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28.02.04 / "Zeichen der Hoffnung" / Würdevoller Festakt der LO und der PAZ zum Gedenken an Immanuel Kant

© Preußische Allgemeine Zeitung / 28. Februar 2004

"Zeichen der Hoffnung"
Würdevoller Festakt der LO und der PAZ zum Gedenken an Immanuel Kant

Im Vorfeld des 750. Geburtstages der ostpreußischen Metropole Königsberg im nächsten Jahr gedachten die Landsmannschaft Ostpreußen und die von ihr herausgegebene Preußische Allgemeine Zeitung am 14. Februar im Französischen Dom am Berliner Gendarmenmarkt des größten Königsberger Sohnes aus Anlaß seines 200. Todestages - Immanuel Kant, am 22. April 1724 in Königsberg geboren und daselbst vor 200 Jahren, am 12. Februar 1804, zehn Wochen vor Vollendung seines 80. Lebensjahres, verstorben.

Der Sprecher der LO, Wilhelm v. Gottberg, stellte an den Beginn seiner Begrüßungsrede ein Zitat des großen Philosophen: Es kann sein, daß nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann sich irren, aber in allem, was er sagt, muß er wahrhaftig sein, er soll nicht täuschen. "Wir und alle rechtsstaatlich denkenden Menschen", so fuhr v. Gottberg fort, "wünschen uns, daß dieses Kant-Wort von der gesamten politischen Klasse in unserer Republik stärker beherzigt würde. Dies hier heute zu erwähnen gehört für die Ostpreußen zur Bewahrung von Kants Erbe." Mit berechtigtem Stolz wies er darauf hin, daß die Einladung der LO und der PAZ auf überaus großes Interesse gestoßen war: "Wir hätten ohne Probleme mit der heutigen Veranstaltung auch das benachbarte, sehr viel größere Schauspielhaus füllen können."

Ein besonders herzlicher Willkommensgruß galt dem Präsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Reinhard Führer, der "ein Freund und Förderer der Landsmannschaft Ostpreußen ist", sowie den drei Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann, Erwin Marschewski und Matthias Sehling, die den Ostpreußen ebenfalls eng verbunden sind. Ferner begrüßte v. Gottberg die Repräsentanten der bayerischen Staatsregierung und des BdV-Präsidiums sowie die LO-Kulturpreisträger Eike Funck, Siegfried Matthus und Frans du Buy.

Schließlich stellte der LO-Sprecher die beiden Festredner vor, die Philosophie-Professoren Eberhard Schulz (Universität Duisburg) und Harald Seubert (Universität Halle). Schulz sei als Vorsitzender des Ostdeutschen Kulturrates und gebürtiger Schlesier sozusagen "einer von uns". Und daß mit Seubert ein jüngerer Wissenschaftler, ein gebürtiger Franke, bei dieser Veranstaltung mitwirke, "läßt hoffen, daß in unserer Republik Kants geistiges Erbe bewahrt werden kann". (Dokumentation beider Vorträge folgt.)

Mit starkem Beifall bedachten die 400 Teilnehmer des Festakts auch die Grußworte, aus denen v. Gottberg zitierte. So schrieb der brandenburgische Landtagspräsident Herbert Knoblich, der die Schirmherrschaft über diese Veranstaltung übernommen hatte, wegen eines Trauerfalls im engsten Familienkreises aber absagen mußte: "Kant ist der einzige Deutsche, der Frieden in den Rang eines philosophischen Grundbegriffs erhoben hat. Vor allem mit seiner Idee des Völkerrechts und Weltbürgerrechts bleibt Kant in den Zeiten der Globalisierung hoch aktuell. Und wenn man sieht, daß junge Russen sich nicht von ungefähr für den Höhepunkt ihres Lebens, die Hochzeit, das Grabmal Kants als Treffpunkt aussuchen, muß einem um die gemeinsame Zukunft nicht bange sein."

Prinz Wilhelm-Karl von Preußen, der Altherrenmeister des Johanniterordens, der Ostpreußen und den Ostpreußen herzlich verbunden ist, telegraphierte: "Kann leider aus gesundheitlichen Gründen am Kant-Festakt nicht teilnehmen. Werde in Gedanken bei Ihnen und der Landsmannschaft Ostpreußen sein." Und Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt betonte: "Immanuel Kant ist denen zuzurechnen, die uns einst den Ruf des Landes der Dichter und Denker einbrachten. Sein Vermächtnis ist eine ethische Lehre, die die Vernunft und damit den Verstand ins Zentrum des Interesses rückt. Kurz gesagt: Wer den Mut hat, seinen Verstand zu benutzen, kann sich der Pflicht nicht entziehen! Denn Pflichten - sittliche Handlungen - entstehen aus sittlichem Denken. Für sittliches Denken bedarf es der Vernunft. Und Vernunft ohne Verstand gibt es nicht." EB

Foto: Rundum zufriedene Gäste und Gastgeber: Bundestagsabgeordneter Erwin Marschewski, LO-Sprecher Wilhelm v. Gottberg, PAZ-Chefredakteur Hans-Jürgen Mahlitz und Bundestagsabgeordneter Matthias Sehling (von links) im Französischen Dom im Herzen Berlins, der dieser gelungenen Veranstaltung einen würdevollen Rahmen bot.


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