspielerin Renate Densow verheiratet (Tochter: Schauspielerin Christiane Krüger). Nach der Scheidung von seiner zweiten Frau Francesca heiratete er das Fotomodell Anita Park.

Im Fernsehen hatte er mit "Hardys Bordbuch" eine eigene Sendung und berichtete als Weltenbummler von den Erdteilen dieser Welt. Sein Sohn Hardy Krüger jun. war in der TV-Surfserie "Gegen den Wind" sehr erfolgreich. 1987 stellte der Mime sein Taschenbuch "Sibirien-Fahrt" vor, ein kurzweiliges und humorvoll geführtes Tagebuch des schriftstellernden Schauspielers über seine abenteuerliche 10.000-Kilometer-Reise quer durch das Land der riesigen Dimensionen. kai-press