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31.01.04 / Einfaches Leben / Max Liebermann in der Kunsthalle Würth

© Preußische Allgemeine Zeitung / 31. Januar 2004

Einfaches Leben
Max Liebermann in der Kunsthalle Würth

Im Rahmen der Reihe von monografischen Ausstellungen markanter Künstlerpersönlichkeiten aus dem Bestand der Sammlung Würth widmet sich die Kunsthalle Würth, Lange Straße 35, 74523 Schwäbisch Hall, der herausragenden Bedeutung des Malers Max Liebermann (1847- 1935). Rund 80 hochkarätige Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen ermöglichen einen repräsentativen Überblick über die zentralen Gesichtspunkte eines vielgestaltigen Werkes, das vom Realismus in eine sehr persönliche Interpretation des Impressionismus führte (bis 29. Februar, täglich 10-18 Uhr). Neben dem eigenen künstlerischen Beitrag zählt es zu den persönlichen Verdiensten des Künstlers, die bahnbrechende Leistung der Franzosen zu Beginn der künstlerischen Moderne erkannt und deren Werke im wilhelminischen Deutschland etabliert zu haben.

Ausgedehnte Studienreisen führten den 1847 in Berlin geborenen Sproß einer großbürgerlichen jüdischen Unternehmerfamilie schon früh nach Frankreich (1873-78) und Holland, das ihm schließlich über 40 Jahre hinweg zur jährlich besuchten "Malheimat" werden sollte. Statt sozialer Anklage sucht Liebermann unverstellte Natürlichkeit und findet dabei die "Poesie des einfachen Lebens".

Um die Mitte der 90er Jahre beginnt Liebermanns aktive Auseinandersetzung mit dem Impressionismus. In den holländischen Seebädern Scheveningen und Noordwijk malt er vor der Weite der unendlichen Dünenlandschaft und des Meeres mit lockeren Pinselstrichen und leuchtenden Kreidefarben, oft nur skizzenhaft angedeutet, die bunte Ferienwelt städtischer Sommerfrischler, badende Knaben, elegante oder auch eher bäuerliche Reiter, kurz Szenen und Panoramen, die seinen Ruf als führenden deutschen Impressionisten begründen. Max Liebermann starb am 8. Februar 1935 in Berlin. BES

Max Liebermann: Badende Knaben (Öl auf Papier, 1910-1912) Foto: Katalog