26.04.2024

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26.06.04 / Die ostpreußische Familie extra / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 26. Juni 2004


Die ostpreußische Familie extra
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

diesen Wunschzettel bekam ich auf einer meiner Lesungen überreicht: Es geht um den ersten und zweiten Band der Trilogie "Heinrich von Plauen" des ostpreußischen Schriftstellers Ernst Wichert, des "Richter-Dichters", wie dieser so erstaunlich produktive Literat auch genannt wurde. Den dritten Band dieses historischen Romans besitzt Sieglinde Naumann, aber die beiden anderen fehlen. Außerdem sucht sie den Roman "Eine Burg im Osten" von Wilhelm Kotzde-Kottendorf. (Sieglinde Naumann, Alte Markstraße 13 in 44801 Bochum.)

Alte Fotos gesucht! Wer besitzt noch Aufnahmen - auch Postkarten - von Ortelsburg, Heiligenbeil und Braunsberg, auf denen markante Gebäude und Plätze, vor allem aber die örtlichen Verlags- und Redaktionsgebäude abgebildet sind? Susi Dahlke-von Terzi sucht sie dringend, denn ihr Vater war damals Redakteur beziehungsweise Chefredakteur der betreffenden Lokalzeitungen. Die Tochter versucht durch die begehrten Aufnahmen einen Teil seiner in Ostpreußen begangenen Wege zurückzuverfolgen. Ihr besonderes Interesse gilt Lyck. Von dieser schönen masurischen Stadt sucht sie Aufnahmen vom Gebäude der Lycker Zeitung, der dortigen Mädchenschule und des Goethe-Lyzeums. Die Erfüllung dieser Wünsche liegt im Bereich der Möglichkeiten - wenig Hoffnung aber besteht für das Aufspüren eines Fotos aus den Jahren 1932 bis 1943 von der Grundschulklasse der Mädchenschule mit der Lehrerin Frau Redinger. An einige Mitschülerinnen kann sich Frau Dahlke-von Terzi noch erinnern, so an Helga Döbereiner, Tochter des damaligen Landrates, und Marianne Knieß. Und noch ein Wunsch: Wer hat Aufnahmen des Reichsarbeitsdienstlagers 5/10 Plicken bei Memel aus den letzten Kriegsjahren - auch vom Dorf - und könnte sie ihr überlassen? (Susi Dahlke-von Terzi, Siemensstraße 26 in 71636 Ludwigsburg.)

Als Enkel des ehemaligen Stellvertreters der Ostpreußischen Landsmannschaft, Wilhelm Strüvy, Groß-Peisten, hat Wilhelm Strüvy einige Fragen, die seinen Großvater und dessen Heimatort betreffen. Er sucht alle ehemaligen Bewohner von Gr.-Peisten, Kl.-Peisten, Grauschienen und Grünwalde, also diejenigen, die in der Bundesrepublik Deutschland leben, aber auch die Familien, die noch dort wohnen. Ferner sucht Herr Strüvy Informationen über den ostpreußischen Widerstand, dem sein Großvater angehörte. Versammlungen haben auch in Gr.-Peisten stattgefunden. Er benötigt diese Unterlagen für eine Biographie. (Alle Auskünfte bitte schriftlich an Wilhelm Strüvy, Wallaustraße 9 in 55118 Mainz.)

Wir haben leider nicht alle Anschriften von Landsleuten griffbereit, wie manche denken, denn wir sind weder Suchdienst noch Auskunftsstelle und haben lediglich die Adressen von Abonnenten unserer Zeitung zur Verfügung - aber längst nicht alle, die mit ihren Wünschen zu uns kommen, sind auch Bezieher. Leider. Also müssen wir unsere Ostpreußische Familie bemühen wie im Fall von Erika Nieth aus Wuppertal. Sie sucht die Familie Bellmann aus Palmnicken. Sohn Eberhard war 1942 bei der Schweren Artillerie in Treufelde im Quartier. Der Oberleutnant war damals 21 Jahre alt. Er hatte noch einen Bruder, der als Offizier zur See fuhr. Frau Nieth hätte nun gerne gewußt, ob noch jemand von der Familie Bellmann aus Palmnicken lebt. Sie hat schon lange gesucht, leider vergeblich. Jetzt bekam sie den Tipp, sich an uns zu wenden. Vielleicht klappt es ja? (Erika Nieth, Ausblick 101 in 42113 Wuppertal, Telefon 02 02 / 72 27 61.)

Unsere langjährige Leserin Herta Riedel sucht ehemalige Königsberger Schulfreundinnen. Gesucht wird Liselotte Schiberowski aus dem ehemaligen Waisenhaus in der Kaplanstraße, in deren Nummer 7 auch Liselottes Familie wohnte. Beide Mädchen besuchten die Herderschule. Mit Liane Fenner ging die kleine Hertha damals auf eine private Mittelschule. Die beiden Königsbergerinnen dürften heute allerdings andere Namen tragen, aber vielleicht lesen sie ja diesen Suchwunsch ihrer alten Schulfreundin. (Herta Riedel, Eichendorfstraße 36 in 41464 Neuss.)

"Bis heute mache ich mir Gedanken, was mit meinen Großeltern aus Königsberg geschah", schreibt Ruth Kühnel. Die Suchdienste konnten keine Auskunft geben, deshalb hofft sie - wenn auch spät - auf unsere Ostpreußische Familie. Als sie eine fünfjährige Marjell war, hieß sie Ruth Nehlsen, und war oft bei den Großeltern Wilhelm und Liesbeth Nehlsen in Königsberg. Das waren immer herrliche Tage, vor allem, wenn es in den Tiergarten ging. Die Großeltern wurden auf dem Oberrollberg 15 ausgebombt und wohnten zuletzt Kronprinzenstraße 10. Sie sollten nach Landsberg an der Warthe ziehen, wo die Familie von Ruth wohnte, aber dazu ist es dann nicht mehr gekommen. Die letzte Nachricht kam Ende 1944, dann hat Ruth Kühnel nie mehr etwas von den Großeltern und den Tanten Eri-

ka und Liesel Nehlsen gehört. Wer war bei Kriegsende und später mit ihnen zusammen? Frau Kühnels Vater stammte aus Lamgarben. Gibt es noch Verwandte oder Bekannte aus Rastenburg oder Insterburg, wo ihr Vater früher Molkereiverwalter war? Über jede Zuschrift würde sich Frau Kühnel freuen. (Ruth Kühnel, J.-S.-Bach-Weg 5 c in 31552 Rodenberg.)

Es gibt Fragen, die ich sehr schonend formulieren muß, da es sich um die Suche nach Verwandten handelt, die von dieser Verbindung vielleicht noch keine Ahnung hatten. Das kann dann zu unliebsamen Reaktionen führen - alles schon mal gehabt. Trotzdem fühle ich mich verpflichtet, diese Wünsche zu erfüllen. Zumal, wenn es sich um einen 87jährigen handelt, der endlich jetzt nach seinen Wurzeln suchen kann. Die liegen in Königsberg, denn sein leiblicher Vater war dort 1918/19 Direktor des Schlachthofes. Er kennt nicht seinen Namen, denn er hat erst nach dem Tod seiner Mutter erfahren, daß diese dort 1917 in einem Internierungslager bei Rößel mit dem Dr. med. vet. zusammen war. Alle Geschwister seiner Mutter mußten deren Vater in die Hand versprechen, niemals dem aus dieser Verbindung stammenden Kind etwas von seiner Herkunft zu erzählen. Sie haben dies auch eisern eingehalten, selbst ein Bruder der Mutter, Seniorchef einer bekannten Reederei, hat bis zu seinem Tod geschwiegen. Aber nun will der alte Herr endlich wissen, wer sein Vater war, ob jemand ihn und seine Familie kannte und bereit ist, ihn von seiner Ungewißheit zu befreien. Nach so langer Zeit dürfte es auch keine Probleme geben. (Bruno Halw, Kolpingstraße 16 in 86825 Bad Wörishofen, Telefon 0 82 47 / 3 28 33.)

Beim nächsten Fall ist es interessant, daß das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin, die Fragestellerin Birgitt Glombitza an uns verwiesen hat. Sie ist auf der Suche nach Erich Gause, * 7. Mai 1918 in Neu Eszergallen (später Wehrwalde), Kreis Darkehmen. Der Gesuchte müßte also heute 86 Jahre alt sein, aber vermutlich ist er gefallen, wie Birgitt Glombitza meint, denn ihre Mutter hat das auch angenommen und nie Nachforschungen gestellt. Erich Gause war Unteroffizier bei der Luftmunitionsanstalt Felixdorf im Bezirk Wiener Neustadt und befand sich im Oktober 1943 im Reservelazarett XIV a in Wien. Seine Heimatanschriftt lau-tete Groß Strengeln, Kreis Angerburg. Frau Glombitza würde sich freuen, wenn sie eine hinweisende Nachricht auf den Gesuchten und seine Familie bekäme. (Birgitt Glombitza, Fichtenstraße 30 in 69509 Mörlenbach, Telefon 0 62 09 / 52 63.) Antworten oder Nachfragen können aber auch an mich gerichtet werden.

Eure Ruth Geede


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