19.04.2024

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13.09.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 13. September 2003


Leserbriefe

Nagelkreuz von Coventry steht zur Zeit für Streit
Betr.: "Nicht Spaltung, sondern Aussöhnung" (Folge 31)

Pfarrer Hagedorn hält es als Botschafter der weltweiten Nagelkreuzbewegung für unerläßlich, das Nagelkreuz der Kathedrale von Coventry mit dem zu errichtenden Turm der Garnisonkirche von Potsdam als Zeichen der Versöhnung von Völkern zu verbinden, es im Turm der Garnisonkirche aufzustellen. Hagedorn nimmt damit die Position der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg und von Teilen des Potsdamer Stadtparlaments ein. Er hält Aussagen der "Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel", die das Geld für den Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche durch Spenden aufgebracht hat, für verleumderisch und behauptet, daß das Nagelkreuz nicht als "Ausdruck deutscher Bußgesinnung ... dienen soll ..." Wenn nicht Ausdruck deutscher Bußgesinnung und Reuebereitschaft, was dann? Ist doch für die Nagelkreuzbewegung und wohl für die meisten deutschen evangelischen Theologen der Bombenangriff auf die Industrieanlagen von Coventry am 14. November 1940 ein Kriegsverbrechen, obwohl seit langem bekannt ist, daß selbst britische Militärhistoriker die Zerstörung der Flugzeugwerke in Coventry (und nur das war der Auftrag) nach dem geltenden Kriegsrecht für zulässig halten.

Daß das Nagelkreuz Versöhnung so gut wie nicht bewirken kann, dazu nur zwei Beispiele: In der gleichen Ausgabe der Preußischen Allgemeinen Zeitung lesen wir unter der Überschrift "Briten prügeln - Gewalt gegen Deutsche", daß der britische Botschafter in Deutschland, Peter Torry, sich besorgt zeigte über die zunehmende antideutsche Welle in seinem Land. Zu seinen Bemühungen "um die Bekämpfung des rabiaten Antigermanismus in seinem Land" meinte der Berlin-Korrespondent der Times: "Geben Sie's auf." Und der deutsche Botschafter in London, von Moltke, sagte zum Ende seiner Amtszeit: "Manchmal hat man den Eindruck, daß der Geschichtsunterricht (der Briten) bei 1945 aufgehört hat."

Daß auch die Evangelische Kirche von Berlin-Brandenburg der Kollektivschuldthese anhängt (Schuld aller Deutschen an Krieg und Kriegsverbrechen) - auch noch fast sechzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges - und auf der Aufstellung des Nagelkreuzes im Turm der Garnisonkirche besteht, das verwundert nicht. Schon bald nach Kriegsende übernahm die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) von den Siegermächten die These von der Kollektivschuld der Deutschen und legte im Oktober 1945 ein Schuldbekenntnis ab, obwohl Theologen doch wissen, daß Verbrechen nicht das Schicksal einer Nation sind, sondern das Kainsmal der Menschheit.

Auch legte die EKD mit der Ostdenkschrift von 1965 sozusagen den Grundstein für die Ostpolitik der Regierung Brandt/Scheel. Diese Politik nämlich führte dazu, daß die Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnische Grenze faktisch anerkannt wurde - wegen deutscher Alleinschuld am Krieg. Von einer Unterstützung der Evangelischen Kirche des vom Bund der Vertriebenen geplanten "Zentrums gegen Vertreibungen" in Berlin habe ich noch nichts gehört. 

Arno Griesbach, Espelkamp

 

 

Verdummung sachkundiger Afghanistankenner
Betr.: "Warum Struck zurückrudert" (Folge 34)

Wenn Deutschland nicht nur politischer Dienstleister ist, sondern auch die souveräne Qual der Wahl haben darf, muß es jede Ausweitung seiner militärischen Präsenz vorerst ablehnen. Diese macht nur Sinn, wenn weltweite, milliardenschwere Hilfszusagen endlich in ein unvorstellbar geschundenes Land fließen; selbstverständlich gut abgestimmt und flächendeckend sinnvoll. Allein unter diesen Koordinaten könnte Deutschland die Tradition seiner in Afghanistan zu Recht geschätzten Entwicklungshilfe in gute Erinnerung bringen und früheres partnerschaftliches Vertrauen in der abgestumpften Seele dieses Landes stärken. Amerika selbst, das in Afghanistan noch nie Handfestes leisten wollte, kann aus seiner militärischen Hauptverantwortung für die Konsequenzen seines einseitig strategischen Erfolgsdenkens nicht entlassen werden.

Die reine Durchhalteparole des früheren deutschen ISAF-Kommandeurs, mit verzehnfachtem Mannschaftsbetrieb ungefähr 25.000 geschätzte Wahlhelfer im geplanten Wahljahr 2004 landesweit schützen zu können, grenzt an Verdummung sachkundiger Leser. Ich spreche aus jahrelanger Erfahrung vor Ort.

Werner Schick, Bad Breisig

Wer darf als nächster nach Afghanistan? Der oberste Nato-Befehlshaber Europa, General James L. Jones, übergibt das Kommando über die ISAF und die Truppenfahne an Generalleutnant Goetz Gliemeroth. Foto: BMVg

 

 

Sinnlos verschenkt
Betr.: "Deutsche Waffen für Polen" (Folge 27)

Das ist schon ein starkes Stück, was sich unser derzeitiger Verteidigungsminister erlaubt. Er verschenkt an Polen alle MIG 29, ein angeblich sehr guter russischer Jäger, dazu noch 80 deutsche Panzer vom Typ Leopard 2. Es heißt doch stets, die Bundeswehr hat zu wenig Geld. Millionen zu verschenken spielt dann wohl auch keine Rolle mehr. Warum nimmt man die scheinbar überflüssigen Panzer nicht für Ersatzteile her. Das würde Geld sparen. Statt dessen werden massenweise Kasernen und Flugplätze geschlossen. Was für eine Taktik steckt da hinter? Geld für weltweite Einsätze ist vorhanden, aber nicht für die Landesverteidigung. Ist das nicht ein Bruch des Grundgesetzes?

Die deutschen Soldaten waren ja nur Mörder und Verbrecher, siehe Reemtsma und Genossen. Daß wir aber Europa vor dem Bolschewismus gerettet haben, wird verschwiegen. 

Alfred Götzfried, Augsburg

 

 

"Ostpreussen hat es nie gegeben"
Betr.: Besuch der "Wolfsschanze"

Nach 20 Jahren besuchte ich am 24. Juni 2003 erneut, diesmal in einer Gruppe deutscher Touristen, unter anderem die Wolfsschanze bei Rastenburg. Für diese Gruppe war eine einstündige Führung durch einen deutschsprachigen Führer vorgesehen. Nur ein kleiner Teil dieser Gruppe stammte aus Ostpreußen beziehungsweise hatte Verwandte, die aus Ostpreußen stammten. Nach unserer Ankunft stellte sich Jerzy Szynkowski als "unser" Führer vor. Er erklärte, daß er Geschichtslehrer sei und viele Bücher über die Wolfsschanze geschrieben habe. Diese Bücher könne man am Ende der Führung bei ihm käuflich erwerben. Immer wieder zeigte er während der Führung Bilder aus seinen Büchern und wies daraufhin, daß er sich hier nur kurz fassen könne, aber für weiter Interessierte ja die Möglichkeit des Nachlesens in einem seiner Bücher gegeben sei. Er wies immer wieder auf seine guten Kontakte zu Deutschland hin.

Um so erstaunter hörten wir von ihm, daß es Ostpreußen nicht gegeben habe. Dies sei lediglich ein von Deutschen "zeitweise" verwaltetes Gebiet gewesen. Uns blieb die Spucke weg. Ich war nicht nur erstaunt, sondern empört. Auch heftiger Widerspruch, daß Ostpreußen bis 1945 zu Preußen und damit zu Deutschland gehört habe und jetzt ein Teil zu Polen und der andere Teil zu Rußland gehört, ließ er nicht gelten. Es folgte ein wenig erfreulicher Wortwechsel.

Eckhard Bernecker, Hannover

 

 

Von Gastlichkeit kann keine Rede sein
Betr.: "Haus Samland: Stätte der Begegnung" (Folge 29)

Zum Bericht über die Eröffnung des Samlandhauses möchte ich noch einiges hinzufügen. Das Haus ist sicher eine lobenswerte Einrichtung, aber wäre es nicht möglich gewesen, um das Haus herum ein wenig Ordnung zu schaffen. Dafür braucht man kein Geld, sondern ein paar fleißige Hände.

Im Sitzungssaal des Landrats- amtes wurden sehr viele Reden über Freundschaft gehalten. Dazu nur eine Frage: Läßt man seinen Besuch prinzipiell mindestens drei Stunden an der Grenze warten, obwohl kein Andrang herrscht?

Anschließend gab es ein Buffet im Vorraum, doch wer seine Ellenbogen nicht benutzte, ging leer aus.

Im Patershof war dann ein Grillabend mit Spanferkel angesagt, doch vom Spanferkel keine Spur. Auf den Tischen standen Brot, Gurken, Tomaten, ein undefinierbares Reisgericht, Fleisch- und Fischsuppe. Der Grill war abenteuerlich. Nachher soll es aber noch Fleischspieße gegeben haben.

Zum Schluß noch die "Toilette", die den Namen nicht verdiente. Es ist mir klar, daß ich keine Toiletten erwarten konnte, wie wir sie gewohnt sind, aber eine verschmutzte Bretterbude für etwa 200 Personen war unzumutbar. Ich finde, wenn man Menschen einlädt, muß auch dafür gesorgt sein.

Wenn ich mir Ihren Bericht und das, was ich erlebt habe, ansehe, muß ich wohl auf einer anderen Veranstaltung gewesen sein.

Ingrid Friedrich, Peine

 

 

Werteverfall
Betr.: "Hochmut kommt vor dem Fall" (Folge 28)

Der Vorgang Friedman wird von einigen als Hexenjagd, von anderen als Sieg der Gerechtigkeit bezeichnet und ist doch nur ein Indiz eines kränkelnden Gemeinwesens durch Werteverfall und Feigheit der Maßgebenden. 

Felix Schecke, Hannover

 

 

Persönlichen Ehrgeiz zurückstellen
Betr.: "Merz droht Abwahl" (Folge 31)

Treffender als mit einem "Hühnerhaufen" hätte der Stellvertretende Vorsitzende der CDU, Friedrich Merz, die verworrene Meinungsvielfalt innerhalb der CDU/CSU nicht vergleichen können! Dieser fähige Politiker, der durch Glaubwürdigkeit, Geradlinigkeit und einen analytischen Verstand besticht, erkennt als einer der wenigen die Gefahr des Abdriftens der CDU in die politische Bedeutungslosigkeit.

Mögen die Spitze der CDU und andere Widersacher des Friedrich Merz im eigenen Lager persönlichen Ehrgeiz im Interesse der Partei und der Zukunft unseres Landes zur´ückstellen, die Fähigkeiten bündeln und künftig nur mit einer klaren, überzeugenden Stimme reden. Der mimosenhafte Gedanke, diesen Ausnahmepolitiker aus dem Führungsgremium der CDU abwählen zu wollen, sollte ad acta gelegt werden. Dieser Schritt würde garantiert viele Stammwähler verprellen, nicht nur mich. 

Margrit Ruppenstein, Norderstedt

 

 

Aufrechter Gang ist nötig
Betr.: "Hintze: Duckt euch!" (Folge 30)

Ich weiß nicht mehr, wann Franz-Josef Strauß während einer CDU-Kundgebung die Deutschen zu einem aufrechten Gang aufgefordert hat. Ich weiß aber, daß viele Politiker dieser Aufforderung bis heute nicht nachgekommen sind.

Es ist verständlich, wenn es Sieger des Zweiten Weltkrieges gibt, die dem Vorteil ihres Sieges Ewigkeitswert verleihen wollen. Das kann ihnen allerdings nur unter Mitarbeit deutscher Politiker gelingen, die ihr Land abgeschrieben haben. Daß wir von ihnen zu viele haben, hat Hans-J. v. Leesen eindrucksvoll belegt.

Klaus Heubel, Berlin

 

 

Abokündigung wegen Rentenbescheid
Betr.: Neue finanzielle Situation

Vor mir liegt mein Rentenbescheid. Nach einem Arbeitsleben als Diplomingenieur werden mir ab Juli 2003 924,73 Euro Rente monatlich überwiesen. Für meine Tätigkeit nach der Wiedervereinigung im öffentlichen Dienst packt man mir noch 121,56 Euro dazu. Meine Frau, nach Erziehung von sieben Kindern sich wieder in das Berufsleben zurücktastend, legt noch einmal ungefähr 483 Euro hinzu. Sie haben richtig mitgerechnet: Das ergibt 1.529 Euro. Mit dieser Summe müssen wir unsere Familie durchbringen. Das heißt im Augenblick: Vater, Mutter, zwei Schüler auf dem Gymnasium, drei Kinder in der Ausbildung, eine Tochter mit einem vor zwei Wochen erlangten Diplom, aber noch ohne Arbeit. Nur unser einer Sohn verdient seit einem Jahr in München gutes Geld.

Haben Sie Verständnis, wenn ich die Preußische Allgemeine Zeitung abbestelle. Sie war meist ein Lichtblick, oft jedoch durch ihre Blicke in die finsteren Ecken unserer Gesellschaft auch eine Belastung für die Seele. Sie gab mir Informationen, die ich über Königsberg suchte. Auf sie war Verlaß, weil kaum eine Zeitung die Recherche so ernst nahm wie sie. Darauf muß ich nun verzichten.

Doch sollte eines Tages ein neuer Bestellschein mit meinem Absender bei Ihnen eingehen, dann wissen Sie: Jetzt geht es dem Schmidt wieder besser! 

G. Schmidt, Berlin

 

 

Weiße Tafel: Was bedeutet die geschmückte weiße Tafel mit schwarzem Kreuz hinter der Personengruppe rechts an der Giebelseite des Hauses? Die Aufnahme entstand zwischen 1890 und 1904 möglicherweise in Bartoschken im Kreis Neidenburg. Der Name der abgebildeten Personen könnte Schimanski lauten. Zeigt die Tafel vielleicht eine Betstube der Gromatkis an? Für Hinweise wäre ich dankbar. 

Elisabeth Krahn, Sehnde