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05.07.03 / Ein vergessener Marienburger / Arbeiten des Malers Krauskopf im Westpreußischen Landesmuseum

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 05. Juli 2003


Ein vergessener Marienburger
Arbeiten des Malers Krauskopf im Westpreußischen Landesmuseum

Die Bearbeitung und Darstellung der Lebensläufe und des Werkes von Menschen, die in Westpreußen ihre Wurzeln haben und oft außerhalb ihrer Heimat bedeutende Abschnitte des Lebens verbracht haben, gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Einrichtung", betont Dr. Lothar Hyss, Direktor des Westpreußischen Landesmuseums in Münster-Wolbeck, und fügt hinzu: "Nun soll mit Bruno Krauskopf die nächste herausragende Persönlichkeit, die das Land am Unterlauf der Weichsel hervorgebracht hat, vorgestellt werden."

Der Maler Bruno Krauskopf wurde 1892 in Marienburg an der Nogat, der kulturhistorisch bedeutenden Stadt Westpreußens, geboren. Er gehört zu jenen Künstlern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwei Weltkriege und deren dramatische Folgen durchlebten und die wegen ihrer künstlerischen Arbeit durch die Nationalsozialisten als "entartet" diffamiert wurden. Er mußte Berlin auf dem Höhepunkt seiner Karriere verlassen und emigrierte zunächst nach Norwegen und später nach Amerika.

Es entstand allerdings ein nachhaltiger Bruch in seiner künstlerischen Entwicklung, und Krauskopf konnte an die "goldene Zeit" der zwanziger Jahre nicht wieder anknüpfen. Ein Jahr vor seinem Tod (1960) kehrte der Maler nach Berlin zurück.

Die Ausstellung im Westpreußischen Landesmuseum zeigt Arbeiten aus den wichtigsten Schaffensphasen von Krauskopf: Marienburg - Berlin - Stavanger - New York. 36 Gemälde, Gouachen und Aquarelle sowie einige graphische Arbeiten sind jedoch nur Ausschnitte aus dem umfangreichen Kunstwerk des Malers, da viele Gemälde - insbesondere frühe Arbeiten aus Berlin - durch die Kriegswirren verschollen sind.

Bei einem Rundgang durch die schönen Ausstellungsräume in Münster-Wolbeck spricht Dr. Hyss von der zwei Jahre langen, schwierigen Vorbereitungszeit der Krauskopf-Präsentation: "Da das Westpreußische Landesmuseum nur wenige Werke des Künstlers besitzt, waren wir auf die Unterstützung privater Leihgeber aus Darmstadt, Hamburg, Berlin und Hessen angewiesen."

Der somit "wiederentdeckte" Marienburger Maler wird jedoch nach dem Abschluß der Ausstellung (27. Juli 2003) nicht wieder in Vergessenheit geraten: Im Westpreußischen Landesmuseum werden die Bilder aus den eigenen Beständen in einem "Raum Krauskopf" zu besichtigen sein. D. G.

"Drei Figuren": Kubistische Elemente im Bild "Drei Figuren", entstanden in den USA in den 50er Jahren Foto:DG