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27.09.03/ Zur falschen Zeit

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 27. September 2003


Kommentar
Zur falschen Zeit

Friedrich Merz hat viele Talente, darunter eins, von dem er sich besser trennen würde: das Richtige zu sagen, aber im total falschen Moment. Was mag ihn veranlaßt haben, ausgerechnet am Tag nach der Bayernwahl den feiernden Parteifreunden so in die Suppe zu spucken? Er hat ja recht: Die Gesundheitsreform ist nicht der "große Wurf". Und es ist auch richtig und lobenswert, wenn ein Politiker sich nicht verbiegen läßt, bei seiner Meinung bleibt und zu persönlichen Konsequenzen bereit ist. Aber was hätte ein Rückzug aus der Fraktionsspitze zum jetzigen Zeitpunkt gebracht? Rein gar nichts. Zumindest nichts Positives. Allenfalls wäre dadurch der ohnehin lahmende konservative Flügel der CDU (bzw. die Spurenelemente, die davon noch übriggeblieben sind) weiter geschwächt worden. Merz ist kraft seiner Rhetorik, seiner Fachkompetenz, seiner Standfestigkeit in Grundsatzfragen und seiner Glaubwürdigkeit ein politisches Schwergewicht - dieses Pfund sollte er nicht leichtfertig verspielen, auch nicht durch ein richtiges Wort zur falschen Zeit. H.J.M.