19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.08.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 02. August 2003


Leserbriefe

Nicht Spaltung, sondern Aussöhnung

Betr.: "Zank um die Garnisonkirche" (Folge 26)

Als Kind hat mich meine Tante mehrfach zur Potsdamer Garnisonkirche geführt; dort standen wir dann ehrfürchtig vor den Sarkophagen der preußischen Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Großen. Und vor dieser Grabkapelle versammelte sich auch am "Tag von Potsdam" 1933 der neugewählte Reichstag und die Führung der Reichswehr, als der Reichskanzler Hitler in Anwesenheit des Reichspräsidenten Hindenburg seine Regierungserklärung verlas. Das alles gehört zur Geschichte der Garnisonkirche in Potsdam.

Ich finde es bemerkenswert und verdienstvoll von der "Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel", daß sie sich so energisch für den Wiederaufbau des Glockenturms der Garnisonkirche einsetzt und so viel Geld bereits gesammelt hat. Der Turm und das Glockenspiel werden eine Bereicherung für Leben und Bild der Stadt sein. Aber soll dieses großartige Vorhaben jetzt zum Zankapfel werden? Als Companion der Kathedrale von Coventry fühle ich mich als "Botschafter" der weltweiten Nagelkreuzbewegung, die zur Versöhnung und zum Brückenbau zwischen Völkern und Konfessionen aufruft. Was könnte sinnvoller sein, als das Nagelkreuz der Versöhnung mit dem Turm der Garnisonkirche und dem Glockenspiel zu verbinden. "Üb' immer Treu' und Redlichkeit ..." Zur Redlichkeit gehört auch eine wahrheitsgemäße und faire Berichterstattung, die die Kompromißbereitschaft der anderen Seite nicht verschweigt.

Tatsache ist, daß vermittelnde Gespräche bereits stattfanden und die Vertreter der Evangelischen Kirche Berlin/Brandenburg mit dem Generalsuperintendenten und dem zuständigen Gemeinde- und Stadtkirchenpfarrer angeboten haben, das Nagelkreuz nicht als Turmspitze zu verwenden, sondern an geeigneter Stelle unten im Turm - etwa am Eingang oder in einem Gedenkraum - aufzustellen. Es kann keine Rede davon sein, daß das Nagelkreuz als "Ausdruck deutscher Bußgesinnung und Reue-bereitschaft" dienen soll oder die Barbarei des SED-Regimes (das die Kirchenruine sprengen ließ) nachträglich gerechtfertigt werden sollte. Solche verleumderischen Aussagen haben kirchenspalterische Wirkung! Die Vertreter der "Traditionsgemeinschaft" sollten sich mehr an der Potsdamer Aufgeschlossenheit orientieren, die das Handeln der Stadtverwaltung bestimmt. Niemand beabsichtigt, das Turmgebäude oder die später zu bauende Kirche "allerlei anderen linken Gruppen" wie bei Homo-Segnungen oder Beratung von Kriegsdienstverweigerern einzuräumen. Das sind Spekulationen. Die Seelsorge an Homosexuellen und für Kriegsdienstverweigerer wird in Potsdam von Fachleuten gesondert realisiert. Allerdings darf man auch nicht vergessen, daß die Evangelische Kirche eine "Körperschaft des öffentlichen Rechts" ist, also nicht Verpflichtungen für Jahrhundertzeiten zustimmen kann, weil sie an öffentliches Recht und demokratische Regeln gebunden ist (Artikel 140 Grundgesetz in Verbindung mit Weimarer Reichsverfassung).

Daher sollten die abgebrochenen Gespräche wieder aufgenommen werden. Und die verantwortliche Leitung der "Traditionsgemeinschaft" sollte einen von ihr vermuteten Mißbrauch nicht als Realität anprangern. Denn das Nagelkreuz von Coventry will gerade nicht der Spaltung, sondern der Aussöhnung dienen, auch der Aussöhnung zwischen Traditionen deutscher Geschichte und ihren politischen Vertretern. Und laßt uns redlich miteinander umgehen!

Karl-Anton Hagedorn,

Pfarrer emer. und Vorsitzender (1991-1999) der Nagelkreuzgemeinschaft, Deutschland, Münster/Westf.

 

 

Königsberger Dom: Leider steht der von mir geschaffene Kerzenleuchter, ein stilisiertes Dreimastsegelschiff mit 246 Kerzen und vielen an die deutschen Wurzeln und die Vertreibung gemahnenden Symbolen, zur Zeit in einem Bretterverschlag in Königsberg. Der von mir im Königsberger Dom im Jahr 2000 aufgestellte Leuchter ist aufgrund der staubigen Bauarbeiten im Innenraum derzeit somit nicht zu besichtigen. Ich hoffe aber, daß der Leuchter in der Zukunft seinen Zweck noch erfüllen wird und viele Menschen anregt, sich ihrer Heimat wie ihrer Vorfahren zu erinnern. Gerhard Ruhnau, Mettman

 

 

Autor spionierte für die DDR

Betr.: "Geschichtsaufarbeitung" (Folge 25)

Der Autor der dreibändigen Arbeit über Kommunalpolitik in Hanau, der ehemalige SPD-MdB Gerhard Flämig, ist in Ihrem Artikel nur unzureichend beschrieben worden. Er war ein Spion des Staatssicherheitsdienstes der DDR und hatte engen Kontakt mit dem Spionagechef Markus Wolf. Er hat als Mitglied des Deutschen Atomforums dessen Geheimnisse weitergegeben.

Der Prozeß gegen ihn begann am 16. September 1997 vor dem Oberlandesgericht in Frankfurt. Auch Markus Wolf erschien als Zeuge, verweigerte aber die Aussage und kam für kurze Zeit in Beugehaft, durfte aber bei seiner Aussageverweigerung bleiben, die mit seiner Selbstbelastung begründet und anerkannt wurde.

Nach zehn Monaten Verhandlung wurde der Prozeß abgebrochen, weil der Angeklagte, immerhin 79 Jahre alt, für einen Prozeß zu krank war. So blieb einer der wichtigsten Spione des Staatssicherheitsdienstes ohne Strafe. 

Reinhard Hauschild, Bonn

 

 

Unbekanntes Kartenmotiv: In meiner Ansichtskarten-Sammlung von Ostpreußen habe ich seit einiger Zeit dieses Bild. Es ist eine Blankokarte, die auch auf der Rückseite keinerlei Rückschlüsse auf den Ort ermöglicht. Wer kann mir bei der Identifizierung helfen? 

Norbert Haack, Duderstadt

 

 

Gegen den Willen der Spender

Betr.: "Zank um Garnisonkirche" (Folge 26)

Den Zank, den die Evangelische Kirchenleitung in Berlin/Brandenburg um die Garnisonkirche angestellt hat, schadet nicht nur dem Bau der Garnisonkirche, sondern der Evangelischen Kirche insgesamt.

Viele Christen in der ganzen Bundesrepublik, die bereits für die "Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel" 5,7 Millionen Euro gespendet haben, wollen, daß der Turm, so wie er früher war, ohne "Nagelkreuz" wieder aufgebaut wird und nur für Gottesdienste, Andachten, Stadtkirchen- und Versöhnungsarbeit im Sinne der biblischen Botschaft, von beiden christlichen Kirchen (Konfessionen), genutzt werden darf.

Für Geschäfts- und Verwaltungsstellen von Kriegsdienstverweigerungsorganisationen braucht man keine neue Kirche bauen, die können in alten, leerstehenden Kirchen unterkommen.

Wenn die Kirchenleitung in Berlin/Brandenburg nicht bereit ist, auf die Wünsche tausender ihrer Mitglieder einzugehen, werden wieder viele protestartig die Kirche verlassen.

Obwohl in der Evangelischen Kirche so viel vom "Amt des allgemeinen Priestertums" gesprochen wird, versucht hier wieder die Kirchenleitung, mit fremden Geldern, gegen den Willen vieler Gemeindeglieder zu handeln.

Marie-Luise von Weitzel, Grasbrunn

 

 

Von jeder Tradition abgeschnitten

Betr.: "Bundeswehr vergeht das Singen" (Folge 25)

Seit Jahrzehnten versuchen einflußreiche Minderheiten den Deutschen die letzen Reste eines bereits sehr ramponierten Nationalgefühls auszutreiben. Und sie sind dabei leider sehr erfolgreich.

Ich frage mich, warum wir uns nicht gegen diese Feinde der Deutschen wehren, denn das sind sie doch ganz ohne Zweifel. Warum lassen wir es zu, daß diese Deutschenhasser die Soldaten der Bundeswehr, die man von jeder Tradition abgeschnitten hat, selbst über ein Liederbuch noch zu beeinflussen suchen? Wer hat denn das Sagen in Deutschland? Seine Bürger, die Deutschen, oder ein Klüngel von Leuten, die überhaupt nicht wissen, wie dringend wir die Zuneigung der Bürger zu ihrem Staat brauchen.

Und es ist doch keineswegs so, daß wir uns der deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges zu schämen hätten. Wir können und dürfen es doch den Reemtsmas nicht erlauben, das Bild des deutschen Soldaten von Wehrmacht und Waffen-SS zu prägen. Niemand bestreitet, was an Schrecklichem geschehen, nicht nur von Deutschen, das kann aber und darf nicht heißen, den Deutschen ihre Nation zu rauben.

Wir sangen einst: Heilig Vaterland in Gefahren deine Söhne sich um dich scharen ... Und wir scharten uns. Wer schart sich heute?

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

 

Memel vergessen

Betr.: "Zu früh geendet" (Folge 24)

Wenn man einen Bericht kritisch kommentiert, sollte man darauf achten, selbst keine Fehler zu machen. Es ist vollkommen richtig, daß die Reichsstraße 1 nicht in Königsberg, sondern in Eydtkau (Eydtkuhnen) endet. Sicher stimmen auch die angegebenen Entfernungen. Nicht einverstanden bin ich jedoch mit der Behauptung, Tilsit wäre die östlichste und auch die nördlichste Stadt des Deutschen Reiches. Schon zur Zeit des Deutschen Ritterordens und später in Preußen und im Deutschen Reich war Memel (gegründet im 13. Jahrhundert) die nördlichste Stadt. Die östlichste Stadt war Schirwindt im Kreis Schloßberg, zwar 1939 nur mit 1.090 Einwohnern, aber Stadt. Danach kam Eydtkau im Kreis Ebenrode mit 4.922 Einwohnern. Östlicher als Tilsit lagen außerdem die Kreisstädte Schloßberg, Gumbinnen (gleichzeitig Regierungsstadt), Ebenrode, Goldap, Treuburg und Lyck. 

Erich Kibbat, Heikendorf

 

 

Nicht ermüdend

Betr.: "Die Annexion des Memellandes" (Folge 25, 27 und 29)

Generalmajor a. D. Schultze-Rhonhof beschäftigte die Frage, welcher Teufel seine Vätergeneration geritten haben mag, als sie nach der Katastrophe des Ersten Weltkrieges einen neuen Krieg vorbereitet und begonnen hat. Für Angehörige dieser Vätergeneration eine interessante Lektüre, die durch regelmäßige Hinweise auf frühere Ereignisse nicht ermüdend wirkt, wie es oft bei den zu Papier gebrachten "Forschungs"-Ergebnissen unserer Berufshistoriker der Fall ist.

Friedrich Kurreck, Offenbach

 

 

Wenn die Gebührenzahler entschieden

Betr.: Vorsicht! Friedman (Folge 25)

Wer hat denn Herrn Friedman ins Fernsehen gebracht und gehätschelt, protegiert, privilegiert? Die antipatriotischen Linken im HR/ARD um die PDS-Frau Luc Jochimsen.

Nach dem Demokratieverständnis der Linken hat der "Glotzpöbelmob" namens deutsches Volk zu zahlen und das Maul zu halten. Er muß sich die linke ARD-Propaganda ohnmächtig anhören und kann nur (was ihn aber laut BRD-typischer Rechtsprechung von der Zwangsgebührenabgabe nicht freistellt!) den Apparat abschalten oder zu den auch linksdominierten Pivaten wechseln.

In der Bevölkerung überwiegen (laut Welt, Januar 1999) bei zwei Dritteln konservativ-bürgerliche Werte. Viele wählen über Jahrzehnte CDU/CSU und FDP, nicht zu schweigen von den eher konservativen Teilen der SPD-Wähler. Wie kann es da in einer Demokratie sein, daß in einem öffentlich-rechtlichen, vom Volk direkt bezahlten Sender wie HR den ganzen Tag (fast in jeder Sendestunde) linke und antideutsche Propaganda (gewürzt mit häufigen philosemitischen wie ausländer- und minderheitenlobby-

istischen Zutaten) betrieben wird, statt seriösen überparteilichen Journalismus?

Früher gab es bei WDR und HR noch einige wenige CDU-nahe Journalisten und Abteilungsleiter, aber die sind mittlerweile ausgestorben und nicht ersetzt worden durch Gleichgesinnte.

Und die Linksaußen feixen sich Etwas und kassieren dicke Rundfunkgehälter und tolle Pensionen.

Der bekannte Regisseur Syberberg meinte in einem Buch: "Wer mit den Linken und Juden ging, der machte nach 1945 in Deutschland Karriere!" Darauf war es (der Schriftsteller Werner Fuld forderte bald in der FAZ Syberbergs Ausschluß aus dem "herrschaftsfreien Diskurs") mit der Karrriere des Herrn S. vorbei!

Er kam in den etablierten Medien nicht mehr zu Wort und zu seinem Glück war er auch kein Fallschirmspringer!

Entschiede die Mehrheit der Gebührenzahler, würde ein Herr Friedman kaum diese Rolle bekommen haben noch sie jemals wieder spielen können!

Horst Jürgen Schäfer, Frankfurt am Main

 

 

Ordinäres Deutsch

Betr.: "Schlechtschreibung statt Rechtschreibung" (Folge 29)

Ein grammatisch falsches Deutsch, das man verschiedentlich im Fernsehen hört, trägt dazu bei, an einem bestimmten Bildungsniveau der Moderatoren zu zweifeln. Als besonders schlimm empfinde ich die Schludrigkeit der Aussprache und der Ausdrucksweise. Beobachtet wird dieses ordinäre Deutsch keineswegs in weniger verdienenden Schichten, sondern in Fernsehstücken bei einer gewissen Intelligenzschicht, die glaubt, dadurch besonders volkstümlich zu wirken.

Marg.-Elfriede Krause, Pattensen