Ein Dutzend Glocken aus einer Glockenfabrik im zentralrussischen Woronesh ist in Königsberg für die hier im Bau befindliche russisch-orthodoxe Erlöser-Kathedrale eingetroffen. Ihr Gewicht reicht von sieben bis 3.000 Kilogramm. Für eine noch schwerere Glocke von zwölf Tonnen Gewicht werden noch Spender gesucht. Der Turm, in dem das Glockengeläut später einmal in 45 Meter Höhe erklingen soll, steht schon bereit.

Laut der im letzten Jahr durchgeführten Volkszählung hat das Königsberger Gebiet 955.200 Einwohner. Vier Fünftel hiervon sind Russen. Während die Einwohnerzahl gegenüber der vorausgegangenen Volkszählung gestiegen ist, blieb die Anzahl der ermittelten Deutschen mit 6.000 konstant. Die festgestellte überdurchschnittlich hohe Wachstumsrate der Bevölkerung wird auf eine starke Zuwanderung zurückgeführt.

Von den Zugewanderten in das Königsberger Gebiet lassen sich über vier Fünftel in den Städten nieder. Während die Städte wachsen, leidet das Land an einem Bevölkerungsschwund. Kommen in den Städten auf 1.000 Einwohner 16 Todesfälle, so sind es auf dem Lande 17,6. Trotz der Großstädten eigenen Umweltbelastungen ist die durchschnittliche Lebenserwartung auf dem Lande um eineinhalb Jahre kürzer. Die Attraktivität des Landlebens leidet unter hoher Arbeitslosigkeit und niedrigem Lohnniveau. Auf dem Lande hat nur jeder dritte Arbeit, und er verdient im Durchschnitt nur die Hälfte des Städters.