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12.06.04 / Ein Stückchen Ewigkeit / Eindrucksvoller Band über das Schicksal der Banater Schwaben

© Preußische Allgemeine Zeitung / 12. Juni 2004


Ein Stückchen Ewigkeit
Eindrucksvoller Band über das Schicksal der Banater Schwaben

Die Geschichte nimmt ihren Lauf, fragt nicht nach Imperien, Völkern, Volksstämmen, Ländern oder gar Landstrichen, nicht nach Befindlichkeiten oder nostalgischen Erinnerungen. Das Rad der Geschichte nimmt bald da, bald dort die einen oder die anderen mit empor und reißt sie früher oder später auch mit in die Tiefe." Die Worte von Franz Marchang klingen in ihrer Schlußfolgerungen für die Betroffenen äußerst hart, doch "wer immer heute untergeht, muß nicht verschwinden, als hätte es ihn nicht gegeben. Schrift und Bild können von seinem Tun und Lassen Zeugnis ablegen bis weit in die Zukunft hinein." Und das tut der Autor in "Wo sind sie geblieben ...? Das Banat und die Banater Deutschen im Wandel der Zeit" auf eindrucksvolle Weise.

So nimmt er sich des heute zu Rumänien zählenden Landstrichs an, erzählt von seiner Beschaffenheit, seiner Geschichte und seinen Bewohnern, zu denen im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Deutsche zählten. Diese waren dem Ruf des Prinzen Eugen und des Grafen Mercy aus Wien zur Besiedelung des wenig erschlossenen Gebietes Anfang des 18. Jahrhunderts gefolgt.

Trotz schwerer Hindernisse - Fieber rafften eine Vielzahl der vor allem aus Schwaben stammenden deutschen Siedler dahin - wurde das Banat immer mehr zur Region, die in ihrer Struktur sich an die wirtschaftlichen Gegebenheiten der Gegenwart anpaßte. So soll die Temeschburg die erste Stadt Europas mit elektrischer Straßenbeleuchtung gewesen sein. Zahlreiche farbige Bilder zeigen auch attrak- tive architektonische Bauwerke, durch die vor allem Temeschburg ein ansprechendes Stadtbild erhielt. All dies war vor allem das Verdienst der deutschen Bevölkerung, doch dann rollte die Geschichte auch über diese Region hinweg. Zwar blieb den Banater Schwaben die Vertreibung erspart, doch wohl nicht ganz umsonst spricht der Autor vom Beginn eines "Schreckens ohne Ende", denn auch wenn sie die Heimat nicht verlassen mußten, so durften sie nicht mehr deutsch sein.

"Wer immer heute untergeht, der muß nicht verschwinden ..." Franz Marschang hat mit seinem Buch den Banater Schwaben ein Stück-chen Ewigkeit geschenkt. R. B.

Franz Marschang: "Wo sind sie geblieben ...? Das Banat und die Ba- nater Deutschen im Wandel der Zeit", Holler, Karlsruhe, kartoniert, 118 Seiten, 17 Euro


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