19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
29.05.04 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 29. Mai 2004


Leserbriefe

Ethos der Prinzenerziehung: Zum Wohl der Untertanen
Betr.: "Das Haus Preußen kehrt heim" (Folge 20)

Erst einmal möchte ich Ihnen als Neuabonnent der PAZ meinen Respekt und meine Anerkennung für Ihre vorzügliche und unabhängige Zeitung aussprechen. Darüber hinaus möchte ich noch einige Dinge zu oben genanntem Artikel hinzufügen. Das durch die Hohenzollernherrscher geprägte Fürstenideal der europäischen Neuzeit gründete auf den Traditionslinien innerhalb dieses Hauses. So hinterließen die preußischen Herrscher Erziehungsinstruktionen und politische Testamente für ihre Nachfolger in der Thronfolge. Die Verantwortung des Regenten für das jenseitige Heil wich in der Zeit von Reformation bis Französischer Revolution zusehends dem Ziel der irdischen Glückseligkeit. Der Herrscher verpflichtete sich, dem Wohl seiner Untertanen zu dienen, und rückte im Blickwinkel der zeitgenössischen Beobachter in das Ideal des "honnête homme", eines Menschen, der trotz seiner grenzenlosen Freiheit diese nicht zu Ausartungen mißbraucht, sondern aus seiner inneren Autonomie heraus zur Selbstbeschränkung in der Lage ist. Dieses hohe Ethos versuchte man in der Prinzenerziehung durch eine weit- gefächerte Bildung und die Vermittlung des richtigen Auftretens, als entscheidender Faktor in der Gunst des Volkes, zu verwirklichen. Der Herrscher trat vor dem Volk als "das Mittel zwischen Majestät und Humanität" auf und verstand es durch ein sinnvolles Verhältnis von Leutseligkeit und Autorität, die Liebe seiner Untertanen zu erhalten.

Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm bezeichnete in seinem politischen Testament von 1667 das Herrscheramt als von Gott gewährte Gnade im Sinne einer Demutsformel und führte den Begriff der Demut als Herrscher- und Erziehungsideal in seine Vorstellung des Regierens ein. Der Regent unterlag in seiner Beurteilung weit strengeren Maßstäben als andere Menschen und konnte so bei einer der ältesten Pflichten, der Gerechtigkeit, dem Ursprung aller Staatlichkeit, seine moralische Stärke unter Beweis stellen. Im Verhältnis zu seinen Untertanen oblag es dem Herrscher, ihnen mit Liebe zu begegnen sowie auf ihre Wünsche und Gedanken mit Verständnis zu reagieren. Die Umsetzung des preußischen Herrscherideals schwankte zugegebenermaßen von Regent zu Regent, doch im wesentlichen waren die preußischen Herrscher von Fried-rich Wilhelm (der Große Kurfürst: 1620 bis 1688) bis sogar Wilhelm II. (König und Kaiser: 1859 bis 1941) von Tugenden des Hauses Hohenzollern geprägt und maßgeblich in ihrem Handeln beeinflußt. Die Auswirkungen dieses "wahren" Ehrenkodexes auf die gesamte preußische Gesellschaft erklären wohl in hohem Maße deren Erfolgsgeschichte, die mit dem Aufstieg zum europäischen Machtfaktor und zur kontinentalen Großmacht im 19. Jahrhundert ihren krönenden Abschluß fand. Der im damaligen Bewußtsein konstituierte Glauben an die preußischen Tugenden und die gleichzeitige Ausrichtung des Lebenswandels auf diese Prinzipien scheinen in unserer Spaßgesellschaft immer mehr in Vergessenheit zu geraten, so daß die Auswirkungen auf die politische Klasse eigentlich nur eine Konsequenz, wenn auch eine fatale, die-ser Fehlentwicklung darstellt. Um eine Wende im politischen Denken unserer Parteien zu erreichen, bedürfte es einer Rückbesinnung auf traditionelle und konservative Werte unserer preußischen Vorfahren. Aber daß dies im Interesse der heutigen politischen Entscheidungsträger liegt, darf wohl bezweifelt werden. 

Sebastian Pella, Riedstadt

 

Cecilie ist Georg Friedrichs Urgroßmutter
Betr.: "Das Haus Preußen kehrt heim" (Folge 20)

In Ihrem Artikel schreiben Sie: "Die Ausstellung, die Georg Fried-rich mit eröffnete, widmet sich der letzten deutschen Kronprinzessin, seiner Großmutter Cecilie."

Hier ist Ihnen ein Fehler unterlaufen, denn die Kronprinzessin ist seine Urgroßmutter, seine Großmutter ist die leider allzu früh verstorbene Prinzessin Kira, geborene Großfürstin von Rußland und Gemahlin von Prinz Louis Ferdinand, seinem 1994 verstorbenen Großvater.

Doch möchte ich Ihnen bei dieser Gelegenheit für eben die bei Ihnen erscheinenden Berichte danken. In anderen Tageszeitungen wird hierüber nicht berichtet. Auch packen Sie manches politische Thema an - auch hier wird in anderen Tageszeitungen geschwiegen -, und ich bin da schon immer einer Meinung mit Ihren Redakteuren.

Ebenso finde ich Ihre Buchbesprechungen interessant, wie zum Beispiel in der Folge 19 über das Marmorpalais und eben die Kronprinzessin. Das Marmorpalaisbuch habe ich mir schon besorgt und bin ganz begeistert von dem schönen Bildband und daß dieses Kleinod wiedererstanden ist. Hier werden die Steuergelder mal sinnvoll angewandt. Das Buch über die Kronprinzessin werde ich auch noch erstehen. Oft bestelle ich mir die Bücher über den Preußischen Mediendienst oder ich besorge sie mir in der hiesigen Buchhandlung.

In jedem Fall freue ich mich immer auf das wöchentliche Erscheinen Ihrer Zeitung.

Olga Nick, Bad Wörishofen

 

Kronprinzessin Cecilie: Als Wilhelm von Preußen, Sohn des deutschen Kaisers und preußischen Königs Wilhelm II. und seiner Gemahlin Auguste Victoria, sich in die schöne Herzogin Cecilie, Tochter des Großherzogs Friedrich Franz III. von Mecklenburg-Schwerin und dessen Gemahlin Großfürstin Anastasia Michailowna von Rußland, verguckte, war das in Deutschland eine Sensation. Der begehrteste Junggeselle des Landes war somit vergeben. Die Ehe jedoch wurde nicht glücklich. Foto: Archiv

 

Warum Minimierung eigener Opfer?
Betr.: "Der Terror aus der Sicht der Täter" (Folge 18)

Viele Mosaiksteine ergeben ein Bild. Und es ist ja nicht vorstellbar, daß es Geschichtsfälschern auf die Dauer gelingen sollte, die Wahrheit über Geschehenes zu unterdrücken. Es ist jedoch unfaßbar, daß "Deutsche" ein Interesse daran haben, die Zahl ihrer Opfer zu minimieren. Besonders erschreckend ist dabei, wie die Medien in ihrer Mehrheit wie eine gleichgeschaltete Presse reagieren. Die Minimierung der Opfer des Terrorangriffes auf Dresden von über 200.000 auf 30.000 erfolgt im Gleichklang. In meiner Tageszeitung wurde auch unwidersprochen versucht, die Zahl der deutschen Opfer in Tschechien auf 40.000 zu reduzieren und das Geschehen auf der Brücke von Aussig zu bagatellisieren. Ich frage mich, warum wir Deutschen uns das gefallen lassen.

Karla Prager, Düsseldorf

 

Das Ende unseres Volkes
Betr.: "Auf dem Weg zu einer DDR light?" (Folge 14)

Voller Interesse und Zustimmung las ich den Artikel von Hans Brückl. Hinsichtlich der verwendeten Formulierung "Molotowcocktails bei NPD-Chaoten sind eben etwas anderes als bei Antifa-Chaoten" muß ich allerdings widersprechen. Es ist bislang nicht vorgekommen, daß NPDler Molotowcocktails geworfen hätten. Im Gegenteil muß festgestellt werden, daß Demonstrationen der Nationaldemokraten diszipliniert und gewaltfrei stattfinden. Gewalt geht stets von den Gegendemonstranten aus. Daher ist die Titulierung "Chaoten" für NPD-Mitglieder beziehungsweise -Anhänger sicher nicht zutreffend.

Persönlich bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß keine der Bundestagsparteien eine Politik betreibt, die dem Wohl und den Interessen des deutschen Volkes dient. Alle diese Parteien haben sich vom eigenen Volk abgewendet. Der Niedergang Deutschlands hat seine Ursachen in einer deutschfeindlichen Politik, die auch Europa nur schadet. Ein Zusammenbruch unseres Landes wird, davon bin ich überzeugt, zur Verelendung Europas führen. Die Fortsetzung der erfolglosen Politik der CDU/CSU und der SPD sowie ihrer jeweiligen Satellitenparteien wird in zehn bis 15 Jahren das Ende unseres Volkes, also das Ende des 2.000jährigen deutschen Lebens, bedeuten. Daran habe ich absolut keinen Zweifel. Wir alle gehen bösen Zeiten entgegen. Diesmal kann aber keiner behaupten, er habe von alldem nichts gewußt.

Reinhard Bertelsmann, Velbert

 

"Pinsel, ich sag' Dir, da ist der Wurm drin"
Betr.: "Auf dem Weg zu einer DDR light" (Folge 14)

"Pinsel, ich sag' Dir, da ist der Wurm drin", so beschwor Genosse Pieckewitz das stalingläubige SED-Mitglied Pinsel in einem in der Sowjetzone gern belachten Rias-Dialog. Noch habe man nicht Klopapier für alle, aber wenn der Sozialismus erst gesiegt habe, dann Sonne für jedermann, so die Parteihäuptlinge in der Sowjetzone.

Mit verklärtem Blick sangen dann auf den Parteitagen der SED die Bonzen: "Du hast ja ein Ziel vor den Augen", "... und ein Brett vor dem Kopf", sagten die Leute im Osten Deutschlands. Über derartige Possen konnte der Vetter im Westen nur lachen und fuhr mit seinem VW-Käfer nach Italien in den Urlaub.

Nun ist mittlerweile auch dem Westvetter das Lachen vergangen. Verwundert reibt er sich die Augen und traut auch seinen Ohren nicht mehr, wenn er Nachrichten über die Parteitage der selbsternannten Volksparteien erhält.

Es sei schon richtig, was die Partei sich für das Volk ausgedacht habe und mit ihm mache, nur habe man es noch nicht richtig vermittelt.

Im Moment durchlebe man zwar ein Tief, aber die echten Genossen mit ihrem Spezialblick würden schon das Licht am Ende des Tunnels sehen können. Nach minutenlangen Ovationen für den Parteichef schließt die Versammlung der erlauchten 600 mit der bekannten Leier "Und die alten Lieder singen".

Man glaubt, die Fistelstimme des Spitzbarts gehört zu haben. Außer Spesen nichts gewesen. Was sagte doch eingangs der Genosse Pieckewitz?

Rudolf Scharf, Hamburg

 

Wir brauchen ehrliche Politiker
Betr.: "Europa ja - aber nicht so" (Folge 18)

"Europa ja" heißt "Frieden ja". Dazu gibt es keine Alternative. Doch das Drumherum erweckt größte Sorgen. Und da können Politiker uns die Zukunft so schönen, wie sie wollen, die Sorgen bleiben. Warum können Politiker nicht die Freude in den Vordergrund stellen und zugleich auch aufzeigen, was sie zu tun gedenken, um die Sicherheit der Bürger des eigenen Landes zu erhalten? Auch ist nicht vorstellbar, daß die Vergrößerung der EU ohne Einbußen für Deutschland über die Bühne geht. Gerade darum brauchen wir ehrliche Politiker, die nicht mit Wortgeklingel die Bürger verdummen. Leider sind sie nicht zu finden.

Helmut Heinrich, Berlin

 

Auszeichnung "Für treue Dienste" des Kreisfeuerwehrverbandes Johannisburg in Ostpreußen: Ich bin Mitarbeiter der "Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im DTIF" und versuche mehr über das Auszeichnungswesen und die Feuerwehrgeschichte in Ostpreußen zu erfahren. Kann mir jemand hierüber Auskunft geben?

Horst R. Lefèvre, Lambrecht

 

Innerstes berührt
Betr.: "Nidden und das süße Salz der Poesie" (Folge 20)

Ihr Artikel von Herrn Schacht hat mein Innerstes tief berührt. Noch nie habe ich Niddennotizen so interessiert gelesen wie die Ihren. In wohlklingenden Worten vermittelt der Autor die wechselvolle Geschichte einer Landschaft, die auch ich liebgewonnen habe. Insbesondere haben mich Wortwahl und Sprachklang beeindruckt.

Wernfried Lange, Eutin


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren