25.04.2024

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03.05.03 / Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 03. Mai 2003


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
Ruth Geede

Lewe Landslied und Freunde unserer Ostpreußischen Familie,

unsere erste Frage richtet sich weniger an Euch, liebe Landsleute, sondern eher an unseren Freundeskreis. Und auch der engt sich immer mehr ein, denn es könnten nur ältere Leserinnen und Leser Antwort geben. Dazu noch solche, die sich 1936 in Hamburg aufhielten. Eine Ausnahme allerdings: Namentlich gesucht werden die Nachfahren von Dr. Hellmuth E. W. Reichert, Diplom-Volkswirt an der Universität Breslau. Seine letzte Anschrift war Woldensenweg 10 E in Hamburg.

Dr. Reichert war einer jener Deutschen, die dem irischen Dichter Samuel Beckett während dessen Hamburgbesuch im Jahre 1936 begegneten. Zehn Wochen lang weilte Beckett in der Hansestadt als bescheidener Tourist, immer auf der Suche nach Anregungen, die er im damaligen Kulturleben der Hansestadt fand. Sie sind in dem Hamburg-Kapitel von Becketts "German Diaries" enthalten, die als Erstausgabe im Herbst dieses Jahres in der Raamin-Presse, Hamburg, erscheinen sollen. Die 150 numerierten und signierten Exemplare mit Originalgraphiken von Roswitha Quadflieg werden schon jetzt als eine literarische Kostbarkeit angesehen. Die bekannte Grafikerin ist es auch, die sich an uns mit der Bitte wandte, nach Dr. Reichert oder seinen Nachfahren sowie nach weiteren Personen zu suchen, die dem irischen Dichter damals auf seiner Deutschlandreise begegnet sind. (Roswitha Quadflieg, Blankeneser Chaussee 96 in 22869 Schenefeld/Hamburg.)

Da wir schon auf dem Sektor "Kunst" sind, eine erfreuliche Mitteilung: Christel Mathieu hat die gewünschten Angaben über die Malerin Elfriede Schnell erhalten. Frau Mathieu benötigt diese für die Chronik ihrer ostpreußischen Heimatstadt Landsberg, in der auch die Malerin geboren wurde, die leider schon mit 33 Jahren in Königsberg verstarb. "Sie haben wahrhaftig eine FAMILIE ins Leben gerufen!" schreibt Frau Mathieu. Bereits am Nach- mittag erhielt sie einen Anruf von Frau Hardt aus Velbert, der sehr aufschlußreich war. Die gesuchte Malerin war Zeichenlehrerin in Gumbin-

nen und der Anruferin bestens bekannt. Die fast 90jährige wird Frau Mathieu ihre Unterlagen übermitteln, mit Fotos aus der damaligen Zeit! Dies hat mir Frau Mathieu ganz schnell und ganz freudig mitgeteilt.

Frage und Antwort - Antwort und weitere Fragen! Das heißt: Manche Zuschriften enthalten Teil-ergebnisse, die weitere Nachforschungen verlangen. In diesem Zusammenhang hat die Nachbitte von Ute Händel Vorrang. Sie suchte nach dem Oberleutnant Maximilian Ferdinand von Hardenberg, der 1945 auf dem Fliegerhorst Bug/Rügen stationiert war. Frau Händel erhielt viele Anrufe und Briefe mit Hinweisen, aber ein Telefonat könnte eventuell den Schlüssel zu ihrer Suchfrage enthalten. Am 1. März rief ein Herr an, der aber leider seinen Namen nicht nannte. Er sprach Frau Händel mit einem Vornamen an, den sie nach Angaben ihrer Mutter bekommen sollte, aber eben nicht offiziell erhielt. Vielleicht könnte er sich noch einmal bei ihr melden, damit Ute Händel mehr erfahren kann. Ihre Telefonnummer kennt er ja. Also reiche ich ihre Bitte hiermit weiter. (Ute Händel, Enge Straße 3 in 99099 Erfurt.)

Auch Hans-Joachim Damm bedankt sich - für die "Langbaum-Hilfe". Sie war vielseitig und brachte auch Überraschungen. So meldete sich ein ostpreußischer Stellmacher, der nur sieben Kilometer von Herrn Damms heutigem Wohnort Viersen-Dülken entfernt wohnt und der sogar ein selbstgebautes Modell besitzt. Und auch hier wieder das Antwort-Frage-Spiel. Allerdings haben die neuen von Herrn Damm gestellten Fragen nichts mehr mit dem Langbaumwagen zu tun, sondern schlichtweg mit seiner Familienforschung. Und hier stößt er nun in der Urgroßelterngeneration auf Personen, von denen zum Teil nur die Namen bekannt sind. Hans-Joachim Damm möchte aber Näheres über sie erfahren. Vielleicht tauchen diese Namen ja in anderen Chroniken und Stammbäumen auf?

Es handelt sich zuerst einmal im "Raum Elbing" um Christine Elisabeth Damm, geb. Behrend, geboren 28. Juni 1828 in Schadwalde, verstorben 19. Oktober 1910 in Elbing. Dann in der Niederung um Ludwig Klamant, geboren 9. März 1835 in Gyspeiten, Landwirt in Warskillen, und Maria-Louise, geb. Giese, geboren 23. März 1852. Ihre Eltern, Peter Giese und Johanna, geb. Kopp, verkauften Buttkischken und erstanden das Vorwerk Legitten. Weiter stehen auf der Suchliste: Georg Stulgeit, Landwirt, Jodischken, verstor-

ben 1915 in Tilsit, und seine Frau Friederike, geb. Krönert, verstorben 1926, sowie der Landwirt Gilbert Besemer aus Spucken. Über jede Antwort würde sich Hans-Joachim Damm freuen. (Friedhofsallee 11 in 41751 Viersen-Dülken.)

Renate Wiesnagrotzki ist keine Ostpreußin, wie sie schreibt - aber so ganz stimmt das nicht. Denn da ist "Oma Trude", die als junge Frau in Königsberg lebte und nach ihrem Wegzug immer noch unverfälscht unseren Dialekt sprach. Oma Trude lebt nicht mehr, aber ihre Enkel sind inzwischen neugierig geworden und haben sich dem Thema "Ostpreußen" verschrieben. Und da tauchen nun einige Fragen auf, die vielleicht unsere Familie klären könnte.

Ururgroßvater Carl Ludwig Wiesnagrotzki, vermutlich 1817 irgendwo in Weißrußland geboren, kam als Kind nach Wargienen, Kirchspiel Powunden. Er wurde Instmann bei einer Familie Behrendt und hatte aus zwei Ehen mindestens vier Kinder. Eines davon ist der Urgroßvater der Schreiberin, Carl August Wiesnagrotzki, * 1852 in Wargienen. Seine Schwiegertochter wurde "Oma Trude", eine geborene Lau. Mehr wissen die Enkel nicht. Und so möchten sie gerne wissen, ob und wo der seltene Name Wiesnagrotzki(ky) noch in Ostpreußen auftaucht, um so die Herkunft enträtseln zu können und vielleicht Verwandte zu finden. Außerdem möchte Frau Wiesnagrotzki soviel wie möglich über Wargienen und das Gut Bledau erfahren, "überhaupt alles über die Gegend", wie sie schreibt. Da dürfte die Ostpreußische Familie sie nicht enttäuschen, denn sie liest unsere Kolumne immer mit großem Interesse und bewundert das "Wir"-Gefühl, das zu so vielen Erfolgen führt. (Renate Wiesnagrotzki, Andreas-Schüller-Straße 23 in 56154 Boppard.)

Eure

Ruth Geede