19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
14.08.04 / Österreich verwaldet / Gerät die Öko-Diktatur ins Wanken?

© Preußische Allgemeine Zeitung / 14. August 2004


Österreich verwaldet
Gerät die Öko-Diktatur ins Wanken?
von R. G. Kerschhofer

Was Leute mit gesundem Menschenverstand immer schon wußten, läßt sich nun nicht länger verheimlichen: Von "Waldsterben" kann in Österreich keine Rede sein. Ganz im Gegenteil, die Waldfläche nimmt unaufhaltsam zu - in den letzten Jahrzehnten um mindestens fünf Prozent des Staatsgebiets. Warum das nicht schon früher an die Öffentlichkeit gelangte? Ganz einfach, denn bei der Umwelt stehen - ähnlich wie bei der Geschichte - Forschungsergebnisse meist schon im vorhinein fest, und wer anderweitige Resultate liefert, gefährdet seine Subventionen oder gar die Karriere.

Sicher gibt es auch "kranke" Bäume und Wälder, doch hat das wenig bis gar nichts mit "Umweltverschmutzung" zu tun, sondern mit Sünden der Vergangenheit: Aufforstungen in Monokultur erleichtern die Ausbreitung von Parasiten und fördern Schäden durch Sturm oder Schneedruck - besonders wenn obendrein für lokale Verhältnisse ungeeignete Arten gesetzt wurden. Allgemein sind ein Vormarsch der Fichte und ein Rückzug empfindlicherer Laubbäume, insbesondere der Eiche, zu verzeichnen.

Erstaunlicherweise hat der Ausdruck "Verwaldung", der in jüngster Zeit zu hören ist, noch nicht die Apostel der "politischen Korrektheit" auf den Plan gerufen. Wie aber kommt es zu dieser Verwaldung Österreichs? In erster Linie liegt es am "Bauernsterben": Landwirtschaftliche Flächen, die in jahrhundertelanger Arbeit geschaffen wurden, unter anderem durch Brandrodung, werden aufgegeben. Hänge und Almen, wo sich die Viehzucht nicht mehr lohnt, verwuchern oder werden gezielt aufgeforstet.

Ein nicht zu unterschätzender Grund ist auch die Mülltrennung! Die Papierindustrie bezieht heute so viel billiges - weil auf Kosten Dritter gesammeltes - Altpapier, mit dem das beim "Durchforsten" der Wälder anfallende "Schleifholz" kaum konkurrieren kann. Das Ergebnis ist eine "Überalterung" der Wälder. Oder "positiver" ausgedrückt, der Bestand an lebendem Holz nimmt etwa viermal schneller zu als die Waldfläche. Und wenn es wirklich zuviel Kohlendioxyd (CO2) gäbe, dann wäre natürlich auch dieses Grundnahrungsmittel aller Bäume an der Verwaldung schuld. Daß die Mülltrennung weit überzogen wurde und nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Umwelt schädigt, beginnt man jetzt sogar in der roten Wiener Stadtregierung einzusehen. Noch vor einigen Jahren hatte man die "Kids" zu fortschrittlichen Sommerkursen unter dem Motto "Mr. Mist und Mrs. Müll" eingeladen: Die Kleinen sollten Müll von zu Hause mitbringen, um ihn unter Anleitung eines Experten fachmännisch zu trennen!

Doch ab sofort darf man in Wien, wo praktisch der gesamte Hausmüll thermisch verwertet wird (Fern-wärme), Plastik wieder zum Restmüll geben. Die bisherige Praxis hatte sich nämlich als "Getrennt sammeln, vereint verbrennen" erwiesen, weil das Nachsortieren von Plastik viel zu teuer ist. Noch wichtiger war wohl, was einem ebenfalls von Anfang an der gesunde Menschenverstand hätte sagen können: Je mehr Plastik (und auch Papier!) man arbeits- und energieaufwendig aussortiert, umso geringer ist der Heizwert des Restmülls, und umso mehr Heizöl muß zugekauft werden.

Heftig diskutiert wird jetzt ein Vorstoß von Wirtschaftsminister Bartenstein (ÖVP), den Geldsegen für die "alternativen Energien" zu drosseln. Die "Förderungen" - die in Wahrheit Subventionen sind - haben nämlich zu Fehlinvestitionen, also zur Vernichtung von Volksvermögen geführt. Und daß "Windradler" in Zeiten wie diesen zweistellige Renditen einfahren können, wird von zwangsbeglück-ten Stromkunden immer weniger verstanden. Man wird sehen, ob sich Bartenstein auch gegen die Windradler und "Biomasseure" unter seinen ÖVP-Kollegen durchsetzen kann.

Fällt also endlich der Groschen - selbst wenn er heute kein Zahlungsmittel mehr ist? Manchmal scheint es so, doch es gibt auch Rückschläge: Aus dem Wiener Rathaus etwa sickern Pläne zum Bau eines mit Biomasse zu betreibenden Elektrizitätswerks durch! Nicht nur, daß bei der Verwertung von Biomasse die Stromerzeugung die mit Abstand schlechteste Netto-Ausbeute einbringt, es müßte auch das Material per Lkw aus weiterer Entfernung herangekarrt werden, denn den Wienerwald wird man wohl nicht zur Abholzung freigeben. Die durch das Kyoto-Protokoll kanonisierte Kohlendioxid-Scharlatanerie zeitigt eben immer wieder neue Auswüchse.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren