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13.09.03 / Politische Bildung ist Tendenziös

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 13. September 2003


Politische Bildung ist Tendenziös

Vor einem Jahr wurde hier über die politische Bildungstätigkeit der "Landeszentrale für politische Bildung" des Landes Nordrhein-Westfalen berichtet und ihr eine fatale Einseitigkeit bescheinigt. Nun liegt der Katalog 2003 vor. Wer aber geglaubt hat, daß diese Kritik aufgenommen werde, der sieht sich enttäuscht. Auch ein Briefwechsel mit Dr. Andreas Kost vom zuständigen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit (!) änderte nichts an dem einseitigen Angebot, das sich vor allem an Schulen und sonstige Bildungseinrichtungen wendet. Auch von den oppositionellen Parteien im Landtag, CDU und FDP, war keinerlei Aktivität zu vermelden. Sollte es der Opposition gleichgültig sein, welche politische Bildung betrieben und welches Geschichtsbild in Nordhein-Westfalen vermittelt wird? Nach wie vor herrscht in dem Angebot der Landeszentrale ein katastrophales Mißverhältnis in der Gewichtung vor. Von insgesamt 23 Titeln zur Geschichte befassen sich 15 mit dem NS-System. Die deutsche Teilung wird dagegen nur in zwei Publikationen behandelt, über den Kommunismus und die Vertreibung der Deutschen informiert jeweils nur ein Titel. Dagegen wird dem Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland mit fünf Titeln breiter Raum gegeben.

Die Defizite dieser Art von politischer Bildung sind nicht weiter hinnehmbar. Von neuen Publikationen zur Geschichte und Bewertung der Ver- treibung von 15 Millionen Menschen aus dem Osten nimmt die Landeszentrale in NRW keine Notiz. Die umfangreichen Publikationen zur Vertreibung der Sudetendeutschen wie "Odsun" (Hrsg. R. Hoffmann), die fundamentale Darstellung "Verfolgung 1945" des tschechischen Historikers TomasŠ StanŠek oder "Der Weg zur Vertreibung" des Düsseldorfer Historikers Detlef Brandes bleiben unberück-sichtigt. Es wird höchste Zeit, den beschränkten Blick auf die deutsche Geschichte und die Politik des 20. Jahrhunderts zu erweitern. RG

Es wird ein vollkommen falsches Bild der Geschichte vermittelt