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21.06.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 21. Juni 2003


Leserbriefe

Deutscher Leichtathletik-Verband weigert sich

Betr.; Traditionsgemeinschaft des Leichtathletik-Verbandes

In diesem Sommer kann die "Traditionsgemeinschaft der Leichtathleten aus den deutschen Ostgebieten" (TrGem) ihren 50. Geburtstag feiern. Das wird anläßlich der alljährlichen Traditionswettkämpfe mit Wiedersehensfeier 2003 im norddeutschen Großburgwedel geschehen. Die TrGem wurde 1953 auf Anregung des damaligen Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), Dr. Marx Danz, gegründet. Er hatte die Leichtathleten aus Ostpreußen, Westpreußen, Pommern, Schlesien, dem Sudetenland und aus Danzig zum ersten Wiedersehenstreffen nach Augsburg eingeladen. Der DLV-Präsident persönlich unterstützte die anvisierten Ziele, die mit der Eingliederung der versprengten ostdeutschen Leichtathleten in den DLV betrieben wurden. All das scheint den DLV nicht mehr zu interessieren, denn heute verweigert er der TrGem zum Jubiläum "nach Rücksprache mit dem Generalsekretär" ein Grußwort!

Das ist auch deshalb verwunderlich, da dieser Generalsekretär früher durch seine aktive Teilnahme an den Traditionswettkämpfen seine Verbundenheit mit der Organisation und der Heimat seiner Eltern sichtbar gemacht hat. Weiß der DLV, was er mit dieser sportpolitisch so unverständlichen Entscheidung der Ablehnung eines Grußwortes und eines Glückwunsches tut?

Es gab Zeiten, da haben insbesondere ostdeutsche Leichtathleten wie Dr. Otto Peltzer (SC Preußen Stettin), Erwin Gillmeister (Germania Stolp), der herausragende ostpreußische Dreispringer Karl Baaske und Olympiasiegerin Lina Radke (VfB Breslau) der deutschen Leichtathletik Weltgeltung verschafft. Aber all das scheint den DLV nicht zu interessieren. Was haftet dieser Leichtathletik-Organisation, ihren aktiven Athleten und ihren vielen über Jahre ehrenamtlich tätig gewesenen Männern und Frauen an Negativem an, daß ihnen der DLV seinen Dank und seine Anerkennung verweigert?

Karl-Heinz Marchlowitz, Bad Soden

 

Laufen für Deutschland:

Lina Radke-Batschauer wurde 1903 in Karlsruhe geboren. Nach ihrer Heirat mit dem Schlesier Georg Radke zog sie nach Breslau. 1928 gewann sie bei den Olympischen Spielen in Amsterdam im 800-Meter-Lauf der Frauen die Goldmedaille. Die Wahl-Breslauerin wurde zudem mehrfach deutsche Meisterin in verschiedenen Laufdisziplinen.
Foto: Baden-Baden

 

 

Volle Anerkennung

Betr.: Titelwechsel

Für die Entwicklung Ihres Presseorganes möchte ich Ihnen im Namen meiner Kameradschaft die volle Anerkennung aussprechen. Vor allem freuen wir uns über die Umbenennung Ihres Organes in Preußische Allgemeine Zeitung. Dieses ist ein ausgezeichneter Schritt von Ihnen. Wir hoffen, daß Sie auch weiterhin die Auflage der Zeitung halten können, um sie für die künftige Zeit wieder etwas aufzubauen.

Hermann-Christian Thomasius, Sprecher des Kuratoriums ehemaliger ost- und westpreußischer Verbände Heer, Luftwaffe, Marine

 

 

Wehrmachtsausstellung als Frevel

Betr.: "... und keiner geht hin" (Folge 21)

In für einen alten Soldaten äußerst wohltuender und informativer Weise - gewissermaßen als Lichtblick - hat Ihr geschätzter Autor Jochen Arp mal wieder über diese sogenannte Wehrmachtsausstellung berichtet.

Sollte es nun endlich Anzeichen dafür geben, daß von größeren Teilen unserer Landsleute begriffen wird, mit welcher beabsichtigten Demoralisierung ganzer Väter-Generationen ein gewisser Hamburger Nabob hierbei zu Werke geht?

Und sollten sich die Helfershelfer aller möglichen Couleur nun nicht mal ernsthaft fragen, welchem Frevel sie sich durch ihr Mitmachen unterziehen - besonders gegenüber der jüngeren Generation?

Es wäre zu wünschen! Dies im Sinne der Millionen pflichtgetreuer, gefallener Soldaten, die ihren Zorn selbst nicht mehr herausschreien können. 

Karl-Gottfried Vierkorn, Stephanskirchen

 

 

Betr. "Wiener Schmäh?" (Folge 24):

Mitten in Wien in der Annagasse wird des Königsberger Komponisten Otto Nicolai gedacht. Als Geburtsort des 1810 Geborenen ist dort Kaliningrad angegeben. Foto: Gloeckner

 

 

Schily als Freund der Vertriebenen?

Betr.: Präsidentin Erika Steinbach ehrt Otto Schily (Folge 20)

Als Nicht-Vertriebener (ich habe lediglich ostpreußische Ahnen) gehöre ich seit einiger Zeit aus Gründen der Solidarität dem BdV an. Ich muß allerdings sagen, daß ich mit dem Wirken der BdV-Präsidentin Erika Steinbach nicht mehr einverstanden sein kann.

Dazu gehört zum einen das Geschehen um Paul Latussek, der in einer hinterlistigen Art und Weise geschaßt worden ist. Dankens-

werterweise hat Barbara Loeffke die Hintergründe dieses Skandals einmal beleuchtet. Zum anderen kann ich nur staunen, welche Personen seitens der BdV-Spitze geehrt und hofiert werden. Daß Otto Schily ein Freund der Vertriebenen sein soll, ist doch ziemlich weit hergeholt. Der Innenminister könnte sich einmal für die berechtigten Entschädigungsansprüche der zwangsverschleppten Ost-Deutschen stark machen. Ich komme ständig mit Ost- und Westpreußen zusammen, alle vertreten in dieser Hinsicht meine Meinung. 

Bernd Dauskardt, Hollenstedt

 

 

Die Kirche darf Reemtsma nicht unterstützen

Betr.: "... und keiner geht hin" (Folge 21)

An der Aushängetafel der Kirche meiner Heimatgemeinde habe ich ein Werbeblatt für die in Neumünster stattfindende Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" wahrgenommen. Als Mitglied der Nord- elbischen Kirche, aber auch als Staatsbürger erfüllt mich das mit großem Befremden, und zwar aus folgenden Gründen:

Bekanntermaßen ist die erste Fassung der Reemtsmaschen Unternehmung kläglich an ihrer grundlegenden Unseriosität, an ihrem katastrophalen Wahrheitsmangel gescheitert. Nach langer Überarbeitungszeit ist sie - zwar mit verändertem Gesicht, aber in gleicher Handschrift pauschaler Diffamierung - erneut gestartet.

Dabei dürfte der Kirchenleitung nicht entgangen sein, welche Umbrüche in der Zeitgeschichtsforschung eingesetzt haben, seitdem die Sowjetunion zusammengebrochen ist. Die Öffnung bisher unzugänglicher Archive in Moskau und die Forschungsarbeit von Wissenschaftlern aus dem ehemaligen Ostblock lassen das damalige dramatische Geschen in ganz anderem Licht erscheinen. (Nebenbei: Es hat sich auch manches bestätigt, was schon vor Jahren von deutschen Historikern festgestellt, aber we- gen Revisionismusverdachts unterdrückt worden ist!)

Der Kirchenleitung dürfte auch nicht entgangen sein, wie sehr dieses Thema unser Volk entzweit. Die kirchliche Mithilfe bei der Werbung für eine derartig fragwürdige Sache stellt im Endeffekt eine Parteinahme zugunsten der besagten Ausstellung dar und steht somit in schreiendem Widerspruch zu dem kirchlichen Auftrag, Frieden zu stiften. Müßte uns angesichts der so stark in Bewegung geratenen Geschichtswissenschaft nicht klar sein, daß unser Bild und Urteil über den dunklen Teil unserer jüngeren Geschichte noch nicht endgültig sein dürfte, sondern auf Teilwissen beruht? (Natürlich kann das in zahlreichen Fällen den Abschied von mancher quasi liebgewordenen Denkgewohnheit bedeuten.)

Der Kirchenleitung müßte bezüglich ihrer seelsorgerischen Pflicht nun wirklich allmählich bewußt geworden sein, welch unentwegtem, geradezu völkermörderischem Trommelfeuer der "Vergangenheitsbewältigung" die Deutschen ausgesetzt sind, und zwar zunehmend mit wachsendem Zeitabstand von 1945.

Es geht also nicht darum, daß Kirche sich in ängstlicher Weltfremdheit aus allem heraushalten soll, sondern vielmehr ihrem friedensstiftenden Liebesgebot treu bleibt und um der Gerechtigkeit willen sich aus dem "schwebenden Verfahren" der Zeitgeschichtsbetrachtung heraushält, statt durch voreilige, leichtfertige Parteinahme Unfrieden zu säen. 

Jürgen Streich, Alveslohe

 

 

Nur wer handelt, macht Fehler

Betr.: "Der Frieden der Sieger" (Folge 16)

Nun, nachdem die Diktatur im Irak gestürzt ist, ist es leicht, die militärische Leistung der alliierten Verbände herunterzuspielen.

Die Außenpolitik der Amerikaner in den letzten hundert Jahren war sicherlich nicht mit glücklicher Hand geführt, jedoch kann man ihnen nicht vorwerfen, im entscheidenden Augenblick nicht gehandelt zu haben. Nur wer handelt, macht nun mal eben auch Fehler. Tatsache ist, daß dieser Krieg neue Bewegung in den Nahostkonflikt bringt. Inwieweit sich dies letztendlich positiv auswirkt, wird die nächste Zeit darlegen. Fakt ist jedoch: Es wurde gehandelt und nicht ergebnislos geredet. 

Günter H. Groschek, Neunkirchen-Seelscheid

 

 

Preusse zu sein bedeutet ...

Betr.: "Er geht nicht unter" (Folge 18)

Preuße zu sein bedeutet mehr, als nur einen bestimmten Landstrich zu bewohnen.

Preuße zu sein ist ein Lebensgefühl, ein Leben mit Grundsätzen und Prinzipien: Gründlichkeit, Sorgfalt, Genauigkeit, Beharrlichkeit, Mut, Wille, Ausdauer, Disziplin, Selbstdisziplin, Fleiß, Gradlinigkeit, Direktheit, Optimismus, Pflichtbewußtsein, Rückgrat, Freude an der Arbeit, Selbstbeherrschung, Ernsthaftigkeit, Höflichkeit, Ehrlichkeit, Verbindlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Bescheidenheit, Redlichkeit, Sparsamkeit, Anstand, Gemeinsinn, Opferbereitschaft, Standhaftigkeit, Treue. Der Name des wahren Preußen bürgt für Qualität!

Berthold Arndt, Klötze

 

 

Mehr Beachtung der ehrenamtlich Tätigen

Betr.: Preußische Allgemeine Zeitung/Ostpreußenblatt

Ich habe Verständnis dafür, daß Sie versuchen, den immer kleiner werdenden Leserkreis des Ostpreußenblattes zu erweitern. Gut wäre es, wenn Sie versuchen würden, die anderen Vertriebenenverbände dafür zu begeistern, daß unter der Preußischen Allgemeinen Zeitung neben Ostpreußen Beilagen für Westpreußen und Pommern nach dem allgemeinen politischen Teil gebracht würden. Daß die Ostpreußische Familie einen größeren Raum erhalten hat, finde ich gut.

Dann habe ich allerdings eine Bitte: Die bei Ihnen heute tätigen Mitarbeiter sind naturgemäß keine gebürtigen Ostpreußen mehr. Das läßt sich nicht mehr vermeiden, aber diese jungen Mitarbeiter sollten daran denken, daß viele Heimatvertriebene ehrenamtlich tätig waren und auch noch sind. Bringen Sie die Berichte von der Arbeit in den verschiedenen Gruppen bitte vollständig und streichen Sie nicht daran herum! Sehr enttäuscht war ich, daß mein Bericht über Siegfried Saßnick zum 100. Geburtstag von Ihnen abgelehnt wurde. Siegfried Saßnick hat ehrenamtlich fast 20 Jahre den Vorsitz der Landsmannschaft in Hannover innegehabt, wurde kurz vor seinem Tode noch Landesvorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen und hat vielen Landsleuten als Ratsherr in Hannover bei Wohnungsbeschaffung oder auch Arbeitsplatzsuche geholfen. Außerdem hat er bereits in englischer Kriegsgefangenschaft ostpreußische Ausdrücke gesammelt und sie sehr humorvoll in Verse gesetzt und liebevoll mit kleinen Zeichnungen und Karikaturen als handgeschriebenes Buch zusammengefaßt.

Roswitha Kulikowski, Hemmingen

 

 

Nida statt Nidden

Betr.: "Leben an Bord" (Folge 21)

In jenem Artikel befindet sich ein geographischer Fehler. Nidden liegt auf der Kurischen Nehrung. Sie hingegen haben wahrscheinlich das heutige Nida nennen wollen, das ehemalige deutsche Rudczanny, wobei der volle polnische Name Ruciane-Nida heißt. 

Hubertus Gerlach, Düsseldorf

 

 

Kurz fassen

Betr.: Leserbriefe

Mit Interesse lese ich die Leserbriefe und finde es gut, daß unser Blatt die Meinungen der Leser den anderen Lesern zur Kenntnis bringt. Nicht gut finde ich es, daß nicht wenige Leser den Platz dazu benutzen, viel zu ausführlich zu schreiben. Fasse dich kurz und beschränke dich auf das Wichtige, sollte die Parole sein, damit andere auch zu Wort kommen. 

Anna-Luise Lucke, Lüneburg