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09.08.03 / Thema Vertreibung ist immer noch aktuell

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 09. August 2003


Thema Vertreibung ist immer noch aktuell
Schülerin setzt sich mit dieser Thematik auseinander

Laura Francesca Junker aus Maisach bei München ist die 100 000. Teilnehmerin beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten und der Körber-Stiftung. Seit 30 Jahren ruft der Wettbewerb Jugendliche zwischen acht und 21 Jahren bundesweit dazu auf, Lokalgeschichte in Archiven, Bibliotheken und im Gespräch mit Zeitzeugen zu recherchieren.

Laura beteiligte sich an der aktuellen Ausschreibung 2002/2003 "Weggehen - Ankommen. Migration in der Geschichte" mit einem Beitrag über jugendliche Vertriebene im Kreis Fürstenfeldbruck. Angeregt durch verschiedene Jugendbücher zum Thema befragte sie drei Sudetendeutsche und einen Westpreußen, die nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden und heute in Bayern leben.

"Mich haben von den hier lebenden ehemaligen Vertriebenen diejenigen interessiert, die damals Kinder waren", sagt Laura, die mit 13 Jahren heute etwa so alt ist wie die meisten ihrer Zeitzeugen während der Vertreibung. "Ich wollte von ihnen wissen, wie sie die Ereignisse damals erlebt haben." Laura erarbeitete einen Beitrag von mehr als 30 Seiten, den sie mit Fotos und Dokumenten der Zeitzeugen illustrierte.

Die Schülerin geht in die 7. Klasse des Gymnasiums in Olching. Erfahren hatte sie von dem Wettbewerb durch ihre Mutter, eine Geschichtslehrerin, die ihre Arbeit auch betreut hat. Schon beim letzten Wettbewerb "Tiere in unserer Geschichte" beteiligte sich Laura und errang mit einer Arbeit über "Hundeschlachtung in Wehrden in der Nachkriegszeit" einen 4. Preis.

Am 24. September 2003 wird Bundespräsident Rau im Schloß Bellevue in Berlin die fünf ersten Preise verleihen. Zu diesem Zeitpunkt wird Laura ebenso wie die anderen 8.632 Teilnehmer des aktuellen Wettbewerbs erfahren, wie ihr Beitrag abgeschnitten hat. Den Teilnehmern winken Preise im Gesamtwert von 250.000 Euro.

Vor 30 Jahren, 1973, hatten der Hamburger Industrielle Kurt A. Körber und der damalige Bundespräsident Gustav Heinemann den Geschichtswettbewerb gegründet, der seitdem von jedem amtierenden Bundespräsidenten zusammen mit der Körber-Stiftung ausgeschrieben wird. K. F.

Die 100000. Teilnehmerin des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten und der Körber-Stiftung: Die Stiftung will mit ihren Projekten die Bürger aktiv an gesellschaftlichen Diskursen beteiligen. Sie versteht sich in diesem Sinne als ein Forum. Chancen zur Mitwirkung bietet dieses Forum in den Bereichen Politik, Bildung, Wissenschaft und Internationale Verständigung - Gebiete, auf denen die Vertriebenen schon seit langem, im großen wie im kleinen, sehr aktiv sind. Foto: Körber-Stiftung