Ungläubig blickt der neunjährige Marvin in das von der Lehrerin eben zurückerhaltene Diktatheft. Alles ist voller roter Farbe. Das Heft seines Freundes Julian neben ihm weist nur vier Fehler auf, er jedoch hat in fast jedem Wort einen Fehler. In der ersten Klasse gehörte Marvin zu den besten und aufgewecktesten Schülern, doch seitdem immer mehr schriftlich gefordert wird, brechen seine Leistungen rapide ein. Marvins Eltern verstehen das nicht. Anfangs waren sie so stolz, als die Lehrerin beim Elternabend Marvins Einsatz lobend hervorhob, doch nun ist er nicht einmal mehr Mittelmaß, dabei weiß er doch so viel, er kann es nur nicht schreiben. Als er in der letzten Mathestunde an die Tafel mußte, um eine Textaufgabe zu lösen, konnte er die Frage nicht richtig lesen, und alle haben gelacht. Marvin war seine Dummheit unheimlich peinlich.

Legasthenie heißt Marvins Problem. Das hört sich schlimm an und das ist es auch. Das Selbstbewußtsein des Kindes leidet darunter, denn es fühlt sich irgendwie behindert. Die Mitschüler lachen über Marvins Wortschöpfungen, die er jedoch ganz natürlich findet. Marvins Probleme teilen rund 25 Prozent der deutschen Schüler, wobei diese von vergleichsweise harmlosen, aber andauernden Schwierigkeiten mit Grammatik oder beim Textverständnis bis hin zu massiven Störungen beim Schriftspracherwerb reichen. Doch wer kann helfen, wenn normale Nachhilfe versagt?

Schon 1982 wurde das Lehrinstitut für Orthographie und Schreibtechnik, kurz LOS, in Saarbrücken gegründet. Zunächst verwendeten die dort lehrenden Pädagogen herkömmliches Übungsmaterial aus der Schule, erkannten aber schnell, daß den Kindern dieses nicht weiterhalf. Langsam tastete man sich an die Bedürfnisse der Schüler heran und entwickelte so in zeitraubenden Verfahren allmählich spezielle Techniken, um den Lese- und Rechtschreibschwachen nachhaltig helfen zu können.

Inzwischen bietet LOS an rund 200 Standorten in Deutschland, Luxemburg und Österreich Förderunterricht an, der seit 1995 von einem wissenschaftlichen Beirat, bestehend aus renommierten Experten aus Wissenschaft und Praxis, begleitet wird.

Im Laufe der über 20jährigen Erfahrung hat sich herausgestellt, daß eine Kleingruppe von acht bis zehn Schülern den Lernenden ein besonders günstiges Umfeld bietet. Der Unterricht findet zweimal pro Woche für je zwei Unterrichtsstunden, das heißt zweimal 45 Minuten, über einen Zeitraum von ein bis drei Jahren statt. Das Lehrmaterial ist nach methodisch-didaktischen Prinzipien aufgebaut und dabei teilweise computerunterstützt.

Doch nicht jeder kann sein Kind auf diese Weise unterstützen, da der Unterricht mit zehn bis 14 Euro pro Unterrichtsstunde, also mindestens 160 Euro im Monat, eine beträchtliche finanzielle Belastung darstellt. Doch was LOS leistet, kann die Schule und normaler Nachhilfeunterricht nicht erbringen. Wer in der heutigen Welt, wo überall Geschriebenes auf einen einstürmt, nicht richtig lesen kann, steht außerhalb.

Schon beim Verdacht von Lese- und Rechtschreibschwäche bietet LOS den Service, die Lese- und Rechtschreibleistung des betreffenden Kindes kostenlos testen zu lassen. Unter Telefon (01 80) 5 06 06 06 ist LOS bundesweit zum normalen Telekomtarif von zwölf Cent pro Minute zu erreichen. Nach dem Test wird dann in einem ausführlichen Beratungsgespräch mit den Eltern und dem Kind das Ergebnis des Testes ohne jegliche weitere Verpflichtung besprochen. Wie es dann weitergeht, muß man dann im Einzelfall entscheiden. R. Bellano

Damit Lernen wieder Spaß macht: Kindern mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche kann gezielt geholfen werden. Fotos (2): LOS-Verbund