16.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
26.06.04 / Der Herausgeber der PAZ: Ein Wort an unsere Abonnenten

© Preußische Allgemeine Zeitung / 26. Juni 2004


Der Herausgeber der PAZ:
Ein Wort an unsere Abonnenten

Zum Artikel unseres Chefredakteurs H.-J. Mahlitz "Versöhnung über Gräbern" vom 12. Juni 2004 erreichten uns ungewöhnlich viele kritische Anmerkungen. Offensichtlich hat dieser Beitrag bei einer größeren Anzahl Leser Emotionen geweckt und Gefühle verletzt. Die Landsmannschaft Ostpreußen als Herausgeberin der PAZ bedauert diese Folgewirkung des Leitartikels ebenso wie der Autor selbst.

Zur Sache selbst sind zwei Anmerkungen erforderlich.

Bereits wenige Jahre nach dem Krieg kam der "Versöhnungsprozeß" - besser Normalisierungsprozeß - zwischen Deutschland und seinen Kriegsgegnern in Gang. Der Prozeß wurde durch die gemeinsame Kriegsgräberarbeit gefördert. 50 Jahre Kriegsgräberarbeit des Ostpreußen Hans Linke mit jungen Menschen in verschiedenen Staaten Europas belegen, daß die Ostpreußen dabei nicht abseits gestanden haben.

Trauerarbeit an Soldatengräbern und Begegnungen auf Soldatenfriedhöfen führen Menschen unterschiedlicher Nationalität zueinander und sind ein aktiv praktizierter Friedensdienst. Diese Auffassung kommt im Mahlitz-Artikel zum Ausdruck. Wir haben da nichts zu beanstanden.

Der Verfasser des Leitartikels hat die Teilnahme und das Verhalten des Bundeskanzlers während des D-Day-Spektakels in der Normandie positiv bewertet. Mit dieser Einschätzung stand H.-J. Mahlitz nicht alleine. Wenn man den Inhalt von Schröders sonstigen Reden in der Normandie - nicht der in Caen, auf die sich der Chefredakteur bezog - unberücksichtigt läßt, kann man sich durchaus seiner Meinung anschließen.

Schröders Aussage aber, daß die anglo-amerikanische Invasion 1944 der Beginn der deutschen Befreiung gewesen sei, macht sein Auftreten zum Ärgernis. Hätte er doch geschwiegen. Niemand hat ihn zum Reden gezwungen. Die Befreiungsthese ist eine verlogene Geschichtsklitterung; wer sie, wie der deutsche Kanzler am 6. Juni in der Normandie, uneingeschränkt zur geschichtlichen Wahrheit hochstilisiert, mißachtet die Würde des zu repräsentierenden Volkes und verletzt die Gefühle Hunderttausender Landsleute.

Dieser Aspekt der Kanzler-Stippvisite in die Normandie hätte als Kommentar den Leitartikel vom 12. Juni ergänzen müssen.

Der Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen

Wilhelm v. Gottberg


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren