25.04.2024

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17.07.04 / In der Redaktion eingetroffen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 17. Juli 2004


In der Redaktion eingetroffen

Biographisches aus dem eigenen Leben und dem Leben ihr nahestehender Menschen bietet Betty Römer-Götzelmann in ihrem aktuellen Lebenserinnerungswerk "Lache un Griene en enem Sack". Was die Autorin als "Mein kleines Welttheater" betitelt, ist lebendig bis nachdenklich, gespickt mit Gedichten, mal wehmütigen, mal heiteren Blicken in die Vergangenheit und doch immer gegenwartsbezogen. Kritische Gedanken kommen in dem Buch nicht zu kurz: "60 Jahre nach dem Krieg. Welche Generation will da was bewältigen? Ich selbst war ja bei Kriegsende noch ein Kind. Aber dieses einstige Kind, das selbst mitten im Kriegsgeschehen steckte, weiß um Leid, Elend aber auch um Hoffnung und Gnade." Geradezu beispielhaft könnte es das Familienalbum einer Generation sein - erster Italienurlaub, Karneval, Aufnahmen von Freunden und Kindern, das erste Gummiboot des Sohnes - die Autorin läßt teilhaben, Menschen und Augenblicke wiedererstehen. SV

Betty Römer-Götzelmann: "Lache un Griene en enem Sack", MuNe Verlag, Paderborn, broschiert, 310 Seiten, 15,50 Euro

Königsberg und seine Persönlichkeiten sind Thema des neuesten Gedichtheftchens Gert O. E. Sattlers. Mit Personen und kulturellen Zutaten vermengt der Autor triviale Aspekte wie die Königsberger Klopse in reimender Form. "Rinderhack und Schweinehack, halb und halb, ein gutes Pfund, Butter, Pfeffer, Ei und Salz tun den Gang der Klopse kund." SV

Gert O.E. Sattler: "Königsberg (Pr.). Lieder, Berichte, Gedichte", Eigenverlag, zu beziehen bei Gert O.E. Sattler, Rügenstr. 86 45665 Recklinghausen, Telefon (0 23 61) 4 30 71, broschiert, 118 Seiten, 11 Euro

Detailliert, im wahrsten Sinne eindrucksvoll und empfindungsreich beschreibt Max Fürst seine Kindheit in Königsberg. In "Gefilte Fisch und wie es weiterging" zeichnet der jüdischstämmige Ostpreuße seine streng bürgerliche Kindheit nach. Die Liebe zu seiner Heimat wie zu seinem schwierigen Leben entwickelt er quasi mit dem Leser als eine Liebe auf den zweiten Blick. "Der gefilte Fisch" ist eigentlich ein jüdisches Nationalgericht: Man nimmt die Gräten heraus und füllt ihn dann mit lauter guten Sachen. "Bei diesem ‚Gefilten Fisch' sind die Gräten leider dringeblieben. Die Probleme der Deutschen, der Juden, der deutschen Juden, der Schule, der Lehrzeit sind hineingepackt. Saures ist genügend darin, es fehlt aber nicht an Süße, der Schilderung der ostpreußischen Landschaft, der geliebten versunkenen Stadt Königsberg" - Max Fürst schreibt sachlich und menschlich zugleich. SV

Max Fürst: "Gefilte Fisch und wie es weiterging", dtv, broschiert, 764 Seiten, 19,50 Euro


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