Das jährliche Treffen der Überlebenden des Gulag ist in diesem Jahr an ein historisches Datum gebunden: 50 Jahre Streik der Zwangsarbeiter in Workuta, einem Lagergebiet nördlich des Polarkreises mit Temperaturen über 60 Grad minus im Winter. Damals also, im August 1953, ein halbes Jahr nach Stalins Tod, wurde in die Menge der Schachtarbeiter hinein geschossen, 64 Tote und über 100 Verletzte, einige davon sind noch unter uns. Die Verantwortlichen: Der sowjetische Ankläger im Nürnberger Prozeß, General Rudenko sowie Maslennikow, der sich später das Leben nehmen sollte.

Am 29. Juli ist für den Abend die Eröffnung der Tagung im Hotel Kolumbus, Genslerstraße 18, 13055 Berlin, durch den Vorsitzenden Horst Schüler geplant sowie ein Bericht über geplante Aktivitäten sowie erreichte Ziele. Danach wird ein Film über die Zwangsarbeiterlager mit zum Teil Originalaufnahmen von Gefangenen bei der Arbeit gezeigt.

Am Vormittag des 30. Juli wird eine Busfahrt veranstaltet, unter anderem zum Lilienthal-Friedhof in Berlin-Kreuzberg, wo am Grabmal für die in die Sowjetunion verschleppten, geschändeten und dort gestorbenen Frauen und Mädchen ein Kranz niedergelegt wird. Nach dem Mittagessen wird die Gedenkstätte Hohenschönhausen besucht, wo ebenfalls ein Kranz niedergelegt wird. Der Leiter der Anstalt, Dr. Hubertus Knabe, wird eine Pressekonferenz geben. Der Chor der Berliner Polizei umrahmt diesen Nachmittag musikalisch.

Für den 31. Juli früh ist ein Charterflug nach Workuta geplant, wo zusammen mit den Delegationen fast aller europäischen Länder, deren Landsleute dort umgekommen sind, eine Gedenkfeier stattfindet. Rückkehr ist am 2. August. Für alle Interessenten an diesem Flug ist zu sagen, daß der Reisepaß zum Zeitpunkt August noch mindestens drei Monate Gültigkeit haben muß! Für das Visum ist ein Paßbild neueren Datums nötig. Genaueres telefonisch bei Lothar Scholz, Telefon (0 30) 7 11 65 46. Lothar Scholz

Auszeichnung - Klaus Philipowsky, Mitglied der Kreisgruppe Kitzingen, erhielt von Friedrich-Wilhelm Böld, dem bayerischen Landesvorsitzenden, das Landesehrenzeichen für sein aktives Engagement zum Wohle der Landsmannschaft. Foto: privat