Er war ein brillanter Graphiker und Illustrator, nicht zuletzt auch ein einfühlsamer Maler, der am 5. April 1874 in Klein Schläfken, Kreis Neidenburg, geborene Robert Budzinski. Noch heute beliebt aber ist er durch sein heiter-ironisches Buch "Die Entdeckung Ostpreußens", das immer wieder einmal eine Neuauflage erlebt hat. Seinen Beruf als Zeichenlehrer an einem Gymnasium in Westpreußen hatte Budzinski nur für kurze Zeit ausgeübt, bis er sich schließlich als freischaffender Künstler in Königsberg niederließ.

Blumen und Frauen malte er nach eigenem Bezeugen am liebsten, und zwar mit Aquarellfarben, so kämen "der Glanz, die Perlmutterfarben, das Durchleuchten des Blutes ..." am besten zur Geltung. Seine besondere Liebe aber galt der Druckgraphik, den Holzschnitten, Lithographien und Radierungen. Das Bearbeiten der Platten faszinierte ihn geradezu - "das Beseelen dieser mystischen, oft geheimnisvoll schimmernden Oberfläche, sie zum Sprechen zu bringen durch genaue Kenntnis ihrer Verwundbarkeit auf chemischem und physischem Wege, immerfort Neues, oft Überraschendes aus solcher Ebene herauszuholen, ihre Geheimnisse zu ergründen, alle Möglichkeiten durchzuproben und zuletzt - zur größten Einfachheit zurückzukehren ..." Worte, die erkennenen lassen, daß Robert Budzinski weitaus mehr war als der heiter-ironische Schilderer seiner Heimat. Davon kann der Kunstfreund sich auch in einer Ausstellung überzeugen, die noch bis zum 31. Januar in der Galerie Jung, Lehmberg-West 11, 21441 Garstedt/Niedersachsen (mittwochs bis sonn-abends 11 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung, Telefon 0 41 73/72 91) zu sehen ist. Gezeigt werden Aquarelle, Zeichnungen und Druck-graphik aus der Sammlung Erika Stern. Os

Robert Budzinski: Selbstbildnis (Lithographie)