25.04.2024

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05.06.04 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 05. Juni 2004


Aus den Heimatkreisen

Angerburg

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Geschäftsstelle und Archiv: Bärbel Lehmann, Telefon (0 42 61) 80 14, Am Schloßberg 6, 27356 Rotenburg (Wümme)

Rotenburger Heimatmuseum eröffnet - Das Eröffnungswochenende wurde mit einem plattdeutschen Gottesdienst am Abend eingeleitet. Zur Feierstunde am nächsten Tag auf der Diele des Heimatmuseums waren mehr als 500 Gäste erschienen. Die Stühle auf der Diele reichten nicht aus. An den Seiten, im Mittelgang und vor der großen Dielentür folgten die Freunde des Heimatbundes den Grußworten und den Melodien des Zupforchesters "Saitenwind" aus Schneverdingen. Zu den vielen Gästen gehörten auch die drei Söhne des ehemaligen Oberkreisdirektors Helmut Janßen. Dieser bekleidete von 1953 bis 1989 auch das Amt des Heimatbundvorsitzenden. Die Kreisgemeinschaft Angerburg wurde von Brigitte Junker und Kurt-Werner Sadowski, der mit seiner Ehefrau gekommen war, vertreten. Stellvertretender Landrat Heinz-Günter Bargfrede würdigte in seinem Grußwort besonders den großen Einsatz von Sarina Tappe beim Wiederaufbau des Heimatmuseums. Sarina Tappe ist seit 1994 Geschäftsführerin und ab 1995 in Personalunion auch Vorsitzende des Rotenburger Heimatbundes. Heute sei ein wunderbarer Tag für Stadt und Kreis Rotenburg, aber auch für Sarina Tappe, so Heinz-Günter Bargfrede. Bürgermeister Detlef Eichinger von der Stadt Rotenburg (Wümme) überbrachte die Glückwünsche der Stadt und hatte als Gastgeschenk "Rotes Rotenburger Revolutionsbier" mitgebracht. Im Anschluß an die Feierstunde erfolgte die Sonderausstellung "51 Jahre Heimatbund in Bildern". Auf zahlreichen Fotos, die in Vitrinen und an Stellwänden Platz fanden, wurde die Geschichte des Heimatbundes dargestellt. Ein Gedenkstein im Bauerngarten beim Heimatmuseum erinnert künftig an die dynamische Persönlichkeit von Helmut Janßen, der auch ein großer Freund der Angerburger war. Auch wir haben ihm viel zu verdanken. Ein gut besuchter, zweitägiger mittelalterlicher Markt erwies sich als besonderer Höhepunkt des Wochenendes der "Offenen Tür". Rund 1,5 Millionen Euro hat der 22 Monate andauernde Wiederaufbau gekostet. Finanziert wurde dieser Kraftakt durch das Geld aus der Feuerversicherung und Spenden. Auch die Kreisgemeinschaft Angerburg gehört zu den Spendern. Mit dem Heimatbund sind die Angerburger auf besondere Weise verbunden. Der Honigspeicher mit dem Angerburger Zimmer und die Räume im Institut werden von uns seit Jahren genutzt. Die Zukunftssicherung der Kreisgemeinschaft dürfte eng mit dem Heimatbund verknüpft sein. Eine Mitgliedschaft im Heimatbund würde eine solche Verbindung stärken. Im Rahmen der 50. Angerburger Tage im September besteht Gelegenheit, das Heimatmuseum in Rotenburg (Wümme) zu besichtigen.

 

Fischhausen

Kreisvertreter: Louis-Ferdinand Schwarz. Geschäftsstelle: Telefon (0 41 01) 2 20 37 (Dienstag und Mittwoch, 9 bis 12 Uhr, Donnerstag 14 bis 17 Uhr), Postfach 17 32, 25407 Pinneberg

Geänderte Öffnungszeiten - Die Geschäftsstelle und das Samlandmuseum in Pinneberg sind vom 7. bis 20. Juni 2004 geschlossen. Ab dem 21. Juni gelten die im Kopf bekanntgegebenen Öffnungszeiten.

 

Gerdauen

Kreisvertreter: Dirk Bannick, Tel. (01 71) 5 27 27 14. Gst.: Karin Leon, Am Stadtgraben 33, 31515 Wunstorf, Tel. und Fax (0 50 31) 25 89

Bericht vom Gerdauener Stadttreffen - Vom 29. März bis 1. April kamen 41 frühere Bewohner unserer Kreisstadt Gerdauen in Bad Pyrmont zu ihrem nunmehr 10. Treffen zusammen. Unser Landsmann Jörg Beißel berichtet darüber: Jörg Beißel hatte mit über 100 Briefen zu diesem Treffen eingeladen. Viele der Stammgäste mußten jedoch aus Gesundheitsgründen absagen. Wir hoffen sehr, daß diese im nächsten Jahr wieder dabeisein können. Nach dem Abendessen trafen wir uns dann im Preußensaal. Besonders die zehn neuen Teilnehmer in der Runde wurden herzlich begrüßt. In Gedenken derer, die seit dem letzten Treffen im Jahr 2003 verstorben sind, erhoben sich alle von den Plätzen und gedachten Siegfried Trennepohls, Heinz Baumanns und der erst kurz vorher verstorbenen Käthe Kühn. Anschließend mußten sich unsere "Neuen" selber vorstellen. Jörg Beißel zeigte den von ihm überarbeiteten und jetzt mit Musik unterlegten Schwarz-Weiß-Film "Gerdauen 1937". Außerdem hatte er aus diesem Film noch eine Dia-Serie erstellt und mit Musik unterlegt. So kann man jetzt die Gesichter besser erkennen. Beide Filme sind in der Heimatstube zu Rendsburg deponiert. Nach langem Geschabber war es doch sehr spät geworden, und alle gingen zu Bett. Am Dienstag machten alle bei herrlichem Wetter einen Spaziergang durch Bad Pyrmont und seine Geschäfte. Am Nachmittag, bei Kaffee und Kuchen, besprachen wir noch das Programm des Abends und sahen einen Videofilm von Karl-Heinz Mollenhauer vom Treffen des Jahres 2003. Auch hier wurden wieder viele Erinnerungen wach. Nach dem Abendessen begrüßte Jörg Beißel im Preußensaal alle Teilnehmer, besonders jedoch Herrn Ulrich Kühn und die aus Sophienberg bei Gerdauen stammenden Brüder Peter und Hans Niebuhr. Diese waren im Juni 2003 mit in Gerdauen. Mit dem Ostpreußenlied begannen wir den Abend. Die Brüder Klaus und Herbert Ruhnau begleiteten uns auf der Mundharmonika. Es waren auch diesmal wieder viele schöne Vorträge dabei. Das von Klaus Reck komponierte und getextete "Gerdauer Land" fehlte ebenso wenig wie eine Vorlesung aus der von seiner Schwester Helga Beißel (geb. Reck) geschriebenen Broschüre über ihr Leben in Gerdauen und ihre Flucht von dort. (Diese Broschüre kann man bei Lm. Jörg Beißel für 3 Euro erwerben). Nach zwei Stunden war das offizielle Programm zu Ende und wir gingen zum gemütlichen Teil über. Auch an diesem Abend gab es noch viel zu erzählen, und so wurde es für einige auch diesmal eine lange Nacht. (Wird fortgesetzt.)

Skandauer und Sillginner Dorftreffen - Vom 28. bis 30. Juni 2004 treffen sich die Skandauer und Sillginner Heimatfreunde im Ostheim in Bad Pyrmont. Landsmann Alfred Baginski hat die Vorbereitungen zu diesem Treffen bereits abgeschlossen. Es liegen auch schon über 40 Anmeldungen vor. Landsleute, die sich noch nicht entschieden haben, aber gerne kommen möchten, werden gebeten, sich bei Alfred Baginski, Rochusstraße 15, 32839 Steinheim, Telefon (0 52 33) 63 89 zu melden.

Aktuelle Dokumentation - "Unser Heimatkreis Gerdauen heute" - unter diesem Titel entstand in den letzten Monaten eine Bilddokumentation unseres langjährigen Kreisvertreters Erwin Goerke. Bei seinen 25 Heimatreisen - meist als Reiseleiter - hatte er von nahezu allen Heimatorten, die aufgesucht wurden, Fotos gemacht. Fast 200 davon fanden Aufnahme in einem Bildband. Hinzu kamen noch einige schwarzweiße Aufnahmen aus früheren Tagen, um als Gegenüberstellung die Veränderungen zu dokumentieren, was insbesondere bei der Kreisstadt Gerdauen demonstriert wurde. Bei der zweiten Stadt unseres Kreises, Nordenburg, war dieses leider nicht möglich, da alte Substanz praktisch nicht mehr existiert. Daher auch die geringe Anzahl von Fotos aus diesem einst so schmucken Städtchen. Eingangs werden einige zeitlose Farbbilder gezeigt, jeweils als Illustration zu den einzelnen Zeilen des Gedichtes "Unser Heimatkreis Gerdauen" von Erwin Goerke. Sein Vorschlag: in den kommenden Heimatbriefen jeweils als Bilderserie den heutigen Zustand unseres Heimatkreises darzustellen. Dadurch würden insbeson- dere jene Landsleute, die aufgrund ihres hohen Alters oder aus Gesundheitsgründen eine Heimatkreise nicht mehr wagen können, einen instruktiven Einblick in den jetzigen Zustand unseres Heimatkreises erhalten. Nach der Auswertung beim Heimatbrief erhält die Bilddokumentation ihren endgültigen Platz in der Gerdauenstube in unserer Patenstadt Rendsburg.

 

Gumbinnen

Kreisvertreter: Eckard Steiner, Schöne Aussicht 35, 65510 Idstein/Taunus, Telefon (0 61 26) 41 73

Ostpreußenveranstaltung - Wieder einmal war es soweit. Über 120 Teilnehmer reisten aus den verschiedensten Teilen Deutschlands zum 23. Gesamtdeutschen Heimattreffen des Regierungsbezirks Gumbinnen/Ostpreußen in das Landhotel in Spornitz an. Sie kamen aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Berlin, Brandenburg und Thüringen. Der jüngste Teilnehmer war 40 Jahre, der älteste 90 Jahre alt. Der Festsaal war zum Bersten voll. Auf den mit Blumengestecken dekorierten Tischen waren die PAZ, Informationsmaterial über Ostpreußen und auch Einladungen zu der am 10. und 17. Juli 2004 stattfindenden Gala-Veranstaltung des Trakehner Pferdes auf dem Gestüt Ganschow ausgelegt. Die Anwesenden - unter ihnen ein in Oranienburg lebender Nachkomme des ehemaligen Gumbinner Mühlenbesitzers Arthur Prang - wurde herzlich begrüßt. Grüße und Wünsche Verhinderter wurden ausgerichtet und der Toten, so auch eines unlängst verstorbenen Landsmanns aus Ortelsburg, gedacht. Zur Einstimmung auf den Tag spielte Lm. Ahlfeld auf seiner Gitarre. Er hielt eine Kurzandacht, und dann sangen alle "Nun danket alle Gott ...". An Ereignisse des Jahres 2004, wie den sich zum 200. Mal (12. Februar) jährenden Todestag des ostpreußischen Philo- sophen Immanuel Kant und der Eröffnung eines Deutschen Konsulats in Königsberg, wurde erinnert. Auch wurde auf aktuelle Zugverbindungen nach Königsberg und innerhalb des Landes sowie auf Grenzübergänge hingewiesen. An die Anwesenden wurde "Der Gumbinner" verteilt. Der Vormittag stand den Teilnehmern zur Verfügung. So wurden unter anderem über die Heimat selbstverfaßte Gedichte rezitiert, aber auch zur Pflege der Mundart im ostpreußischen Platt Amüsantes vorgelesen. Spontan humorvoll Vorgetragenes sorgte für eine heitere Stimmung. Natürlich sah man sich auch Fotoalben mit Aufnahmen aus der Heimat an. Nachmittags wurde ein Videofilm über die Rominter Heide gezeigt, der den Zuschauern die landschaftliche Schönheit Ostpreußens verdeutlichte. Die Veranstaltung endete viel zu schnell. Das 24. Gesamtdeutsche Heimattreffen des Regierungsbezirks Gumbinnen/Ostpreußen ist für den 27. November 2004 in der Zeit von 10 bis 15 Uhr im gleichen Hotel in 19372 Spornitz vorgesehen.

 

Insterburg Stadt und Land

Geschäftsstelle: Telefon (0 21 51) 4 89 91, Fax (0 21 51) 49 11 41. Besuche nur nach vorheriger Terminvereinbarung. Altes Rathaus, Am Marktplatz 10, 47829 Krefeld

Heimatfahrt nach Insterburg, mit erweitertem Programm in Danzig und Masuren - Unser Kreisausschußmitglied und Heimatforscher Alfred Warschat organisiert auch in diesem Jahr wieder eine Sonderfahrt nach Insterburg. Es wird die letzte von ihm organisierte Sonderreise sein. Die Reise findet vom 23. Juli bis 5. August 2004 statt. Der Bus fährt ab Köln über Hannover Hauptbahnhof und S-Bahnhof Berlin-Schönefeld. Mitreisende können an allen BAB-Raststätten der A 2 (ab Kamener Kreuz) zusteigen. Die erste Zwischenübernachtung erfolgt in Stettin im Hotel SAS-Radisson. Zwei weitere Nächte folgen in Danzig im zentrumsnahen Hotel Hevelius. Es folgen drei weitere Nächte im Hotel Gotebiewski in Nikolaiken. Von hier aus gibt es Rundfahrten durch die schöne masurische Landschaft. In der Programmplanung sind folgende Städte vorgesehen: Mohrungen, Allenstein, Rößel, Sensburg, Lötzen, Rastenburg, Bartenstein, Heilsberg und Frauenburg mit Besichtigungsmöglichkeiten des Doms. Vorgesehen sind auch eine Dampferfahrt auf einem der vielen Seen, eine Stakpartie auf der Kruttinna, Besichtigungen der Klosterkirche in Heiligelinde und des Philipponenklosters in Eckertsdorf, Fahrten nach Steinort und nach Angerburg zur Kriegsgräberstätte Jägerhöhe am Schwentzait-See. Ein umfangreiches Besichtigungsprogramm im russisch verwalteten Teil Ostpreußens erfolgt von Insterburg aus, wo die Reisegruppe sechs Nächte im Hotel Zum Bären verbringt. Hier hat jeder Insterburger Gelegenheit, seine Heimatstadt ausgiebig zu erkunden. Der Bus fährt auch in die Kirchspiele Norkitten, Schulzenhof, Didlacken-Jänichen und Schwalbental bis zum Bahnhof Bokellen. Anschließend fährt der Bus weiter nach Gerdauen, Friedland, Allenburg und Wehlau. Tagesausflüge erfolgen nach Königsberg, in die Rominter Heide, Trakehnen und zum Gut Weedern bei Angerapp, zur Salzburger Kirche und zum Elchdenkmal in Gumbinnen, zur Kurischen Nehrung (Rossitten, Wanderdüne, Rauschen). Natürlich gibt es auch eine Stadtrundfahrt in Insterburg mit Besichtigung des neu entstehenden Museums auf dem Gelände der früheren Schlosses. Genießen Sie eine erlebnisreiche Fahrt nach Danzig und Ostpreußen, in Ihre Heimatstadt und in den Kreis Insterburg. Fahren Sie mit auf heimatliche Spurensuche. Zeigen Sie Ihren Kindern und Enkeln die schöne Landschaft Ostpreußens. Besondere Wünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Weitere Auskünfte und Anmeldungen bei Alfred Warschat, Bürgershof 1, 50769 Köln, Telefon (02 21) 7 00 26 70.

 

Johannisburg

Kreisvertreter: Willi Reck, Georg-Büchner-Straße 7, 31224 Peine, Telefon u. Fax 0 51 71/1 77 51. Schriftführerin: Sieglinde Falken- stein, Mackensenweg 7, 28832 Achim

Misker Dorftreffen - Am 19. September 2004, von 9 bis 18 Uhr, im Waldhotel Garbsen bei Hannover (Nähe Autobahnausfahrt Garbsen) trifft sich die Misker Dorfgemeinschaft. Übernachtungswünsche an Kurt Zwikla, An der Obererft 56 a, 41464 Neuss, Telefon (0 21 31) 4 83 33.

Gemeinschaft Arys Stadt und Land - Die Gemeinschaft Arys Stadt und Land unternimmt vom 18. bis 29. August 2004 eine Reise nach Masuren/Johannisburg beziehungsweise Arys. Route: Moers (andere Zusteigemöglichkeiten: Dortmund, Hamm, Herford, Garb-sen, Rodewald, Hannover, Helmstedt, Berliner Ring), A 2 - Hannover, Berlin, Raum Posen (Zwi-schenübernachtung), Thorn, Kulm, Schwetz, entlang der Weichsel, Marienburg, Elbing, Frauenburg (zwei Übernachtungen), Schiffsfahrt über das Frische Haff nach Kahlberg und zurück nach Frauenburg. Von Elbing aus Schiffsfahrt über die Schiefen Ebenen (freiwillig) bis Buchwalde, weiter nach Johannisburg (sieben Übernachtungen). Programm in Masuren nach Absprache mit der Gruppe. Auf der Rückfahrt findet die letzte Übernachtung in der Nähe von Landsberg/Warthe statt. Interessenten melden sich bitte bei Waldemar Wyludda, Gubener Straße 8, 30 823 Garbsen, Telefon (0 51 37) 7 65 68.

 

Königsberg-Land

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (0 21 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24

Hinweis: Literatur aus unserem Heimatkreis - "Martha und die Noren", eine Erzählung aus Ostpreußen. Die Autorin, Liselotte Heins, geb. Nugel, Jahrgang 1918, aus Powunden, Kreis Königsberg-Land, zeichnet mit ihrem Buch, das eine beachtliche Fülle an historischen und landeskundlichen Details enthält, ein liebevolles Bild von dem schweren und doch schönen Landleben in Ostpreußen, vor dem Hintergrund der beiden großen Kriege des 20. Jahrhunderts. Aufregend und fesselnd führt die Erzählung den Leser weiter durch die Geschehnisse von Flucht, Vertreibung und Neubeginn in Schleswig-Holstein. Bemerkenswert ist die sachliche Darstellung der politi schen und historischen Ereignisse. Spannend und informativ für alle geschichtlich Interessierten. Eine Geschenkidee, passend für zahlreiche Gelegenheiten, insbesondere die Enkelgeneration und Nichtostpreußen. Paperback, 281 Seiten, 12,73 Euro, ISBN 3-931877-69-8. Erhältlich in allen Buchhandlungen und beim PMD.

 

Labiau

Kreisvertreterin: Brigitte Stramm, Hoper Str. 16, 25693 St. Michaelisdonn/Holstein, Tel. (0 48 53) 5 62, Fax (0 48 53) 7 01. Geschäftsstelle: Hildegard Knutti, Tel.: (04 81) 6 24 85, Lessingstr. 51, 25746 Heide

Gerade aus dem Heimatkreis zurück ... (Fortsetzung) - Beim 2. Besuch in Lauknen, wir machten die 2. Moorwanderung, suchten die Störche immer noch eine Möglichkeit, ihr Nest zu bauen. Ansonsten sahen wir viele Störche, die nach Ostpreußen zurück-gekehrt sind. Mehlauken/Liebenfelde: Zu unserem großen Erschrecken nimmt der Verfall der Kirche immer mehr zu. Die Befürchtung liegt nahe, daß auch diese schöne Kirche, erbaut nach den Plänen der Friedenskirche in Potsdam, demnächst als Steinbruch endet. Man kann den Menschen dort nicht oft genug sagen, daß die Vernichtung von Kulturgut auch ihre eigene Zukunft sehr einschränken wird. Ohne Akzeptanz der Vergangenheit gibt es keine Zukunft. Wir arbeiten ständig daran, den Menschen das klarzumachen, bisher ohne Erfolg. In Labiau nimmt der Ausbau der russisch-orthodoxen Kirche auf dem ehemaligen Gelände der Brauerei Formen an. Im Juni "Tohus-Heft" wird eine Abbildung zu sehen sein. Zur Verschönerung des Geländes um die Ordensburg wurde ein Springbrunnen installiert. Wenn man in dem kleinen "Draußen-Restaurant" sitzt, kann man sich beim Wassergeplätscher entspannen. Die Schloßschänke im alten Torbogen ist immer noch nicht fertig, da ist von der Decke etwas eingestürzt, was einen vorläufigen Baustopp bewirkt hat. Es ist ohnehin sehr schade, daß man den Torbogen nicht wieder als Durchfahrt freigelegt hat, wie es zunächst auch geplant war und wie die Labiauer es aus früheren Zeiten kennen. Immer wieder sehenswert ist das von Nikolai Wassilewski geleitete Museum in der Ordensburg Labiau, das sich in den ehemaligen Räumen des Heimatmuseums befindet. Der Wochenmarkt war wieder gut beschickt, man bekommt dort wirklich alle Artikel des täglichen Bedarfs inklusive Kleidung, Schuhen, und so weiter. In vielen Ortschaften sind kleine Läden neu eröffnet worden, die in kleinen Containern untergebracht wurden. So scheint die nötige Möglichkeit der Versorgung immer besser zu werden. Nur, kann sich das jede Familie leisten? Die Arbeitslosigkeit in unserem Kreis ist doch sehr hoch. Auf dem Wege nach Kaimen bemerken wir, daß Pflastersteine in der Straße fehlen. Auch die konnte jemand gut gebrauchen. Noch ist es ein relativ kleines Loch, aber wenn das so weitergeht, wird die Straße von Nautzken nach Kaimen bald ein holperiger Sandweg sein. Erfreulich war der Zustand des alten deutschen Krieger-Ehrenmals auf dem Friedhof von Bothenen. Die Anlage wird von der Deutschlehrerin Ludmilla Truchina und den Kindern gepflegt. Frau Truchina selbst geht es allerdings sehr schlecht, wer sie kennt und ihr etwas Gutes tun möchte, rufe bitte Hildegard Knutti an. Der von unserer Kreisgemeinschaft vor Jahren initiierte Abend in der Schule Groß Baum fand wieder statt, man wartete schon sehnsüchtig auf uns. 35 Kinder sangen, spielten und tanzten, und die Freude daran schaute jedem Kind aus den Augen. Eine sehr positive Aktion, die schon zu vielen dauerhaften Freundschaften geführt hat. Unsere Reise führte uns auch in den Nachbarkreis Elchniederung nach Karkeln, Pait und Inse, wir verbrachten dort einen traumhaften Tag bei schönstem Wetter. Weitere Ziele waren die Kurische Nehrung, auch dort verbrachten wir einen ganzen Tag, genauso in Königsberg und Rauschen. Ostpreußen pur - einfach immer wieder superschön, zeigte sich von der besten Seite. Nicht so nett endete die Fahrt für einen Landsmann, er war privat mit seinem neuen Pkw angereist. Zurück mußte er sich nach einem anderen Beförderungsmittel umsehen, das Auto wurde leider gestohlen!

Auch 2004 reisen wir wieder in die Heimat. Für die Reisen 3 und 4 sind noch Plätze frei. Reise 3: Labiauer Tag/Cadinen und Frische Nehrung, 10 Tage vom 29. Juli bis 7. August, 770 Euro, EZ-Zuschlag 130 Euro. Reise 4: Labiau/Gr. Baum, Kurische Nehrung und Riga, 11 Tage vom 17. bis 27. August, 975 Euro, EZ-Zuschlag 145 Euro. Weitere Informationen bei Brigitte Stramm, Adresse s. oben.

 

Schlossberg (Pillkallen)

Kreisvertreter: Arno Litty, Telefon (0 30) 7 03 72 62 Britzer Straße 81, 12109 Berlin. Geschäftsstelle: Renate Wiese, Tel. (0 41 71) 24 00, Fax (0 41 71) 24 24, Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen (Luhe)

Wenn wir Gerd Schattauer zum 80. Geburtstag gratulieren, so sind an erster Stelle seine Verdienste zu würdigen, die er erworben hat, um eine Verständigung zwischen den früheren Bewohnern des Kreises Schloßberg und den Menschen, die jetzt in unserer Heimat leben, zu erreichen. Eine Begegnung des Kreistages der Kreisgemeinschaft mit der Administration des Bezirks Haselberg (Rayons Krasnoznamensk), wie vor gut einem Monat in Haselberg geschehen, wäre undenkbar gewesen, wenn Gerd Schattauer sich nicht seit über einem Jahrzehnt - nach der politischen Wende - dafür eingesetzt hätte, den Menschen, die in unserem ehemaligen Kreisgebiet leben, zu helfen. Sein Einsatz gipfelte darin, daß bis zum Jahres-ende 2003 insgesamt 54 humanitäre Hilfstransporte der Kreisgemeinschaft, größtenteils unter seiner Leitung, in unser Kreisgebiet gebracht wurden. Aber auch die Organisation von Kinderfreizeiten der Kreisgemeinschaft hat Gerd Schattauer sich zur Aufgabe gemacht. Seit 1992 werden auch russische Waisenkinder und Kinder aus normalen russischen Familien zu den Kinderfreizeiten eingeladen. Es bleibt aber nicht nur bei der Organisation. Bei der Durchführung wird oft die gesamte Familie Schattauer gefordert, um den Kindern besondere Erlebnisse während ihres Aufenthaltes in der Jugendherberge zu verschaffen. Bei all diesen Aktivitäten steht die humanitäre Hilfe im Mittelpunkt, die für Völkerverständigung wirkt. Was auch immer Gerd Schattauer zu dieser Haltung bewogen haben mag, er hat der Kreisgemeinschaft damit einen großen Dienst erwiesen. Welchen Lebenslauf formte diesen sozial engagierten Menschen? Am 27. Mai 1924 wurde Gerd Schattauer als einziges Kind des Postinspektors Otto Schattauer und dessen Ehefrau Gertrud, geb. Schneller, in Pillkallen, Kreis Schloßberg, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte er in die Oberschule für Jungen (Fried-rich-Wilhelm-Oberschule). 1941 verließ Gerd Schattauer die Oberschule und begann eine Landwirtschaftslehre im Kreis Angerapp. Als Landwirtschaftsgehilfe schloß er die Lehre im Oktober 1942 ab. Anfang Dezember wurde Gerd Schattauer zur Wehrmacht eingezogen. Im Frühjahr 1943 folgte dann die Ernennung zum Reserveoffiziersbewerber und damit die Versetzung von Preußisch Eylau nach Lomscha im Warthegau. Nach Absolvierung einiger Lehrgänge folgte der Einsatz zur Frontbewährung im Nordabschnitt der Ostfront. Im März 1944 zog Gerd Schattauer sich Erfrierungen 2. Grades an beiden Füßen zu und kam in ein Heimatlazarett in Gumbinnen. Im Sommer 1944 wurde er durch einen Bauchschuß verwundet und kam in ein Lazarett in Lettland. Auf dem Rückmarsch wurde er noch zweimal verwundet und geriet schließlich in Mecklenburg in britische Gefangenschaft. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft war Gerd Schattauer erst in der Landwirtschaft tätig und half später bis 1950 seinem Onkel beim Aufbau einer Siedlung. 1950 heiratete Gerd Schattauer Katharina Falck. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Die Tätigkeit in der Landwirtschaft wurde Gerd Schattauer aufgrund der erlittenen Verwundungen zu schwer, so daß er nach einer Anstellung bei der Staatlichen Mooradministration in Ahlen-Falkenberg einem Aufruf des Kultusministeriums in Niedersachsen folgte, welches Lehrer suchte. Nach einem Studium von vier Semestern, zum Teil auch als Abendstudium durchgeführt, machte Gerd Schattauer im März 1966 die Abschlußprüfung und wurde am 1. April 1966 in den niedersächsischen Schuldienst übernommen. Er unterrichtete dann an der Grund- und Hauptschule in Wanna bis 1989, um mit Erreichung des 65. Lebensjahres in den Ruhestand zu gehen. Während seiner Berufstätigkeit war Gerd Schattauer in verschiedenen Organisationen und Institutionen tätig. Folgende sind dabei zu nennen: Reichsbund der Kriegs- und Zivilgeschädigten, Bund der Vertriebenen, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Krieger- und Soldatenkameradschaft. Er wirkte im Kirchenvorstand, im Kirchenkreistag und ist bis heute als Lektor in der Kirchengemeinde Wanna tätig. In der Kreisgemeinschaft Schloßberg ist Gerd Schattauer seit Ende der siebziger Jahre tätig. Er übernahm 1977 die Jugendarbeit und wurde 1980 erster Stellvertretender Kreisvertreter. Seit 1991 organisiert er die Hilfstransporte in das ehemalige Kreisgebiet. All diese Aktivitäten, die Ausdruck eines toleranten, sozial engagierten Menschen sind, der ständig für Völker- verständigung eintritt, wurden mit der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Landsmannschaft Ostpreußen und der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland anerkannt.

Die Mitglieder des Kreistages gratulieren Gerd Schattauer zu seinem Geburtstag und wünschen ihm Gesundheit und weiterhin viel Erfolg bei einem Engagement. Wir danken für die geleistete Arbeit in der Kreisgemeinschaft.


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