Er wollte 100 Jahre alt werden, und er hat es tatsächlich geschafft. Jopie Heesters, ungekrönter König der Operette, vitaler Charmeur seit und für Generationen, feierte am 5. Dezember seinen 100. Geburtstag. Er wurde 1903 in Amersfoort, einem kleinen Garnisonsort in Holland, geboren. In Amsterdam ging er zur Schule und wurde dort zunächst Bankangestellter. Erste Bühnenengagements führten ihn nach Amsterdam, Den Haag, Rotterdam, Antwerpen und Brüssel. Wenig bekannt ist, daß Heesters während dieser Zeit bereits seinen ersten Stummfilm ("Cirque Hollande") drehte und in holländischen Tonfilmen mitwirkte.

An der Volksoper in Wien begann mit dem "Bettelstudenten" sein kometenhafter Aufstieg am Operettenhimmel. Gleichfalls in Wien drehte Heesters seinen ersten deutschen Film "Die Leuchter des Kaisers" (1935) unter der Regie von Karl Hartl. Mit "Wenn Frauen schweigen", "Gasparone", "Nanon", "Hallo Janine", "Die lustigen Vagabunden", "Liebesschule", "Jenny und der Herr im Frack", "Karneval der Liebe" und "Es lebe die Liebe" avancierte er dann schnell zum Leinwandliebling.

Der Bonvivant der Bühne und des Films erfreute sich auch nach dem Krieg der uneingeschränkten Popularität beim Publikum, die bis heute Bestand hat.

Johannes Heesters ist Träger des Ehrenringes der Stadt Wien, Ehrenmitglied des Berliner Theaters des Westens (1981), der Wiener Volksoper (1984) und seit 1975 Inhaber des "Filmbandes in Gold". Im März 1992 heiratete Johannes Heesters die 46 Jahre jüngere Schauspielerin Simone Rethel. kai-press

Johannes Heesters: Bis heute populär, Foto: Archiv kai-press