Die Deutschen ein Volk von Klageweibern? Ein Volk von Pessimisten? Vielen kann es in der Tat nicht schnell genug gehen mit dem Wohlstand. Sie sind geprägt von materiellen Werten, nehmen Gesundheit, Glück in der Familie als selbstverständlich hin. Andere jedoch wissen ein Lied davon zu singen, was es heißt, gerade die Gesundheit einzubüßen. Die 59jährige Barbara Sixt zum Beispiel; sie leidet seit zwei Jahrzehnten an Multipler Sklerose, einer bis jetzt noch nicht heilbaren Erkrankung des zentralen Nervensystems. Die Frau ist seit langen Jahren an den Rollstuhl gefesselt und so in ihrer Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt. Oft hat sie herbe Rückschläge erleben müssen, und doch gibt sie nicht auf. Ihre positive Einstellung zum Leben, ihre Kraft, das Schicksal zu meistern, das ihr auferlegt wurde, strahlt auf andere über. So jedenfalls auf Florian Langenscheidt, Autor und Herausgeber vieler Bücher. Ihn hatte Barbara Sixt angeschrieben und ihm von ihrer umfang-

reichen Sammlung mit Lebensleitsprüchen prominenter Zeitgenossen berichtet. Langenscheidt suchte die Frau auf und war fasziniert. "Woher nahm sie die Kraft, woher die Inspiration? Durch die Lebensleitsprüche großer Persönlichkeiten?" Leitz-Ordner um Leitz-Ordner war gefüllt mit diesen Schätzen, die Barbara Sixt im Laufe der Jahre zusammengetragen hatte. "Ob nun Heinz Rühmann oder Sir Yehudi Menuhin, jeder gab Frau Sixt geistigen Proviant für ihr eingeschränktes Leben, öffnete ein Fenster zur Welt", staunte Langenscheidt. Gemeinsam machte man sich nun daran, noch mehr Prominente zu bitten, doch ihr Lebensmotto zu verraten, damit daraus ein Buch entstünde. Sportler und Politiker, Schauspieler und Sänger, Maler und Modeschöpfer, alle haben sie geantwortet und dazu beigetragen, daß dieses Buch nun vorliegt: Motto meines Lebens (Heyne Verlag, München. 150 Seiten, geb., 10 Euro). Eine Fundgrube für alle, die optimistisch ins Leben blicken. Os