25.04.2024

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24.01.04 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 24. Januar 2004

Leserbriefe   

Im Sinne der "Political Correctness" zurechtgebogen
Betr.: Deutsche Schuld  

Am 9. Dezember hielt der mit seinem Buch "Der Brand" bekannt gewordene Historiker Jörg Friedrich in Potsdam einen beeindruckenden Vortrag mit Bildern aus seinem so-eben erschienenen ergänzenden Bildband "Brandstätten". Mit den anglo-amerikanischen Terrorangriffen mittels Flächenbombardements sollten nach der militärischen Planung der westlichen Alliierten der Anti-Hitler-Koalition möglichst viele Menschen in Deutschland vernichtet werden. Das damit verbundene politische Ziel, daß die Bevölkerung dadurch die Nazi-Diktatur stürzen würde, wurde jedoch nicht erreicht. Die durch die Inbrandsetzung und Zerstörung großer Wohnviertel entstandenen hohen Opferzahlen bei der Zivil- bevölkerung lag dabei um die Hälfte unter den Erwartungen der Kriegsgegner. Als damals Zehnjähriger habe ich die Vernichtung von Nordhausen Anfang April 1945 - etwa zwei Wochen vor dem Einmarsch der US-Truppen in die zerstörte Stadt - miterlebt. Prinzipiell unterstütze ich darum die Aussage Friedrichs, daß diese Art der Kriegsführung ebenso unmoralisch und menschenrechtswidrig war, wie der Überfall Hitler-Deutschlands auf seine Nachbarn. Im nachfolgenden Gespräch mit Alexander Gauland (Geschäftsführer der Märkischen Allgemeinen) wurde wieder die kollektive Schuld der Deutschen am Hitler-Regime heraufbeschworen und als fraglich diskutiert, ob Täter auch gleichzeitig Opfer sein können. Der sich als "alter Konservativer" betrachtende Herr Gauland hat sich dann aber in seinen Äußerungen ganz im Sinne der sogenannten "Political Correctness" mental verbogen, wenn er den aufklärenden Vortrag Fried-richs mit dem Hinweis kritisierte, daß die alleinige deutsche Schuld an der ganzen Geschichte zu kurz gekommen sei. 

Horst Veit, Potsdam   

 

Demütigende Erfahrungen eines Arbeitswilligen
Betr.: "Ein klassisches Eigentor" (Folge 47)  

Ihr Artikel über arbeitsfaule Jugendliche in Deutschland ist, was die gelieferte kleine Statistik anbelangt, nett recherchiert, aber dennoch meiner Meinung nach ein oberflächlicher Artikel. Der Verfasser stellt zwar fest, daß jene Jugendlichen sogar zu faul waren, überhaupt zum Arbeitsgespräch zu erscheinen, daß ein Teil wohl auch das geforderte Allgemeinwissen nicht aufbringt, trotzdem halte ich die Aussagen für zu platt. Es fehlt die Ursachenforschung. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Ich gehöre mit 60 Jahren einer Gruppe an, um die niemand buhlt, weder der Gesetzgeber noch die Arbeitsämter. Für meine Altersrente fehlen mir zur Zeit Arbeitslosem noch acht Beitragsmonate zur gesetzlichen Rentenversicherung. Bisher habe ich in meinem Leben keine Arbeit gescheut. Ich bin arbeitswillig, kerngesund, Gymnasiallehrer (Biologie, Sport, Englisch) und Grafiker (Staatspreis). Ich bewerbe mich derzeit als Gärtnerhelfer, Küchenhilfe, Lagerarbeiter, Bäckerhelfer, Tischlerhelfer und natürlich Lehrer. Erfahrungen in allen Bereichen liegen vor. Die Vermittlerin des Arbeitsamtes Waiblingen schickte mir eine Bewerbung als Lagerarbeiter mit folgendem Vermerk zurück: "... da Sie dem Anforderungsprofil nicht ausreichend entsprechen. Ich bedaure ..." Hinter vorgehaltener Hand wurde ich bei telefonischer Nachfrage von ihr darauf aufmerksam gemacht, daß ich halt 60 Jahre bin. Ich vermag die jungen Leute teilweise zu verstehen, die sich entscheiden, nicht zu einem Gesprächstermin zu erscheinen. Denn: Was soll es! Entweder zu jung und zu wenig Erfahrung oder zu alt mit Erfahrung in Hülle und Fülle. Unterm Strich bleibt es gleich. Bernhard Bachmann, Erlangen   Kant am Pregelufer: Mein Vater Alexander Kolde malte dieses Aquarell nach der Flucht 1946 in Flensburg. Leider besitzen meine Schwester und ich davon nur ein Schwarzweiß- und kein Farbfoto. Da wir aber den heutigen Besitzer nicht kennen, können wir dieses Gemälde nicht erneut abfotografieren. Wer hat das Bild heute und läßt uns es für unser Archiv in Farbe fotografieren? 

Katharina Kolde, Hamburg   

 

Demütigungen zersetzen Deutsche
Betr.: "Schuldstolz statt historische Wahrheit" (Folge 1 und 2)  

Woran läßt mich Deutschland heute denken? Viele Deutsche haben bemerkenswerte Fähigkeiten, Dinge in die Tat umzusetzen. Immer liegt in der deutschen Seele auch ein Sinn für Mystik. Wo beide Gaben vereint sind, können sie beachtliche Kreativität wecken und entfalten. Wir Deutschen möchten ein geeintes, versöhntes Europa aufbauen, in dem allen Völkern ein gleiches Maß an Vertrauen entgegengebracht wird. Das Vertrauen erfordert unter anderem, daß Schuldgefühle abgebaut werden, die das eine oder andere Volk demütigen könnten. In allen Nationen gibt es eine kleine Zahl von Wahnsinnigen; wenn es ihnen gelingt, die Macht zu ergreifen, sind sie dazu fähig, unzählige Menschen in ein Räderwerk aus Haß und Krieg hineinzuziehen. Deshalb kommt es entscheidend darauf an, niemals die Angehörigen einer Nation zu demütigen, in der wenige Führer unvorstellbare Greuel veranlaßt haben. Man kann es nicht oft genug sagen: Es gibt kein Volk, das schuldiger ist als das andere. 

Norbert Schwarz, Itzehoe   

Das Spiel mit den Vorurteilen: Gerade in Zeiten des Krieges werden nationale Klischees für die eigene Kriegspropaganda eingesetzt. Um die eigene Bevölkerung verstärkt gegen den Feind aufzuhetzen, wurden nicht nur im Ersten und Zweiten Weltkrieg Greuelmärchen über die Gegenseite erfunden. Dieses US-amerikanische Plakat sollte die Amerikaner 1916 zur Anschaffung von Kriegsanleihen im Kampf gegen die bösen deutschen Hunnen mobilisieren. Foto: Archiv   

 

Moralische Kraft zur Einsicht fehlt
Betr.: "Ein Ärgernis" (Folge 48)  

Ich verstehe Ihre höchst anerkennungswürdigen Bemühungen, das Verhältnis zwischen Vertreiberstaaten und Heimatvertriebenen durch persönliche Kontakte beider Gruppen zu einer Versöhnung umzustimmen. Es gab bisher in all den Jahren leider nur kurze, hauptsächlich verbal ausgedrückte und äußerst flüchtige "Erfolge" zu verzeichnen. Bedauerlicherweise aber ähnelt das mehr einem Gleichnis, indem man ein riesiges Loch in der Wand mit einer schönen Tapete überklebt. Solange die Vertreiberstaaten noch nicht einmal ihre gewaltigen Verbrechen gegen die Menschheit einsehen und die moralische Kraft und Einsicht besitzen, sich dafür zu entschuldigen, bleiben alle anderen Gespräche über dieses Thema bei diesen beiden opponierenden Gruppen bis auf schöne Worte fruchtlos. Zumindest ebenso wichtig ist es, daß die Vertreiberstaaten nicht länger auf das natürliche Absterben der Vertriebenen warten, indem sie jegliche Wiedergutmachungen mit schlecht verbrämtem Zynismus total verneinen oder auf weitere Jahrzehnte verschieben. Diese Dinge aus der jetzigen Lage zu ändern, bedarf es einer herkulesartigen Anstrengung, zumal keinerlei Unterstützung von der heutigen, bewußt oder unbewußt, "antideutschen" Regierung in Berlin erwartet werden darf. 

Peter P. Haase, Boca Raton, Florida, USA   

 

Terror mißbraucht
Betr.: "Terror, Türken und Europa" (Folge 48)  

Daß die Terrorakte in der Türkei nichts, aber auch gar nichts mit dem EU-Beitritt der Türkei zu tun haben, weiß jeder, der seinen Verstand benutzt. Wenn Schröder, Fischer und ihre Anhänger aber eine Verbindung herstellen und den EU-Beitritt der Türkei so herbeiführen wollen, dann handeln sie gegen die Deutschen und Deutschland, zumindest gegen die Deutschen, die zu ihrem Land stehen, es mögen und erhalten wollen. Schröders und Konsortens Ziel kann nur sein, die Deutschen möglichst bald in einem Heer von Ausländern untergehen zu lassen, wozu sich der Zuzug der Türken eignet, die ja schon in großer Zahl hier sind und ganzen Wohnvierteln ihren Stempel aufgedrückt haben, ohne sich wesentlich zu integrieren. Übrigens forderte Schröder unlängst die Union zum Patriotismus auf. Was mag er da wohl gemeint haben? 

Bettina Herrmann, Lingen/Ems   

 

Greueltaten durch Greuelpropaganda animiert
Betr. "Hier Held, dort Mörder" (Folge 49)  

Kriegsverbrechen der Alliierten sind ein Thema, das bis zum heutigen Tag nicht aufgearbeitet worden ist. Dieses wird durch den Zeitgeist, der hier herrscht, verhindert! Und ein Argument, welches dafür sprechen könnte, heißt ganz lapidar, es war eine zwangsweise Folge unserer eigenen Verbrechen im Krieg. Ein wichtiger Aspekt für die Kriegsverbrechen der Alliierten war wohl die Greuelpropaganda, die sie ihren Soldaten eintrichterten. Hier kannten die Propaganda-Abteilungen keine Grenzen und hatten nicht die geringsten Skrupel! So blieb es nicht aus, daß amerikanische GIs, als diese in Deutschland einmarschierten, überraschend feststellen mußten, daß die Deutschen gar keine Schweinsköpfe trugen. Sprach man von den Deutschen, dann nur unter dem Namen "die Hunnen". Wer natürlich so indoktriniert wurde, wer den Vorgaben der Lügenmärchen und Greuelgeschichten ausgesetzt war, und das waren fast alle, der konnte schon, und nicht nur in Gefahrenmomenten, Dinge tun, die sonst nur Mörder und Verbrecher auszeichnen. Aber nicht nur Soldaten wurden mit Kriegs- lügen und Fälschungen bearbeitet, auch die amerikanische Zivilbevölkerung wurde falsch informiert, und dazu benutzte man die gesamte amerikanische Filmindustrie. Die Irreführung der Soldaten ging sogar so weit, daß diese per Verordnung gezwungen wurden, Bücher zu lesen, die weiter nichts als Verdächtigungen, Lügen und Fälschungen gegen die Achsenmächte enthielten. Die PAZ hat nun einmal einige dieser alliierten Kriegsverbrechen aufgearbeitet. Um so länger damals der Krieg tobte, dementsprechend stärker nahmen auch deren Kriegsverbrechen zu. Zivilisten wurden von oben beschossen, der Bombenterror auf ältere Menschen und Kinder war auch ein Kriegsverbrechen. Gefangene, besonders, wenn diese der SS angehörten, wurden meistens sofort erschossen. Verwundete, die die Russen in Lazaretten antrafen, wurden an Ort und Stelle liquidiert. Selbst vor Gefangenenfesselung schreckte man nicht zurück, erst als Hitler mit Gleichem drohte, ließ man von dieser Maßnahme ab. Wie human und menschenfreundlich das deutsche Volk ist, konnte man wieder einmal feststellen, als 1989 die Grenzen wegfielen. Kaum ein DDR-Bürger hegte Rachegefühle gegen seine ehemaligen Peiniger (Stasi), man ging allgemein zur Tagesordnung über, und außer einigen wenigen wurde es vergessen und es wurde vergeben! Und wir sollen ein Tätervolk sein? 

K. W. Looft, Heide   

 

Nicht meckern, sondern ändern
Betr.: Wertebewußtsein  

Es brennt schon lange in mir, zu den Zuständen in unserem Land etwas zu sagen. Was wir jetzt ernten, sind die faulen Früchte der 68er. Sie haben damals die Werte abgeschafft, ohne die eine Gemeinschaft, eine Gesellschaft, ein Volk auf Dauer nicht bestehen kann, weil diese Werte sehr viel mit der göttlichen Ordnung zu tun haben. Das daraus erwachsene Hauptproblem ist die Unehrlichkeit, die sich von oben bis unten mit verheerenden Folgen durch unsere gesamte Gesellschaft zieht. Nun glaube ich aber, daß wir in unserem Volk noch genügend rechtsdenkende Menschen haben, die die Ordnung in unserem Land wiederhergestellt sehen möchten. Wenn wir uns aber immer weiter nur darüber ärgern und darüber meckern, wird sich kaum etwas ändern. Wir brauchen jetzt kompetente Männer und Frauen, die im oben genannten Sinne eine Bewegung gründen, der gewiß viele Menschen in unserem Lande ihre Stimme geben werden. Es ist allerhöchste Zeit! 

Anneliese Langhans, Osnabrück   

 

Diätenverzicht
Betr.: "Blonde haben mir nichts zu sagen" (Folge 1)  

Wenn Özcan Mutlu sich von Blonden nichts sagen läßt, braucht er ja auch keine Diäten von blonden Steuerzahlern zu nehmen. Ungeheuerlich, was in diesem Land passiert. 

Marco Nennhaus, Oberursel