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15.11.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. November 2003


Leserbriefe

Nicht Vergleichbares gegenübergestellt
Betr.: "Widerlegbares déjà-vu" (Folge 44)

Die ZDF-Sendung "Die Gefangenen" kann man zwar, verglichen mit anderen Machwerken von Herrn Knopp, zu den besseren zählen, jedoch sind auch zu ihr, nicht unerwartet, kritische Anmerkungen notwendig. Daß der erste Teil ein wenig als Pilot-Sendung der Gesamtreihe fungierte, mag noch angehen, daß Theo Koll sich aber mit seinem "Frontal"-Magazin wenig sachkundig und sachlich des gleichen Themas annahm, mag zwar branchenüblich sein, verzerrte jedoch die vorangegangene Sendung und war mies.

Aber jetzt zu Wichtigem: Während man bei uns bis heute meist noch schamvoll davon absieht, bei der Beschäftigung mit eigenen Verbrechen auch die der ehemaligen Gegner überhaupt nur andeutungsweise zu erwähnen, wird in der Sendung bei der Schilderung des Schicksals der deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion sofort drastisch deutlich gemacht, wieviel übler doch die Deutschen mit den sowjetischen Kriegsgefangenen umgegangen seien, wieviel mehr von ihnen prozentual ihr Leben lassen mußten! Sollen hiermit die Zuschauer für dumm verkauft werden? Mit dieser Gegenüberstellung wird nämlich, vermutlich bewußt, nicht Vergleichbares einander gegenübergestellt. Vergleichen läßt sich nur das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener im Kriege mit dem deutscher im Kriege.

Was die sowjetischen Gefangenen nach dem Krieg erleben mußten, war ebenfalls schrecklich: Sie kamen, von ihren Kameraden der Roten Armee "befreit", sofort zu langjährigen Strafen verurteilt, in den GULag, wo sie in Massen wie die Deutschen durch Hunger und unmenschliche Zwangsarbeit starben. Das jedoch hatte das eigene Staatsoberhaupt zu verantworten: Stalin. Dieser nämlich sah in je-dem gefangengenommenen Sowjetarmisten einen Feigling und Kollaborateur, der dafür bestraft werden mußte.

Wie es nun den während des Krieges 1941 bis 1944 in sowjetische Gefangenschaft geratenen Soldaten ergangen ist, entnehme ich einem Buch des DRK von 1958, "Zur Geschichte der Kriegsgefangenen im Osten, Teil II". Von den 1941/42 in Gefangenschaft Geratenen starben 90 bis 95, 1943 60 bis 70 und 1944 30 bis 40 Prozent. Aber auch diese Prozentsätze haben relativen Wert. Sie beziehen sich auf die jeweilige Gefangenenzahl zu einem bestimmten Zeitpunkt.

In der Sendung wurden aber eben unvergleichbare Zahlen miteinander verglichen. Sollten wieder einmal die eigenen Missetaten herausgestellt, die der andere Seite verschwiegen werden?

Als betroffener Zeuge melde ich noch folgendes an: Die Darstellung des Elendmarsches der gefangenen Soldaten durch Moskaus Straßen übergeht, daß den Betroffenen unmittelbar davor noch eine Mahlzeit, die von einer Schicht Sonnenblumenöl bedeckt war, gereicht wurde. Der dadurch verursachte Durchfall sollte den Zuschauern gegenüber die "Lächerlichkeit" der unrasierten, zerlumpten Gestalten erhöhen.

Trotz des Kriegsendes kam niemand auf den Gedanken, die Zahl der Gefangenen den Verpflegungsmöglichkeiten anzugleichen. Wie die Süddeutsche Zeitung vom 10. Dezember 1963 mitteilte, erklärte Chruschtschow in einer Rede vor dem ZK am 9. Dezember 1963, Stalin habe noch 1947 Getreide exportiert statt eingeführt, obwohl in dieser Zeit im Gebiet von Kursk nachweislich Menschen verhungert seien! Die Frage, was bei der Behandlung der Gefangenen da mit Absicht geschah, was einem Notstand entsprang, wird nie zu beantworten sein.

Will Seelmann-Eggebert, Ahlhorn

Kriegsgefangener des Zweiten Weltkrieges: Die Dokumentationsreihe "Die Gefangenen" im ZDF überzeugt vor allem nicht die Erlebnisgeneration. Foto: ZDF

 

 

Dankbar für Hohmanns Denkanstösse
Betr.: "Die Sache mit dem Tätervolk" (Folge 45)

Ich bin bestürzt darüber, daß die CDU statt Klarstellung sich von den nach bewährter Methode aus dem Zusammenhang gerissenen und bösartig fehlinterpretierten Satzbruchstücken der Rede haben leiten lassen und nicht berücksichtigten, daß Hohmann gerade eben nicht die Juden als "Tätervolk" bezeichnet hat. In der jetzigen Vertreibungsdiskussion werden wir drinnen und draußen immer pauschal als "Tätervolk" gebrandmarkt. Um die Absurdität dieser Phrasen zu entlarven, hat Hohmann ausführlich auf die Verbrechen der bolschewistischen Revolution hingewiesen, an denen bekanntlich auch zahlreiche Funktionäre beteiligt waren, die man nach russischem Paß-System der jüdischen Nationalität zuordnete. Die Bolschewiki hatten aber, so Hohmann, ihren Glauben längst über Bord geworfen, waren Atheisten, die jede Religion und ihre Anhänger, auch zahlreiche (echte) Juden brutal verfolgten (wie in zahlreicher Literatur verbrieft).

Daß sich nun Herr Hohmann für die aufgekommenen Mißverständnisse entschuldigt hat, ist begrüßenswert. Mißverständnisse allerdings, die erst durch böswillige Fehlinterpretationen politischer Gegner entstanden sind.

Es wäre für unser Land sinnvoll, wenn die CDU als zukünftige Regierungspartei sich auch offiziell mit solch heißen Eisen befassen würde. Hierzu gehören: Patriotismus, Nationalstolz, elfhundertjährige großartige Geschichte, Schuldkomplex. Ohne die tradierten Werte wird nichts klappen, erst recht keine Sozialreform, wie Olaf Henkel in der Hörzu und C. H. Buch in der Welt bereits publizierten. Insofern bin ich Herrn Hohmann trotz der bedauerlichen Mißverständnisse dankbar für die Denkanstöße. 

Felix Schecke, Hannover

 

 

Mal wieder taub für deutsches Leid
Betr.: "Polen auf verbalem Kriegspfad" (Folge 40)

Wir erlebten gerade wieder, wie Bundeskanzler Schröder mit den deutschen Opfern der Vertreibung umgeht. Er spricht sich gegen ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin aus, weil die Gefahr bestehe, das den Deutschen widerfahrene Unrecht in den Vordergrund zu stellen und dabei die historischen Ursachen auszublenden. Niemand könne bestreiten, daß dies mit dem deutschen Faschismus zusammenhänge.

Niemand kann bestreiten, daß der Zweite Weltkrieg mit dem Ersten im engen Zusammenhang steht. Wo kommt man aber hin, wenn man die Vergewaltigung von Frauen, jungen Mädchen wie Greisinnen, das Umbringen von Babies, Durstigen, auf Märschen Zurückbleibenden in irgendeiner Weise entschuldigen will? Man sticht Menschen nicht die Augen aus, schneidet ihnen nicht die Gliedmaßen und die Geschlechtsteile ab, nagelt keine Frauen an Scheunentore ... Bei der Bundesregierung liegen diese Unterlagen eines Meeres von Verbrechen an Deutschen, die in das riesige Meer der Opfer aus vielen Ländern und des Holocaust fließen. Allen Opfern gleichermaßen gilt unsere Trauer.

Die Nichtberücksichtigung deutscher Zivilisten, die wie deutsche Kriegsgefangene Zwangsarbeit leisteten und von denen Hunderttausende umgekommen sind, durch die deutsche Regierung, Teile des Bundestages und von Parteien ist schreiendes Unrecht. Nur sind diese Damen und Herren schon lange gegenüber deutschem Leid taub oder verstecken sich hinter einer Moral, die nie eine war und auch heute nicht ist. 

Kai Haller, Lübeck

 

 

Menschen zweiter Klasse?
Betr.: "Kranke Türken bevorzugt" (Folge 34)

Als ich Ihren Artikel gelesen habe, war mein erster Gedanke: Sind wir Deutschen Menschen zweiter Klasse? Dann mußte ich an den Mini-stereid denken, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Aber wird bei der Anspruchsberechtigung der Sozialversicherungsleistungen bei Deutschen und Ausländern nicht unrechtmäßig mit zweierlei Maß gemessen?

Auf der einen Seite haben wir die Trümmerfrauen der ersten Stunde, die unter Not und Elend mit minimalen Mitteln ihr Dasein fristeten und heute im hohen Alter von ihrer kleinen Rente leben müssen. Auf der anderen Seite haben wir wiederum die Eltern von in Deutschland lebenden Krankenversicherten vom Balkan oder aus der Türkei, die gar keine Beiträge zahlen, sondern auto- matisch in der Krankenkasse mitversichert sind, sofern sie von ihren Kindern hier unterstützt werden.

Manchmal frage ich mich, was für ein Volk sind wir eigentlich, daß wir uns das alles gefallen lassen? Dann denke ich an Roman Herzogs Worte: "Ein Ruck muß durch Deutschland gehen!"

Uwe Rahnenführer, Bielefeld

 

 

Keine Kandidatin
Betr.: "Rau-Nachfolge: Wer hat wen gerufen" (Folge 38)

Wir fragen uns schon lange, was Frau Süßmuth in der CDU zu suchen hat, wäre sie doch bei der SPD oder bei den Grünen weit besser aufgehoben. Fraglich allerdings, ob sie diesen Parteien so genehm wäre, hat sie doch als Bundestagspräsidentin auch im Trüben gefischt (private Flüge).

Auf jeden Fall würde eine Kandidatur von Frau Süßmuth zur Bun-despräsidentin die CDU schwer in Bedrängnis bringen. Auf keinen Fall wäre Süßmuth fähig, die Deutschen in den aufrechten Gang zu führen.

Karola Mickley, Duisburg

 

 

Betr.: Schulden-Uhr - In Folge 44 zeigt die Schulden-Uhr momentan 1.321 Milliarden Euro an. Diesen unanschaulichen Betrag kann man sich verdeutlichen, wenn man bedenkt, daß ein Jahr zu 365 Tagen rund 31,5 Millionen Sekunden hat; eine Maschine, die pro Sekunde (!) einen 500-Euro-Schein ausdrucken würde, hätte also den Schuldenberg in 84 Jahren abgetragen - ohne Einbeziehung der enormen Zinslasten! Dies entspräche zum Beispiel dem Zeitraum von Anfang 1920 bis Ende 2003. Hieran erkennt man, wie selbst die Zukunft unserer Urenkel von törichten beziehungsweise gewissenlosen Politikern verspielt worden ist. 

Wolfgang Schmidt, Gummersbach

 

 

Zu Lasten des kleinen Mannes
Betr.: "Das Ende der Troika" (Folge 44)

Das deutsche Volk ist noch von keiner Regierung so hinters Licht geführt worden wie von der Regierung Schröder. Wie soll der Sozialstaat überleben, wenn der Gute die ganze Welt mit unserem Geld beglückt? Die Ausländer, die sich bei uns rumdrücken, ohne zu arbeiten, werden bestens versorgt, sogar die lieben Verwandten, die in ihrer Heimat geblieben sind, dürfen auf unsere Kosten zum Arzt. Die vorgezogene Steuerreform ist Lug und Trug!

Von den Abgeordneten spricht kein Mensch, ist ja auch verständlich, wer keine Verantwortung hat, muß hoch bezahlt werden. Die Rentner, die immer treu ihre Steuern und Sozialabgaben bezahlt haben, denen kann man ruhig noch etwas die Rente kürzen. Die Gesundheitsreform, die kommen soll, wird ja auch vom kleinen Mann finanziert. Am besten nimmt unsere liebe Regierung dem kleinen Mann alles ab, nur habe ich die Befürchtung, selbst dann sind Herr Schröder und Co. in spätestens zwei Jahren wieder pleite. 

Dieter Wolff, Köln

 

 

Unausrottbare Haltung der Polen?
Betr.: "Ganz unten" (Folge 39)

Wir sind erst 1959 aus Ostpreußen herausgekommen und haben die Polen und ihre wahre Gesinnung zur Genüge kennengelernt. Immer wieder hieß es: "Jak dugo swiatbendzie swiatem, nigdy Polak bendzie niemieckim bratem." (Solange die Welt besteht, wird nie der Pole des deutschen Bruder sein.) Diese Haltung scheint unausrottbar zu sein, egal wieviel Deutschland zahlt.

Diese eine Billion Dollar, die sie jetzt noch von uns einfordern wollen, sollten sie als Anzahlung an uns für die Ostgebiete zahlen. Die Polen fühlen sich jetzt stark, weil sie durch die Teilnahme am Irak-Krieg von den USA anerkannt werden.

Mich hat diese Hetzschrift in der Wprost sehr aufgeregt. Wenn ich denke, daß dieses Bild in Polen an Bushaltestellen hängt, finde ich, man sollte es sich schwer überlegen, ob man so ein Volk in der EU haben will. 

Elisabeth Bogatz, Viernheim