16.04.2024

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12.07.03 / Notrufe aus der Heimat

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 12. Juli 2003


Notrufe aus der Heimat
Hilfe und Unterstützung für die fast vergessenen Landsleute

Helfen Sie mit, daß ich nach zehn Jahren wieder sprechen kann!" Dieser Notruf aus der Waldeinsamkeit in Masuren erreichte die "Ostpreußenhilfe e. V.". Der 72jährige Landsmann hat nach einer Kehlkopfoperation infolge einer Krebserkrankung die Stimme verloren. Nun endlich wollen die Ärzte ihm eine Sprechhilfe verschaffen - doch der mittellose ehemalige Waldarbeiter hat nicht das Geld für so einen teuren Eingriff.

"Sollen, ja, können und dürfen wir diesen Menschen seinem Schicksal überlassen?" fragte Gisela Peitsch, die erste Vorsitzende, in der Jahresversammlung der seit 27 Jahren bestehenden Ostpreußenhilfe. Und sie wußte von vielen andern Fällen der Hilfsbedürftigkeit zu berichten.

Da kann in einem Dorf bei Danzig eine gehbehinderte 85jährige Frau ihr Bett nicht verlassen, weil sie keine Krücken hat. Ein 80jähriger Mann bei Kattowitz in Schlesien kann mit seinen rheumatischen Händen den veralteten Rollstuhl nicht mehr bewegen. Eine kinderreiche Familie bei Stolp in Pommern verlor durch Krebs den Vater und Ernährer mit 50 Jahren.

Gisela Peitsch, Leiterin der Ostpreußenhilfe, freut sich: "Wie wunderbar, daß wir da im letzten Jahr mehr als je zuvor helfen konnten. Trotz der Verschlechterung der Lebensverhältnisse auch hierzulande erreichte der Spendeneingang einen neuen Höchststand." Stellvertretend für all die emsigen Helfer und Spender dankte sie den Angehörigen des Landfrauenvereins Nenndorf und der Karl H. Ditze-Stiftung. Nähere Informationen zu der Arbeit der "Ostpreußenhilfe" gibt es unter der Adresse: "Ostpreußenhilfe e. V.", Fichtenweg 1, 21224 Rosengarten. G. P.

Oft helfen schon die kleinen Dinge des Lebens: Gisela Peitsch mit einer Spendenlieferung Fahrräder. Foto: G. P.