29.03.2024

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10.05.03 / Quer durchs Beet / Personalien

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 10. Mai 2003


Quer durchs Beet / Personalien

Böser Spitzenplatz

Berlin ist seit kurzem nicht mehr nur die politische deutsche Hauptstadt, sondern auch Hauptstadt des Verbrechens. 2002 lief die Metropole diesen traurigen Rang Hamburg ab, das nach dem Regierungswechsel von Rot-Grün zu einem Senat aus CDU, Schill-Partei und FDP einen drastischen Rückgang der Verbrechenszahlen verbucht - und zwar um 15,5 Prozent. Derweil wuchs die Kriminalität in Berlin um zwei Prozent. Selbst wenn ein Wirtschafts-Großverfahren mit 27.000 Einzelfällen herausgerechnet wird, ergibt sich für Hamburg noch ein Rückgang um 7,9 Prozent. Unter den zehn größten Städten Deutschlands konnte allein München ebenfalls einen Rückgang verbuchen (minus 4,1 Prozent). In allen anderen stieg 2002 die Verbrechensquote. Spitzenreiter sind Köln und Düsseldorf mit jeweils rund zehn Prozent.

 

Bald schuldenfrei

Es geht also doch: Im Gegensatz zum Bundestrend ist es dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU, seit 1999 im Amt) nach seinen eigenen Worten gelungen, die Schulden seiner Stadt auf den niedrigsten Stand seit 1980 zu drücken. Im Gefolge sparsamer Haushaltsführung und gezielter Schuldentilgung konnte, so Erwin, sogar die Grundsteuer gesenkt werden, was Investoren in die Rhein-Metropole locke. Nachdem die Gesamtschuld auf nunmehr unter eine Milliarde Euro gesunken sei, will Erwin den nächsten Konjunktur-Aufschwung dazu nutzen, seine Stadt gänzlich schuldenfrei zu machen, so der Politiker zum Focus. All dies, obwohl Düsseldorf wie alle großen Kommunen gewaltige Einbrüche bei den Gewerbesteuern (minus 20 Prozent) hinnehmen mußte.

 

Der Kult-Lügner

Sein Gesicht ist seit dem Irak-Krieg so bekannt wie das von Saddam Hussein selbst: Bagdads (Ex-)Informationsminister Mohammed Said al-Sahhaf. Nun ist er spurlos verschwunden - wie der irakische Diktator. Doch in seiner Abwesenheit wurde Sahhaf zum Objekt eines regelrechten Starkults. "Comical Ali", wie ihn die angelsächsische Presse nennt, versorgte die Welt in seinen täglichen Pressekonferenzen mit atemberaubendem Blödsinn. Sogar als der Geschützdonner bereits im Pressezentrum deutlich zu vernehmen war und die US-Verbände nur noch wenige hundert Meter entfernt standen, verkündete Sahhaf den staunenden Journalisten: "Es gibt keine amerikanischen Ungläubigen in Bagdad." Den Lärm der niedergehenden Bomben erklärte er zum Bluff: "Diese Versager haben Container mit einer explosiven Substanz gebaut." Die seien zwar sehr laut, richteten aber keine Zerstörungen an - behauptete er, während die Trümmerbilder um die Welt gingen. Jüngsten Berichten zufolge legte der Minister am 10. April frühmorgens seine Rangabzeichen nieder, wies den Rundfunk an, noch bis drei Uhr weiterzusenden und verschwand.

Im Internet gibt es bereits eine Fan-Seite für Sahhaf. Das Satire-Magazin Titanic empfiehlt der Union, "Comical Ali" als ihren neuen Sprecher zu engagieren ("Shock and Awe bei der Union: Wir werden die Arbeitslosen zerquetschen wie die Söhne einer räudigen Bergziege").