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17.01.04 / Tschechien: Land der Rentner

© Preußische Allgemeine Zeitung / 17. Januar 2004

Tschechien: Land der Rentner
Erschreckende Bevölkerungsprognose

Das Tschechische Statistikamt veröffentlichte zu Beginn des neuen Jahres eine Bevölkerungsprog-nose, die fatal an die trüben demographischen Aussichten Deutschlands erinnert.

Demnach soll die Einwohnerzahl Böhmens, Mährens und des kleinen zu Tschechien gehörenden Teils Schlesiens in 50 Jahren um über zwei Millionen Menschen zurückgegangen sein, und zwar von jetzt 10,2 Millionen auf nur noch fast 8 Millionen.

Damit geht eine erhebliche Überalterung der Gesellschaft einher, zumal die durchschnittliche Lebenserwartung auch dort immer weiter steigt. In Prag geht man für das kommende halbe Jahrhundert von einer Erhöhung bei Frauen von derzeit 78,5 auf 84,5 Jahre aus sowie bei Männern von jetzt 72,1 auf 78,9 Jahre. Jan Fischer, der Vorsitzende des Statistikamtes, prophezeit: "Auf 100 Kinder unter 15 Jahre werden mehr als 250 Personen im Alter von 65 und mehr Jahren kommen. Derzeit macht diese Charakteristik, die wir auch Altersindex nennen, 89 Personen aus. Die 60 und 70jährigen werden die zahlenmäßig stärkste Generation sein."

Im Schnitt bekommt jede Frau in der Tschechischen Republik 1,18 Kinder. - Neben Mitteldeutschland, Lettland, Bulgarien, Spanien und Italien reiht sich Tschechien damit in die traurige Liste jener Länder ein, die heute die niedrigste Geburtenrate Europas aufweisen.

Keine klaren Vorhersagen gibt es bezüglich der zu erwartenden Zuwanderung nicht-europäischer Ausländer. Daß diese schon in den nächsten Jahren kräftig ansteigen dürfte, darüber sind sich die Fachleute allerdings einig. (MS)